Beobachtungsabend, 14. 5. 2001

Name: Alexander Pikhard

Email: apikhard@eunet.at

Datum: 14. 5. 2001

Uhrzeit: 19.30 bis 22.00 MESZ

Ort: Sofienalpe

Instrument: Olympus Camedia C3000, 12" Meade LX-200

Bedingungen: Leichte Cirrusbewölkung, starker, böiger Wind aus S bis SE, unangenehm kühl, Durchsicht 1-2 (UMi 5), Aufhellung 2-3, Seeing 3-4.

Wesentlich schöner als am Vortrag, also sollte es mit Merkur und Jupiter klappen, und vielleicht waren auch ein paar CCD-Aufnahmen drin.

Sichtminderung: Wieder galt es, den Zustand in einem Wolkenloch zu beurteilen.

Ein sehr heller Sonnenuntergang, doch offenbart diese Aufnahme ein Problem, das den ganzen Abend akut war: Flugzeuge! Nicht im Bauch, sondern in der Luft. Wegen des SE-Windes wurde Schwechat von NW aus angeflogen - genau über die Sofienalpe. Alle ein bis zwei Minuten ein Überflug.
Merkur war heute am besten in dieser Sichtbarkeit zu sehen und dank mehr Geduld beim Einnorden (und Auffinden des Jupiter in der hellen Dämmerung) konnte ich den Planeten in recht großer Höhe erwischen. In einem der seltenen ruhigen Momente fotografierte ich mit der Digitalkamera durch das 14mm Pentax-Okular, und deutlich kann man die Phase des Planeten (buckelig) erkennen. Natürlich auch heute starkes atmosphärisches Spektrum.
Unter den zahlreichen Aufnahmen von Jupiter und Merkur, die ich an diesem Abend machte, war diese die beste. Sie zeigt deutlich, daß Merkur jetzt schon höher steht als Jupiter. Es ist die einzige Aufnahme aus der Serie der letzten Tage, auf der die Planeten so deutlich zu sehen waren, daß ich sie nicht mit einem digitalen Filter verstärken mußte, da sie ansonsten die Verkleinerung des Bildes vom Originalformat 2048 x 1536 Pixel nicht "überlebt" hätten.

Dann wollte ich mich an einige CCD-Aufnahmen von Deep Sky - Objekten wagen und die Nachführeinheit STAR2000 testen. Und obgleich ich die Sache durchaus gut in den Griff bekam (abgesehen von reproduzierbaren Abstürzen der Steuersoftware - AstroArt ist schon geliefert, aber noch nicht installiert) verhinderte der starke Wind sinnvolle Aufnahmen. Die Steuerung tat ihr bestes, doch gegen die Böen hatte sie keine Chance, und mein Teststern produzierte surrealistische Muster auf dem Chip.

So schloß ich mit einigen visuellen Eindrücken. Die Kugelsternhaufen M3, M13, M92 und M5 (vor allem letzterer!) waren prachtvoll wie immer. Die Leo-Galaxien M65 und M66 hingegen eher enttäuschend (muß wohl an Cirren gelegen sein). Der immer kälter werdende Wind ließ den letzten Funken Enthusiasmus verfliegen und so machte ich mich noch in der astronomischen Dämmerung auf den Heimweg.

Sichtminderungsdaten für diesen Bericht
Uhrzeit:22.00 MESZ
geogr. Länge:16° 13' E
geogr. Breite:48° 15' N
Ursa Minor Bild Nr.:5

Immerhin.

Alexander Pikhard