11. Juni 2001

Leben im Felde

Die erste Nach im Camp in Okaukuejo hatte es in sich. Nachdem wir am Vorabend viel zu spät angereist und daher im Dunkeln aufgebaut hatten, rächte sich der Aufbau unserer Zelte auf der Betonfläche. Wir hatten ja an sich bis knapp vor Mitternacht beobachtet, das sollte für ausreichend Müdigkeit sorgen. Doch die erste Nacht auf Beton? Gegen drei Uhr früh, von Schnarchern umkreist und Schmerzen in allen Gliedmaßen verlasse ich das Zelt und flüchte in den Safaribus. Zwar kühl, aber ruhig und weicher. Gegen 6 Uhr beginnen die Vorbereitungen fürs Frühstück. Die Fotopirsch am Morgen lasse ich aus und finde noch eine Stunde Schlaf. Den meisten ist es nicht anders ergangen, und so hatten wir ähnlich viel oder wenig Schlaf wie auf dem Flug von Frankfurt nach Johannesburg.


Unser Camp in Okaukuejo nach Sonnenaufgang

Der Tag beginnt mit einem zünftigen Feldfrühstück unter einem riesigen Nest von Webervögeln, die in Scharen kamen, um unsere Brösel aufzupicken. Dann ging's ans Abbauen der Zelte, und gerade richtig zu diesem Zeitpunkt kam starker Wind auf, sodaß das Zusammenlegen und Verstauen der Zelte zur Akrobatik wurde.


Frühstück, nicht unter Palmen, aber doch im Freien


Und ... Action! Abbau der Zelte bei Wind...

Nach nur zwei Stunden ist unser Camp samt Ausrüstung verstaut. Wir nehmen uns eine Stunde als Ziel für in zwei Wochen vor...

Auf dem Programm stand eine Tour durch den faszinierenden Etosha-Nationalpark, die uns nahe an Elefanten, Löwen, Zebras, Gnus und viele andere Wildtiere brachte; aus unzähligen Teleobjektiven wurden noch viel unzähligere Fotos geschossen. Da wird es doch hoffentlich eine Auslese vor der Präsentation geben!


Durch den riesigen, flachen Etosha-Nationalpark


Schon besser als im Zoo. Da gibt es natürlich viel zum Fotografieren...

Wir erreichen unerwartet pünktlich unser nächstes Camp in Namutoni. Schon vor Sonnenuntergang stehen unsere Zelte und wir sehen die Abendstimmung nicht aus dem fahrenden Bus, sondern vom Turm des alten Forts. Jetzt aber ab zum Duschen! Denn die Fahrt auf den staubigen Straßen durch den Nationalpark hatte eine dicke Staubschicht auf uns (und unserer Ausrüstung) hinterlassen.


Unser zweites Camp in Namutoni


Sonnenuntergang über der Etoshapfanne

Auch das Abendessen findet in unserer Feldküche unter freiem Himmel statt. Nebenbei entsteht ein kleines Teleskoptreffen um Wolfgangs 10"  LX-200 (endlich eingetroffen!) und Gerhards 12,5" Portaball. Auch viele andere kleine Instrumente werden aufgebaut, natürlich auch Doris' Dreizöller, der sich einmal mehr als eines der Top-Instrumente herausstellt und vor allem bei Eta Carinae auch die größeren Instrumente in den Schatten stellt. Bei den Kugelsternhaufen dominieren natürlich die großen Instrumente. Den vollen Beobachtungsbericht von diesem Abend gibt es wie üblich hier.


Abendessen in der Feldküche. Es gab ursprüngliche afrikanische
Kost, durchaus schmackhaften Gemüseeintopf


Es ist da!!! Wolfgang strahlt über sein endlich angekommenes LX-200.
Auch wenn die Stromversorgung aus dem Bus zu schwach ist -
Doris ist beeindruckt von einem Blick zum aufgehenden Mars.
 

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