18. Juni 2001

Über den Sambesi nach Sambia

Der Tag beginnt wie schon fast üblich mit einem strahlenden Morgen in unserem Camp am Chobe River. Heute werden wir das letzte Land unserer Tour erreichen, Sambia, wo wir schließlich auch die Sonnenfinsternis beobachten wollen.

Manche Grenzen erkennt man kaum; andere sind deutlich, aber harmlos. Aber die Grenze von Botswana nach Sambia ist eine Grenze. Eine, die man nicht übersehen kann. Eine, die man als Grenze erlebt. Eine, die einem das Gefühl verleiht, wirklich eine Grenze zu überschreiten - auch eine innere. Nach der Ausreise aus Botswana, einer eher problemlosen Formalität, gelangen wir mittags an den Sambesi, wo eine recht kurze Schlange von Autos und Lastwagen auf die Überfuhr nach Sambia wartet.

Wir sind in Afrika. Eine kurze Schlange bedeutet nicht kurze Wartezeiten ...


Eine kurze Schlange wartet auf die heißersehnte Fähre über den Sambesi,
doch es vergeht eine gute Stunde, bis sie anlegt. Motorschaden.


Zuerst langes banges Warten, dann fahren wir zunächst ohne unsere
Fahrzeuge über den Fluß, um die Formalitäten zu erledigen.


Der Sambesi, wo das wirkliche Afrika beginnt.


Lost in Africa? Das lange Warten auf die Fahrzeuge ...
Um 16.50 Uhr setzt unser letztes Fahrzeug über. Die letzte Fahrt
sollte um 17 Uhr gehen. Vielleicht auch später. Wir sind in Afrika ...

In Sambia erwarten uns schlechte Straßen mit vielen Schlaglöchern. Wir erreichen auf einer abenteuerlichen Fahrt unser Camp auf dem Schulgelände von Chumbwe Village, wo wir von der Bevölkerung freudig empfangen und bewirtet werden. Es gibt Millipapp in rauhen Mengen!


Es ist eiskalt hier im Sambesi-Gebiet

Der Countdown zur SoFi läuft unaufhaltsam, und nachdem wir jetzt erste Erfahrungen mit den Straßen Sambias gemacht haben - sie weisen oft metertiefe Schlaglöcher auf und sind mitunter nur mit Mühe zu passieren -, müssen wir unseren Beobachtungsplatz jetzt generalstabsmäßig planen. Sebastian Silio hat eine Flugkarte dabei, und Bernhard Kohmanns schlägt alle mit einer russischen (!) Militärkarte von diesem Gebiet. Damit wird die Planung leicht und wir einigen uns, drei bis fünf Sekunden Totalität für bessere Erreichbarkeit zu opfern. Immerhin wurde einigen bei der Fahrt zu unserem Camp schon etwas schummrig ...


Aufgrund unserer Erfahrung mit den Straßen in Sambia planen
wir jetzt die SoFi generalstabsmäßig.

Nach der Generalstabsbesprechung zogen sich die meisten in ihre Zelte zurück. Nur Doris und ich schnappten noch unser Teleskop und beobachteten den unglaublich klaren Himmel. Die Milchstraße zog von Nordosten (wo der Schwan einen Kopfstand machte) nach Südwesten, wo sich das Kreuz des Südens zur Seite geneigt hatte, hoch über den Himmel, das Zentrum fast im Zenit. Ein toller Anblick! Was wir sonst noch beobachtet haben, kann man hier nachlesen.
 


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