Planetengucken im Park

Winterferienspiel 2001/2001

Nach dem extrem erfolgreichen Ferienspielen im Winter 2000/2001 - wo uns das Wetter sehr hold gewesen war - und Sommer 2001 - mit neuem absoluten Besucherrekord - waren wir von Anfang an skeptisch, ob wir immer so viel Glück haben würden; in der Tat wurde das Winterferienspiel 2001/2002 zur großen Herausforderung wegen des Wetters.

An sich hatten wir das bewährte Konzept der vergangenen Winter noch einmal anwenden können, da auch dieses Jahr schon zu früher Stunde die Planeten Mars, Saturn und Jupiter, ab Anfang Jänner auch Merkur, zu sehen waren (ab dem nächsten Jahr ist Jupiter um diese Jahres- und Uhrzeit leider noch nicht zu sehen). Und da vor allem der Anblick des Saturn in einem größeren Fernrohr ein bleibender Eindruck für jung und alt ist, fiel uns die Auswahl des Programms nicht schwer und wir setzten wieder auf "Planetengucken im Park".

Schon der erste Termin am 22. 12. (es war der letzte Samstag vor Weihnachten) fiel buchstäblich ins Wasser, es regnete in Strömen und wir mußten den Termin komplett absagen. Am 28. Dezember hatten wir etwas Glück, der Himmel klarte genau während der Veranstaltung, zwischen 16 und 18 Uhr, auf; vorher und nachher verhüllten Wolken den Blick zu den Sternen. Der 29. Dezember war wieder ein Totalausfall, wieder regnete es. Mit Jahreswechsel fielen die Temperaturen weit unter den Gefrierpunkt. Am 4. Jänner hatten wir die beste Sicht, doch das Thermometer zeigte weniger als -10°C an, was eine Herausforderung nicht nur für unsere jungen Sterngucker, sondern auch für uns bedeutete. Beim letzten Termin, am 5. Jänner, blieb der Himmel entgegen aller Wetterprognosen wolkenverhangen und bei noch immer frostigen Temperaturen kamen auch nur ganz wenige Besucher zu unserer Station. Alles in allem konnten wir also nur an zwei von fünf Tagen einen Blick zu den Planeten bieten, schade aber vor allem, daß wir an zwei Tagen überhaupt nicht aufbauen konnten, weil es regnete.

Für den Fall, daß man zwar nicht durchs Fernrohr schauen, aber zumindest aufbauen konnte, waren wir aber bestens gerüstet, was wir auch mit ein paar Bildern dokumentieren möchten.
 
 
Malerische Abendstimmung auf der Papstwiese im Donaupark am Abend des 28. Dezember. Zum Glück rissen die Wolken auf und gaben nach und nach den Blick auf die Planeten frei. Dabei hatten wir schon den ganzen Tag mit Niederschlag gerechnet.
Aufbau unserer Station bei eisiger Kälte und einer gespenstischen Wolkenstimmung am 5. Jänner. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir noch gehofft, die kleinen Wolkenlöcher am Horizont würden größer werden, doch die dunkle, schwere Wolkendecke lag schwer über unserer Stadt.
Das Kernstück unserer Station, das Zelt, wird in Position gebracht. Der Boden war so hart gefroren, daß die Zeltstangen nicht wie üblich mit Zelthaken im Boden verankert werden konnten. Parkbänke mußten so als Befestigung - und als Ablage - herhalten. Niedersetzen wollte sich bei dieser Temperatur ohnedies niemand.

An den Seitenwänden des Zeltes werden dann noch Schautafeln angebracht, die die Planeten und den Sternenhimmel anschaulich erläutern. Als Beleuchtung dient eine Campinglampe.

4. Jänner. An diesem Abend war der Himmel am klarsten, die Luft aber auch am kältesten. Unser großes 30cm-Spiegelteleskop steht schon in Position. Dank Service hat es auch bei diesen niederen Temperaturen brav seinen Dienst versehen und wartet, bis es dunkel genug ist, um die Planeten sehen zu können.
Unsere fertig aufgebaute Station im Einsatz, hier am Abend des 28. Dezember, als wir auch zu den Planeten schauen konnten. Da das Wetter unsicher war, hatten wir an diesem Tag das kleinere - und für Kinder auch leichter erreichbare - 20cm-Spiegelteleskop im Einsatz.
Ein kurzer, speziell an die Altersgruppe angepaßter Vortrag erläutert zuerst anhand der Schautafeln, was denn Planeten überhaupt sind und warum man sie sehen kann. Doch wer kann sich das schon vorstellen? Das muß ein Modell her!
Die Kinder dürfen Planeten spielen. Wer sich rasch genug meldet, bekommt ein Modell "seines" Planeten im richtigen Maßstab. Jupiter ist da schon eine recht beachtliche Kugel, doch selbst in diesem Maßstab ist die Erde schon so klein, daß man sie im Finstern nicht fallen lassen sollte. Und erst die kleinsten, Merkur und gar Pluto! Da heißt es aufpassen!
Und jetzt beginnt der Marsch ... Wir hatten zuvor ausgerechnet, wie viele Schritte jedes Kind sich von der Sonne - unserem Zelt - entfernen muß, damit die Abstände der Planeten im richtigen Maßstab erscheinen. Dabei haben wir "geschwindelt", denn die Kugel, die jedes Kind mit sich trägt, ist immer noch viel zu groß! Wer einen der fernen Planeten Uranus, Neptun oder gar Pluto erwischt hatte, brauchte oft schon Mutti oder Vati dabei, um sich so weit vom Zelt entfernt nicht zu fürchten ...
Die stärkste Anziehungskraft übt aber das Fernrohr aus. Kaum ist es zum Himmel gerichtet, werden alle schon ganz ungeduldig - auch wenn es, wie hier am 4. Jänner, noch gar nichts zu sehen gibt. Hier wieder das 30cm-Teleskop. Einmal richtig aufgestellt, findet es alle wichtigen Gestirne allein und per Knopfdruck.
Endlich ist es so weit! Der heißersehnte Blick durchs Fernrohr! Doch so einfach ist das gar nicht. Da muß man ganz gerade durchschauen, sonst ist alles nur schwarz. Da ist oft Hilfe notwendig, aber vor allem beim Saturn mit seinen schönen Ringen, aber auch beim Jupiter mit seinen hellen Monden, gibt es so manches Leuchten in den Kinderaugen.
Abendstimmung am Sternenzelt. Auch wenn das Wetter so unfreundlich ist wie hier am 5. Jänner, ein wenig Wärme strahlt unsere kleine Station schon aus. Und wenn auch kein Blick durchs Fernrohr möglich ist - lernen kann man hier immer etwas!

Herzlichen Dank an unser fleißiges Ferienspielteam:

Andreas Berthold
Bernhard Dewath
Helga Dirnwöber
Anneliese Haika
Ottokar Lhotsky
Michael Menedetter
Albert Richter
Gabriele Richter
Hanne Schulmeister
Franz Zwanzger

Alexander Pikhard