CCD-Beobachtung

Raiffeisen-Volkssternwarte Mariazell, 14./15. 06. 2002

20020614api_ccd.html

Beobachter: Alexander Pikhard
e-Mail: apikhard@utanet.at
Datum: 14. 06. 2002
Zeit: 22.00 - 02.00 MESZ
Ort: Raiffeisen-Volkssternwarte Mariazell
Instrument: 12" Meade LX-200, StarlightXpress MX-916
Bedingungen:
Durchsicht: 1++ Freis. vis. Grenzgröße: 5.5
Aufhellung: 1-2 Seeing: 2-3
Wind: kein
Temperatur: 15 °C Luftfeuchtigkeit:
Sonstige Bemerkungen:
Bericht: Nach dem Mond widme ich mich in dieser klaren Nacht CCD-Aufnahmen von Deep Sky-Objekte.

Ich beginne zunächst mit der vollen Brennweite von 3 Metern am LX-200, erkenne jedoch bald, daß das Seeing (und auch STAR2000) dies nicht zulassen. Lediglich zwei Planetarische Nebel, NGC 6210 und NGC 6543, sind wegen der kurzen Belichtungszeiten von jeweils nur 10 Sekunden (je 10 Aufnahmen werden summiert) mögich.

NGC 6210 gibt überhaupt nichts her, keine Details, bei NGC 6543 kommen wenigstens der Zentralstern und eine kleine Ringstruktur heraus.

NGC6543
NGC 6543, 10 x 5 Sekunden

Ich wechsle auf f/6.3 (F=1890mm) und wende mich den Nebeln nahe dem Milchstraßenzentrum zu. Diese Nebel, alle H-II-Gebiete, sind rot und daher an sich nicht die optimalen Objekte für meine Kamera. Doch schon die ersten, nur 10 Sekunden lang belichteten Aufnahmen vom Omega-Nebel M17 sind motivierend. Ich versuche zunächst 2 x 1 - Binning, doch etwas ernüchternde Resultate lassen mich wieder auf 2 x 2 - Binning zurücksteigen.

M17
M17, 5 x 30 Sekunden, unscharfe Maske

M16 ist etwas schwieriger, weil schwächer. Die automatisch ausgeglichenen Bilder zeigen nur den Sternhaufen, doch ein rascher Histogrammausgleich zeigt, daß der Nebel mit Details (die berühmten "Pillars of Creation") auf der Aufnahme zu erkennen sind.

M16
M16, 5 x 30 Sekunden, unscharfe Maske

Nun zu den Klassikern, M8 und M20. Ein kurzer Blick durch das 16" LX-200 in der Kuppel hat mich inspiriert. Ich gönne der Kamera mehr Licht, es sollte sich lohnen.

M8
M8, 10 x 60 Sekunden, logarithmisch, unscharfe Maske

M20
M20, 10 x 60 Sekunden, unscharfe Maske

Während der automatisch nachgeführten Belichtungen bleibt Zeit zum "Spechteln" am 16" ... Interessant: Ich hielt M20 immer für viel kleiner als M8, doch die Aufnahmen, in gleichem Maßstab gewonnen, beweisen das Gegenteil. Leider war das Seeing nicht optimal, weshalb viele feine Details verloren gehen und die Sterne stark verwaschen wirken.

Zuletzt noch der Ringnebel. Hier genügt eine sehr kurze Belichtungszeit, um Details herauszubekommen, mache ich auch eine Serie.

M57
M57, 10 x 10 Sekunden, logarithmisch, unscharfe Maske

Den 6 in diesem Bericht veröffentlichten Bildern liegt ein Rohmaterial von rund 120 Aufnahmen zugrunde. Zum Glück wurden diese Aufnahmen weitgehend automatisch gewonnen, sodaß noch Zeit blieb, den Himmel zu bewundern.