Leoniden

Wien/Bisamberg, 19. 11. 2002

20021119wvo04.html

Beobachter:Leander Höfler und Wolfgang Vollmann
 
e-Mail:vollmann@gmx.at
 
Datum:19. 11. 2002
 
Zeit:04.00 MEZ
 
Ort:Wien/Bisamberg
 
Instrument:Freies Auge
 
Bedingungen:

Durchsicht:4 Freis. vis. Grenzgröße:4.0
Aufhellung:3 Seeing:keine Angabe
Wind:keine Angabe aus keine Angabe  
Temperatur:8 °C Luftfeuchtigkeit:
Sonstige Bemerkungen:


 
Bericht:

Am Abend des 18.Nov. schaut der fast volle Mond zumindest ab und zu durch dünne Wolken - könnte es trotz der sehr schlechten Wettervorhersage für Österreich etwas mit dem Maximum der Leoniden werden?

Mein Sohn Leander (10 Jahre alt) weckt mich schon vor 2 Uhr - er möchte die versprochenen Sternschnuppen sehen! Der Mond schaut wieder ab und zu durch dünne Wolken, durch einige Lücken sind auch Sterne zu sehen. Nach einigem Warten frühstücken wir und fahren ein Stück hinaus auf den Bisamberg: dort ist es relativ dunkel und mit Campingliege und in eine Decke gewickelt auch einigermassen bequem. Es hat zwar +8°C, ist aber unangenehm feucht.

Zwischen 4h20 und 5h20 MEZ können wir beobachten und sehen tatsächlich die Leoniden: es ist zwar fast vollständig bewölkt, aber immer wieder ziehen von Südosten nach Westen längliche Wolkenlücken durch und manchmal sind die Wolken auch dünn genug, um helle Sterne durchscheinen zu lassen. In den Wolkenlücken sind bestenfalls 4,0mag helle Sterne zu sehen, der helle Mond und Dunst lassen schwächere Sterne nicht sichtbar werden. Der Anteil des freien Himmels ist während unserer Beobachtungsstunde sehr klein: vielleicht sind 10, maximal 20 Prozent des Himmels frei, oft auch kaum etwas.

Aber die Leoniden sind zu sehen, sie sind pünktlich da: in der Beobachtungsstunde von 4h20 bis 5h20 zähle ich 40 Schnuppen, Leander 101 Sternschnuppen -- jüngere Augen und bessere Aufmerksamkeit (mehr Wünsche???) sind bemerkbar. Die Schnuppen sind schnell und häufig genug, um ihren Ausstrahlungspunkt im Kopf des Löwen zu bemerken, wenn die Bahnen nach hinten verlängert werden. Die Aktivität ist sehr hoch, bei dunklerem und wolkenfreiem Himmel müssen viele hundert pro Stunde sichtbar sein. Es sind viele helle Leoniden bis -2mag (Jupiterhelligkeit) zu sehen, die auch oft kurz Leuchtspuren hinterlassen. Einige kommen mir auch ziemlich gelb vor.

Jedenfalls haben wir Glück gehabt: um 7 Uhr ist alles wieder grau in grau im Nebel.