Komet 2002 Y1, Kleinplanet Vesta und Jupitermondverfinsterung 1 VE

Wien 21, 21. 03. 2003

20030321wvo19.html

Beobachter:Wolfgang Vollmann
 
e-Mail:vollmann@gmx.at
 
Datum:21. 03. 2003
 
Zeit:19.30 MEZ
 
Ort:Wien 21
 
Instrument:Newton 10/45cm
 
Bedingungen:

Durchsicht:2 Freis. vis. Grenzgröße:keine Angabe
Aufhellung:3 Seeing:5
Wind:maessig aus keine Angabe  
Temperatur:-2 °C Luftfeuchtigkeit:
Sonstige Bemerkungen:


 
Bericht:

Nicht immer ist es möglich zur Beobachtung einen dunklen Ort fern von der Grossstadt aufzusuchen. Es ist aber auch in Wien einiges zu sehen, wenn der Himmel klar ist, trotz dem stark störenden Stadtlicht.

Der Komet C/2002 Y1 Juels-Holvorcem steht um 19h45m MEZ schon recht tief. Durch den ziemlich klaren Himmel ist er aber auch in Wien mit dem Newton 10/45cm bei 19-facher Vergrößerung gut zu sehen und erscheint recht hell: der Komet ist klein, die Koma hat nur etwa 2' Durchmesser. Sie erscheint bei 56-fach zentral verdichtet aber ohne sternförmigen Kern. Die Gesamthelligkeit des Kometen schätze ich auf 7,0mag.

Auch der Kleinplanet (4) Vesta ist jetzt gut sichtbar: Vesta erreicht am 26.3. ihre Opposition zur Sonne. Sie steht mitten in der sternarmen Gegend des Virgo-Galaxienhaufens zwischen Epsilon Virginis und Beta Leonis. Da sie eine Oppositionshelligkeit von 5,9mag erreicht, sollte sie auch wieder mit freiem Auge sichtbar werden, wenn es sehr dunkel und klar ist. In der Grossstadt ist sie im Newton 10/45cm bei 19-facher Vergrößerung hell sichtbar. Ich schätze die Helligkeit beim Vergleich mit vier verschiedenen Vergleichssternen auf 6,3mag.

Nach einigen Veränderlichenbeobachtungen probiere ich auch noch Jupiter. Durch das relativ kalte Wetter ist das Seeing ziemlich unruhig. Aber das Verfinsterungsende von Mond 1 (1 VE) ist bei 90-facher Vergrößerung gut beobachtbar: um 21h47m06s MEZ erscheint der erste Lichtpunkt des Mondes aus der Verfinsterung durch Jupiter. Der Mond wird danach rasch heller. Der beobachtete Termin ist 1,1 Minuten früher als der durch die Rechnung angegebene des Bureau des Longitudes. Der berechnete Termin gilt aber für die Mitte des Verfinsterungsendes, wenn der Mond bereits halb beleuchtet ist und im Fernrohr schon hell erscheint. Das zuletzt von mir beobachtete Verfinsterungsende von 1 am 26.2.2003 (siehe Bericht http://www.waa.at/bericht/2003/02/20030226wvo21.html) fand 0,9 Minuten vor dem berechneten Termin statt -- eine gute Übereinstimmung mit der heutigen Beobachtung.