Merkur, Jupiter und Jupitermondverfinsterung

Wien 21, 11. 04. 2003

20030411wvo19.html

Beobachter:Wolfgang Vollmann
 
e-Mail:vollmann@gmx.at
 
Datum:11. 04. 2003
 
Zeit:19.45 bis 23.15 MESZ
 
Ort:Wien 21
 
Instrument:Newton 10/45cm
 
Bedingungen:

Durchsicht:keine Angabe Freis. vis. Grenzgröße:keine Angabe
Aufhellung:keine Angabe Seeing:keine Angabe
Wind:keine Angabe aus keine Angabe  
Temperatur: Luftfeuchtigkeit:
Sonstige Bemerkungen:


 
Bericht:

Der Himmel ist klar aber es ist sehr dunstig: die bräunlichrote Dunstschicht ist bis 10 Grad Höhe deutlich zu verfolgen: die Durchsicht ist heute nicht gut. Merkur ist um 20h05m MESZ bereits sehr deutlich und hell im Fernglas 10x50 sichtbar. Mit freiem Auge muss ich bis 20h15m warten, um ihn zu sehen: während der nächsten fünf Minuten kann ich Merkur schwach mit freiem Auge sehen: es ist bereits dunkel genug und er ist noch nicht zu tief. Interessant ist heute das Bild im Fernrohr bei 90-facher Vergrößerung: Merkur zeigt trotz deutlich merkbarer Luftunruhe sein kleines Scheibchen und die Halbphase: wir haben etwa "Halbmerkur". Mehr noch als die Luftunruhe stört die differentielle Refraktion: so tief unten wird nicht nur das Licht gebrochen sondern auch die unterschiedlichen Farben unterschiedlich: Merkur zeigt oben einen roten und unten einen blauen Rand (im umkehrenden Fernrohr). Die Merkurbilder in verschiedenen Farben überlagern sich und rot und blau sind etwa ein Merkurdurchmesser voneinander getrennt.

Jupiter steht immer noch nahe der Praesepe: bei 19-facher Vergrößerung ist er nicht einmal 1/2 Gesichtsfeld vom Sternhaufen entfernt, ein sehr hübscher Anblick.

Weiters gibt es heute eine gegenseitige Jupitermondverfinsterung: Mond 3 verfinstert 2. Es handelt sich "nur" um eine Halbschattenfinsternis mit wenig Lichtverlust, aber ich probiers trotzdem. Die Mitte der Verfinsterung ist für 23h02,0m MESZ vorausberechnet, die Dauer von 22h58,9m bis 23h05,0m und der maximale Helligkeitsverlust mit 11,6 Prozent. Ich beobachte bei 90-facher Vergrößerung von 22h50m bis 23h06m und vergleiche den verfinsterten Mond 2 mit den Monden 3 und 1: wie erwartet ist keine Verfinsterung wahrnehmbar: siehe die beobachtete Lichtkurve.

Kurze Zeit später verfinstert Jupitermond 4 den Mond 1: die Mitte der Verfinsterung ist um 23h25,7m MESZ vorausberechnet, der Helligkeitsverlust durch die Verfinsterung noch weniger, nur 8,5 Prozent. Ich mache Helligkeitsschätzungen von 23h24m bis 23h31m und kann auch hier im Fernrohr keine Verfinsterung wahrnehmen.


 

Bilder:http://members.eunet.at/vollmann/2003_04_11_3_ecl_2.jpg