Beobachter: | Wolfgang Vollmann | ||||||||||||||||||||||
e-Mail: | vollmann@gmx.at | ||||||||||||||||||||||
Datum: | 22. 04. 2003 | ||||||||||||||||||||||
Zeit: | 20.30 bis 20.45 MESZ | ||||||||||||||||||||||
Ort: | Wien 21 | ||||||||||||||||||||||
Instrument: | Freies Auge, Fernglas 10x50, Newton 10/45cm | ||||||||||||||||||||||
Bedingungen: |
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Bericht: |
Merkur ist um 20h30m MESZ leicht über dem Leopoldsberg im Fernglas 10x50 zu finden: er ist zwar nicht mehr so hell wie noch vor zwei Wochen, aber etwa 10 Grad hoch und schaut noch über den heute reichlich vorhandenen Horizontdunst. Der Dunst verbirgt ihn auch: mit freiem Auge kann ich Merkur heute nicht sehen. Der starke Dunst beruhigt aber das Bild im Fernrohr: bei 90-facher Vergrößerung ist es heute relativ scharf und Merkur zeigt sehr deutlich dass er in den letzten Tagen abgenommen hat: Merkur erscheint als Sichel und das kleine Merkurkipferl ist heute nur mehr zu ca. 1/4 beleuchtet. Natürlich stört bei so tiefem Stand wieder die je nach Farbe unterschiedliche Strahlenbrechung des Lichts (die differentielle Refraktion), so daß Merkur einen roten und einen blauen Rand hat. Er ist heute überhaupt ziemlich bunt: der Dunst färbt ihn schmutziggelb-orange ein. Merkur nimmt in den nächsten Tagen weiter ab; den nächsten "Neumerkur" in zwei Wochen können wir dann im Durchgang vor der Sonne sehen. Das letzte derartige Ereignis konnte ich am 10.Nov.1973 sehen -- die damals gemachte Zeichnung im Beobachtungstagebuch hab ich mir heute wieder angeschaut. |