Planetenabend

Sofienalpe, 15. 03. 2004

20040315api19.html

Beobachter:Alexander Pikhard
Datum:15. 03. 2004
Zeit:19.00 bis 21.45 MEZ
Ort:Sofienalpe
Instrument:12" Meade LX-200, Philips ToUCam Pro
Bedingungen:

Durchsicht:gut (2)
Aufhellung:ausreichend (3)
Seeing:ausreichend (3)
Freis. vis. Grenzgroesse:5.0
Temperatur:6 °C
Wind:leicht
Bemerkungen:Immer wieder Durchzug hoher Wolkenfelder, dazwischen recht gute Bedingungen.

Bericht:

Nach einem milden, klaren Nachmittag hatten alle, die heute auf die Sofienalpe gekommen waren, eigentlich mehr erwartet. Doch bevor der Himmel bewertet werden konnte, galt die ganze Aufmerksamkeit der Suche nach einem geeigneten Platz zur Aufstellung der Instrumente. Noch immer türmt sich meterhoch der Schnee, doch das milde Tauwetter hat den Parkplatz in eine Schlammwüste verwandelt. Im Schnee aufstellen geht nicht, viel zu weich. Auf dem Parkplatz muss man einen abschüssigen Platz wählen, und der ist recht tief, dort, wo es flach ist, sammelt sich das Wasser in tiefen Pfützen. Wer hat da berichtet, der Parkplatz sei trocken? Wohl ein Scherzbold ...

So drängen sich die Teleskope am Rand des Parkplatzes in einem kleinen Bereich, den Hans Peter Müllner freigeschaufelt und mit ein paar provisorischen Entwässerungsrinnen begehbar gemacht hat. Ein Blick nach oben: Wolken. Hmmm ... Die Sterne funkeln nicht allzu stark, das Seeing könnte passen. Also aufbauen, aber vorsichtig, sehr vorsichtig. Wenn etwas hinunter fällt, igitt!

Ich starte zum Planetevergleich. Mit 3m Brennweite, mehr ist nicht drin, nehme ich nach und nach die vier hellen Planeten Venus, Mars, Saturn und Jupiter auf. Merkur ist sich noch nicht ausgegangen, bzw. ich bin zu spät dran. Es ergibt sich ein interessanter Vergleich der momentanen scheinbaren Größen.


Venus - da ist nicht viel dran


Mars - winzig, aber immerhin noch mit Polkappe und Mare Sirenum


Saturn - der Klassiker


Jupiter - heute der schönste. Links Io (aussen) und Europa.

Der Größenvergleich ist schon interessant. Wie winzig Mars geworden ist, und wie groß Venus schon ist, größer als Saturn. Jupiter schlägt sie heute mit dem Farbenspiel seiner Wolken. Die EZ ist auffällig gelb und die Polarregionen schimmern in diversen Pastellfarben. Die Bänder sind sehr turbulent.

Eigentlich stehen einige interessante Jupitermonderscheinungen auf dem Programm (gleichzeitig Durchgang und Schattenvorübergang von Io und Europa), aber leider erst sehr spät (Ende gegen 1.30 Uhr). Morgen ist Arbeitstag und die Wolken werden auch immer mehr, da nehme ich nur das erste Ereignis auf, den Beginn des Vorübergangs von Europa vor der Jupiterscheibe. Schade - sie zieht genau über ein dunkles Band, das könnte man in vollem Verlauf beobachten.


21.32 Uhr MEZ

21.35 Uhr MEZ

Jetzt zieht es wirklich mehr und mehr zu und der Schlamm reicht auch schon. Beim Abbau noch rasch Stativ, Tisch und alles andere, das bis zum Boden reichte, im Schnee reinigen, und ab nach Hause. Es kommen noch bessere Nächte. Hoffentlich!