Der Schnee ist fast weg, dem Beobachten ...
... stünde also nichts mehr im Weg, oder?
Was wird denn da gefeiert?
Und was macht ein so essentieller Teil hier unten?
Wir haben im April die meisten auf der Mariazeller Sternwarte geplanten Aktivitäten abgesagt. Zum einen wegen etwas zu weniger Anmeldungen. Zum anderen, um unseren Mitglieder die Teilnahme an der wissenschaftlichen Jahrestagung der ÖGAA am 16. April auf der Wiener Universitätssternwarte zu ermöglichen ( Programm hier). Und dann gab es da noch einen dritten Grund, den wahrscheinlich wichtigsten: Den Umbau des Hauptinstruments.
Astrofotografen, darunter auch mir, war die mangelnde
Nachführqualität der Original-Gabelmontierung des 16" Meade
LX-200 schon immer ein Hindernis gewesen. Und dank einer mehr als
großzügigen Spende konnte Günther Eder mit seinem
Astroteam beginnen, diesen Mißstand zu beheben.
Der Schnee ist fast weg, dem Beobachten ... |
... stünde also nichts mehr im Weg, oder? |
Was wird denn da gefeiert? |
Und was macht ein so essentieller Teil hier unten? |
Tadah! Des Astroteams neuer Stolz: Das 16" LX-200 auf einer Software Bisque Paramount ME Montierung
Die Paramount ME Robotic Telescope Mount
von Software Bisque (kein Aprilscherz: Die Softwarefirma, die für
TheSky berühmt geworden ist, baut wirklich diese Montierung) gilt
als eine der besten Montierungen in ihrer Klasse (und auch als eine der
teuersten). Nach vollständigem Einscheinern und kompletter
Anpassung der Software behauptet der Hersteller, 20 Minuten
Belichtungszeit bei zwei Meter Brennweite seien ohne Korrektur
möglich. Wir werden ja sehen!
Vorerst steht das gute Stück einmal. Günther und seine Mannen
haben in einer beschwerlichen Nachtschicht ganze Arbeit geleistet, um
das Teleskop heute, am Tag der jährlichen Hauptversammlung des
Astroteam Mariazellerland, bereits präsentieren zu können.
 Erste zaghafte Gehversuche an der Steuerung |
 Ein prüfender Blick: Wohin mit den anderen Rohren? |
Nach und nach kommen Mitglieder des Astroteam zum Bestaunen der Montierung, und da das Wetter (noch) schön ist, öffnen wir die Kuppel und riskieren einen Blick zur Venus.
Venus am Tag. Digicam-Schnappschuss (einer der besten überhaupt).
Groß ist die Erleichterung, als die Montierung die Venus auch bei starker Vergrößerung gut nachführt. Dabei ist das Rohr noch nicht eingescheinert, geschweige denn, die unzähligen Parameter der Steuerung richtig bestimmt. Das wird noch einige Wochen dauern!
 Neu: Steuerung per Joystick. Da ist Gefühl gefragt! |
 Allgemeine Erleichterung in der Runde |
Wie gesagt: Bis das Hauptinstrument der Mariazeller Sternwarte
wieder zur Verfügung steht, ist noch viel Arbeit erforderlich.
Aber dann bestitzt die Sternwarte eines der besten Fernrohre im Land
und die Beobachtungszeit wird wohl etwas rarer werden. Gratulation an
Günther und großer Dank an den Spender!
Text und Fotos: Alexander Pikhard.