| Durchsicht: | gut (2) |
| Aufhellung: | gut (2) |
| Seeing: | gut (2) |
Ein wolkenloser Abend lädt wieder einmal zu einer kurzen Beobachtung von Mond und Jupiter ein. Venus und die anderen Planeten des Abends stehen für meinen Standort leider zu weit im Nordwesten, aber das macht nichts. Das Seeing zeigt sich ambivalent: Bei schwacher Vergrößerung steht das Bild und es sieht nach "Jahrhundertseeing" aus, doch bei stärkerer Vergrößerung macht sich eine langsame Wellenbewegung bemerkbar. So langsam, dass die Webcam durchaus Chancen hat.
Der Mond zeigt eine beeindruckende Phase. Der Terminator geht durch das südliche Bergland, Clavius ist eine dominante Formation, darüber Tycho. Direkt am Terminator die ansteigenden Flanken von Copernicus, der selbst noch zur Gänze im Schatten liegt. Eratosthenes und Stadius in bester Beleuchtung, ein Traum. Weiter im Norden ist die Gegend um Plato sehr gut beleuchtet. Sogar die Rille im Alpental ist blickweise zu erkennen.
Zunächst ein Überblicksfoto vom Mond mit der Digitalkamera durch das bewährte 50mm Plössl-Okular:
Mond, Digicam-Schnappschuss mit Automatik
Dann kommt die Webcam an ausgewählten Punkten zum Einsatz. Die folgenden Bilder sind alle auf ca. 70% verkleinert.
Clavius
Die Flanke von Copernicus (links), Stadius und Stadiusrillen, Eratosthenes (rechts)
Plato, die Alpen und das Alpental
Auch Jupiter kommt das Seeing sehr entgegen und die Transparenz lässt die Farben sehr deutlich herauskommen. Schon im Okular (14mm Pentax) erscheinen NEB und SEB dunkel weinrot, die Zonen gelblichweiss. Alle vier Monde sind zu erkennen, aber weit vom Planeten entfernt.
Jupiter, farbenprächtig und kontrastreich
Alles in allem wieder ein sehr schöner Beobachtungsabend. Der April 2004 wird, obwohl es oberflächlich betrachtet nicht so aussieht, ein sehr erfolgreicher Beobachtungsmonat. Hoffentlich hält dieser Trend in den so wichtigen Monaten Mai und Juni auch an!