Deep Sky CCD

Hakos/Namibia, 20. 05. 2004

20040520api21.html

Beobachter:Alexander Pikhard, Günther Eder
Datum:20. 05. 2004
Zeit:21.00 bis 04.00 Namibia-Ortszeit
Ort:Gästefarm Hakos, Namibia
Instrument:Celestron 8, StarlightXpress MX916
Bedingungen:
Durchsicht:ausgezeichnet (1++)
Aufhellung:sehr gut (1) bis ausgezeichnet (1++)
Seeing:ausreichend (3)
Freis. vis. Grenzgroesse:7.0
Temperatur:+15°C
Luftfeuchtigkeit:trocken
Wind:nbsp;stark aus E
Bemerkungen:wolkenlos
Bericht:

Es ist klar geworden und allmählich nimmt der Himmel wieder jene Transparenz an, die wir von Namibia gewohnt sind. Nach den Kometenfotos schwenke ich einmal auf die Große Magellansche Wolke, um eine interessante Region im Detail aufzunehmen. Leider ist das Seeing mäßig, worunter feine Details leiden.


Eine hochinteressante Region in der LMC mit Nebelgebieten, offenen und kugelförmigen Sternhaufen.
RGB, 6 x 2 Minuten pro Farbkanal.

Die aufgenommene Region zeigt die Sternhaufen- und Nebelgebiete NGC 1874, 1876, 1877 sowie 1881 und den Kugelsternhaufen NGC 1880. Leider macht schlechtes Seeing die Aufnahme etwas unscharf.

Günther Eder hat die meisten "Klassiker" noch nicht mit seiner Canon 10D aufgenommen, daher besuchen wir sie heute nochmals. Ich benütze die Gelegenheit, meine RGB-Aufnahmen um einen L-Kanal zu ergänzen. Bei einigen Objekten ergeben sich wirklich dramatische Verbesserungen durch die LRGB-Technik. Ich nütze zudem den Umstand, dass Günther seine wesentlich länger belichteten Aufnahmen händisch nachführt und verwende ihn als "menschlichen Autoguider". Danke!


Der Adlernebel M16 in LRGB; RGB vom 18. 5., L-Kanal aus 6 x 3 Minuten


Der Omega-Nebel M17 in LRGB; RGB vom 18. 5., L-Kanal aus 6 x 3 Minuten.
Hier sind die Verbesserungen dramatisch, da die RGB-Aufnahme nicht optimal war.


Der Trifid-Nebel M20 in LRGB; RGB vom 16. 5., L aus 6 x 3 Minuten

Die Aufnahmen kosten leider viel Zeit. In Summe beträgt die Belichtungszeit etwa beim Trifidnebel 3 x 6 x 2 Minuten (RGB) plus 6 x 3 Minuten (L), also 54 Minuten oder knapp eine Stunde; hinzu kommen die Auslesezeiten und die Belichtungszeit für den Dunkelstrom, sodass die Aufnahme im Summe gut eineinhalb Stunden dauert. Klar, dass ich heuer nicht so viele Objekte aufnehmen kann wie vor zwei Jahren in Schwarzweiss. Aber in diesen eineinhalb Stunden bleibt viel Zeit zum visuell beobachten und plaudern.

Zuletzt nehme ich noch ein interessantes Gebiet in der Kleinen Magellanschen Wolke (SMC) auf, die Region um NGC 456 und 465. Die Gegend steht leider auch noch tief, aber das Seeing ist etwas besser als bei der LMC am Abend.


Die Region NGC 456/465 in der SMC. RGB, je 6 x 2 Minuten pro Farbkanal.

Die Region besticht durch ihre unterschiedlich gefärbten Nebel; rote Emissionsnebel wechseln mit gelblichen und bläulichen Reflexionsneben, in die dichte Sternhaufen eingebettet sind. Eine hochinteressante Gegend!

Die Aufnahmen in diesem Bericht sind schnelle Erstausarbeitungen. Die endgültige Ausarbeitung des enormen Datenmaterials wird noch lange in Anspruch nehmen und wir werden die schönsten Bilder nach und nach veröffentlichen.