Vollmond und Veränderliche Sterne

Payerbach, NÖ, 31. 07. 2004

20040731wvo22.html

Beobachter:Wolfgang Vollmann
Datum:31. 07. 2004
Zeit:22.00 bis 01.00 MESZ
Ort:Payerbach, NÖ
Instrument:Fernglas 16x70 auf Stativ
Bedingungen:

Durchsicht:ausreichend (3)
Freis. vis. Grenzgroesse:4.5

Bericht:

Bei Vollmond war der Himmel sehr hell und die freisichtige Grenzgrösse lag nur bei 4,5mag. Der Mond zeigte das Mare Crisium randfern und schon im Fernglas waren die Mare Marginis und Humboldtianum sichtbar. Dort zeigte sich auch die erste Spur der Lichtgrenze durch den etwas unregelmässigen Mondrand.

Bei Vollmond kann man aber auch gut Sterne beobachten -- der Mond stört zwar weil keine schwachen Sterne zu sehen sind, aber die helleren sind genauso gut erkennbar. Mehrere Veränderlichenbeobachter berichteten vom aktuellen Helligkeitsausbruch des symbiotischen Sterns Z Andromedae. Normalerweise ist Z And um die 10-11mag hell, so war das auch im letzten Jahr, als er um etwa 10,5mag herum schwankte. Vor ziemlich genau einem Monat begann die Helligkeit des Sterns anzusteigen und ist er ist nun schon fast bei 9,0mag angelangt. Heute schätzte ich den Stern auf 8,9mag. Er war im Fernglas nicht mehr leicht sichtbar: der Vollmond leuchtete hell und die Himmelsklarheit war auch nicht optimal.

BAV-Artikel zu Z And: http://www.bav-astro.de/sterne/andz.shtml
AAVSO-Artikel zu Z And: http://www.aavso.org/vstar/vsots/1000.shtml
Karten zu Z And: Z And B-Karte    Z And D-Karte    Z And E-Karte   

Symbotische Veränderliche heissen deshalb so, weil im Spektrum erkennbar ist dass es sich um zwei Sterne und zwar ein enges Doppelsternsystem handelt: einen kühlen roten Riesen und ein heisses kompaktes Objekt. Es kommt zum Austausch von Masse zwischen beiden Sternen und oft auch zu erheblichem unregelmässigem Lichtwechsel, der die Beobachtung reizvoll macht -- vorher weiss man nie was der Stern gerade macht, also muss man schon hinschauen!

Ich beobachtete auch noch einen zweiten symbiotischen Veränderlichen: CH Cygni. Auch dieser Stern ist derzeit recht hell, er schwankt seit einem Jahr etwa zwischen 7,0 und 8,5mag und ist auch im Fernglas gut erreichbar. Heute Abend schätzte ich CH Cyg auf eine Helligkeit von 7,8mag -- im Fernglas noch leicht sichtbar.

BAV-Artikel zu CH Cyg: http://www.bav-astro.de/sterne/cygch.shtml
AAVSO-Artikel zu CH Cyg: http://www.aavso.org/vstar/vsots/0800.shtml
Karten zu CH Cyg: CH Cyg C-Karte    B-Karte auf der auch CH Cyg eingezeichnet ist