Winterferienspiel 2004/5

Die Zeit der Eiswelten

Wir hatten es heuer nicht leicht; zu der bekannt unsicheren Wettersituation kam der Umstand, dass der Sternenhimmel in den heurigen Weihnachtsferien nicht viel zu bieten haben wird. Kein Mond während der gesamten Ferien am Abend (Vollmond am 26. 12.), Saturn geht erst auf und steht tief im Osten. Wäre da nicht Komet Machholz gekommen, wir hätten am Abend eine der uninteressantesten Himmelsregionen vor uns gehabt, ohne Objekte, die von Wien aus gut zu sehen sind. Keine gute Ausgangslage also.

In Abstimmung mit dem Planetarium Wien wählten wir "Zeit für Sterngucker" als Rahmenthema - der Titel sagt schon aus, dass es an aktuellen Dingen mangelte - und für unsere Station "Die Zeit der Eiswelten", da wir uns auf Saturn (Eis in den Ringen und den Monden) und auf den Kometen Machholz konzentrieren wollten.

Die Wahl des Beobachtungsortes war ebenfalls nicht leicht; der Kahlenberg schied aus, da Saturn in dieser Stellung von der Terrasse aus nicht zu sehen gewesen wäre. Alt Erlaa schied aus, da der Platz schon im Sommer sehr verlassen ist. Wie würde das erst im Winter, zwei Stunden nach Einbruch der Dunkelheit sein? So blieb der Donaupark, wo wir vier Termine ansetzten, um den Wetter einen Strich durch die Rechnung zu machen.

Wir können im Nachhinein leider nicht beurteilen, ob es gut oder schlecht war, alle Termine auf einen Ort zu konzentrieren, denn das Wetter machte uns einen gehörigen Strich durch die Rechnung. Gleich zwei Termine (26. 12. und 2. 1.) mussten wegen Regens komplett abgesagt werden, und die beiden anderen Termine (28. und 30. 12.) fanden unter bedecktem Himmel statt, ohne dass sich auch nur einmal ein Gestirn zeigte. Entsprechend gering war natürlich der Besuch.

Ein leider allzu häufiges Bild: Der Donauturm im Regen

Auffällig war allerdings, dass es auch kaum Anfragen an unserer Telefonhotline gab; es mag daran liegen, dass das Wetter eindeutig (schlecht) war. Es mag aber auch daran liegen, dass wir die Veranstaltung schon zu oft im Donaupark angeboten haben.

Wir nutzten die beiden "Trockentermine" im Donaupark vor allem, um Verbesserungen am Konzept unserer Mobilen Sternwarte durchzuführen. Vor allem die Beleuchtung, lange Zeit ein echtes Problem, scheint jetzt zu passen. Wir verwenden rote Lichtschlangen zur Beleuchtung unseres Zeltes. Rotes Licht stört bei der Himmelsbeobachtung noch am wenigsten und lässt sich die Augen rasch wieder an die Dunkelheit gewöhnen. Und durch die Art der Montage kommt auch keine Gefahr der Verwechslung mit Würstelständen oder anderen Einrichtungen auf.

Und dann war ja noch das Ramba Zamba Riesenspielefest, in dessen Folge wir noch drei Termine mit der Mobilen Sternwarte auf dem Rathausplatz geplant hatten. Und diese Aktion sollte das gesamte Ferienspiel retten!

Wegen der extremen Wettersituation können wir aus diesem Ferienspiel keine wirklichen Lehren ziehen. Allerdings scheint es angebracht, im Konzept der Mobilen Sternwarte wieder mehr das Wort "mobil" herauszustreichen und auch andere Orte in Wien zu bespielen, vorzugsweise in den Aussenbezirken, wo schon einigermassen sinnvolle Himmelsbeobachtung mörlich ist. Hier liegt der Schwerpunkt sicher auf jenen Bezirken, die nicht durch Kuffner- oder Urania-Sternwarte ohnedies astronomisch versorgt sind (10. bis 13., 19., 21. bis 23.). Die Problematik, kein wirklich "reisserisches" Programm am Sternenhimmel, wird sich schon im kommenden Sommerferienspiel wiederholen, wo Jupiter eine ähnliche Randrolle spielen wird wie jetzt Saturn.

Alexander Pikhard