Mond mit freiem Auge und Fernglas

Wien 21, 21. 01. 2006

20060121wvo08.html

Beobachter:Wolfgang Vollmann
Datum:21. 01. 2006
Zeit:08.00 bis 08.20 MEZ
Ort:Wien 21
Instrument:Freies Auge, Fernglas 8x30
Bedingungen:
Bericht:

Heute morgen hat der Mond schon ziemlich abgenommen -- weit ist es nicht mehr bis zum Letzten Viertel! Mit freiem Auge ist von der Gegend um Tycho und "Cassini's Hellem Fleck" nichts mehr zu sehen. Aber Kopernikus, Kepler und auch der winzige helle Aristarch erscheinen recht deutlich vor dem dunklen Mareboden des Oceanus Procellarum.

Ich suche Grimaldi (70): er steht ziemlich randfern, wie ein Blick durch den 8x30 zeigt. Seine dunkle Ellipse ist mit freiem Auge bestenfalls als kleine Unregelmässigkeit am linken Rand des Oceanus Procellarum angedeutet: ich sehe ihn also nicht zuverlässig mit freiem Auge, da sind die hellen Krater wie Kopernikus mit ihrem Strahlenkranz viel einfacher zu erkennen. Die dunkle Ebene des Grimaldi ist nach Antonin Rükl's schönem Mondatlas etwa 220 Kilometer lang: er erscheint also bestenfalls unter einer Länge von 2 Bogenminuten und durch die perspektivische Verkürzung viel schmäler: das erklärt die zweifelhafte Sichtung.

Nicht weit südlich von Grimaldi ist auch noch ein Strahlenkrater im 8x30 schön zu erkennen: Byrgius A (67). Aber auch den kann ich mit freiem Auge nicht sehen.

Aber ein weiteres Detail kann ich heute mit freiem Auge doch noch erkennen: der Ozean der Stürme hat im Norden als Verlängerung des Meers der Kälte (Mare Frigoris) einen kleinen dunklen Fortsatz: Sinus Roris (15), die Bucht des Taues.

Von der "Frau im Mond" ist im 8x30 das Gesicht heute noch erkennbar, die Haare sind schon ziemlich im Dunklen.

Mondkarte von Andres Valencia

Beobachtungsberichte vom 12.Jan., 16.Jan. und 19.Jan.2006.