Barnard's Pfeilstern

Wien 21, 25. 07. 2006

20060725wvo00.html

Beobachter:Wolfgang Vollmann
Datum:25. 07. 2006
Ort:Wien 21
Instrument:Refraktor 130/1040mm, CCD-Kamera SBIG ST-237A
Bedingungen:
Bericht:

Am 16.Juli machte ich eine Aufnahmeserie von Barnards Stern im Schlangenträger (Ophiuchus). Er wird auch Barnards Pfeilstern genannt da er die grösste bekannte Eigenbewegung unter den Sternen zeigt: 10,3 Bogensekunden pro Jahr wandert der Stern fast genau nach Norden! Die Bewegung ist so gross dass sie auch bei der rein visuellen Beobachtung im Okular auch schon nach wenigen Jahren auffallend ist wenn der Ort des Sterns relativ zu weiter entfernten Hintergrundsternen gezeichnet oder gemerkt wird: siehe mein Beobachtungsbericht vom 17.Sep.2004. Da Barnard's Stern etwa 9mag hell ist kann er auch in einem sehr kleinen Fernrohr auch bei aufgehelltem Himmel gut beobachtet werden!

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barnard_01_04_med_norden_oben_p1 Barnards Stern am 16.Jul.2006: es ist das hellste Objekt in der Bildmitte. Norden ist oben, Bildfeld etwa 12x8 Bogenminuten. Refraktor 130/1040mm, CCD-Aufnahme mit 10s Belichtungszeit.

Auf 19 meiner Aufnahmen konnte ich Barnard's Stern mit Hilfe des Programms Astrometrica von Herbert Raab und dem UCAC2 Katalog genau vermessen: ich erhielt eine Rektaszension von 17h 57m 48,13s ± 0,01s und eine Deklination von +4° 42' 44,1" ± 0,1" (Äquinoktium 2000.0 aber Epoche 2006 Jul.16).

eb_barnard_01 Bernd Thinius aus Potsdam hat eine wunderbare Beobachtungsreihe von Barnards Stern seit 1996 gemacht: jedes Jahr machte er CCD Aufnahmen und bestimmte den genauen Sternort: http://www.thinius.net/astromet.htm.
 
Ich habe seine genauen Örter von Barnards Stern (meistens im Oktober des angegeben Jahres erhalten) nun mit meiner Beobachtung vom Juli 2006 dargestellt: links ist die Deklination des Sterns aufgetragen: 0 = +4°41'00", 60 = +4°42'00", 120 = +4°43'00" (Einheit Bogensekunden), unten die Rektaszension 17h57m und die angegebene Sekundenzahl.
 
Die Bewegung von Barnards Stern um mehr als 100 Bogensekunden nach Norden ist über die fast zehn Jahre Zwischenzeit gut zu sehen.
 

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