Totale Mondfinsternis 3./4.März 2007

Wien 21, 03. 03. 2007

20070303wvo21.html

Beobachter:Wolfgang Vollmann
Datum:03. 03. 2007
Zeit:21.30 bis 03.00 MEZ
Ort:Wien 21
Instrument:Freies Auge, Digitalkamera auf Stativ, Newton 105/445mm
Bedingungen:
Bericht:

Die Totale Mondfinsternis am 3./4.März 2007 war nur durch mehr oder weniger dünne Wolkenschleier zu sehen. Gelegentlich versteckte sich der Mond nicht nur im Erdschatten sondern auch hinter dickeren Wolken.... Aber selbst in den klarsten Momenten war der Blick nicht ganz ungetrübt. Trotzdem war die Totalität sehr schön und eindrucksvoll mit freiem Auge zu sehen. Ich versuchte auch einige Fotos mit der Digitalkamera auf Stativ bei maximaler Brennweite von f=60mm zu machen. Allerdings trübten Wolkenschleier das Bild und auch der stürmische Wind liess die Bilder wohl nicht ganz scharf werden.

tmf_2007_03_04_0052_PICT0006_web 4.März 2007, 0h52m MEZ: noch sechs Minuten bis zum Ende der Totalität. Links oben ist der Kernschatten schon sehr hell!

tmf_2007_03_04_0053_PICT0008_web 4.März 2007, 0h53m MEZ: der Anblick ändert sich jetzt sehr schnell, der Mond wandert aus dem Kernschatten.

tmf_2007_03_04_0055_PICT0011_web 4.März 2007, 0h55m MEZ: noch drei Minuten bis zum Ende der Totalität.

tmf_2007_03_04_0107_PICT0017_web 4.März 2007, 1h07m MEZ: der Mond ist jetzt nur mehr teilweise verfinstert. Bei längerer Belichtungszeit ist der im Halbschatten befindliche Mondteil vollkommen überbelichtet und im Kernschatten sind immer noch schön die Mondmeere rot gefärbt zu erkennen.

Mit freiem Auge war der Mond in der Totalität ab 0h40 MEZ nach der Mitte der Finsternis am besten zu sehen. Er zeigte einen schmalen gelben Rand Richtung Kernschattenrand und eine ziegelrote bis rostrote Färbung gegen die Kernschattenmitte. Auch die Mondmeere waren mit freiem Auge durchaus zu sehen, wenn auch undeutlich. Die Finsternis war also recht hell. Wenn ich die Brille abgenommen habe (ich bin recht kurzsichtig) um Mond und Sterne flächig zu bekommen, erschien der Mond mehrere Grössenklassen heller als Regulus (α Leo) und Saturn. Auf der Danjon-Skala für die Dunkelheit von Mondfinsternissen (siehe z.B. http://www.avso.de/kurs/finsternis/mondfinsternis.html) schätze ich diese Finsternis mit L=3 ein.

Sehr hübsch war der Mond während der Totalität bei niedriger Vergrösserung 19x im 105mm Newton-Fernrohr: er zeigte eine helle gelbliche Sichel am Rand, Richtung Kernschattenmitte war er etwa bis zur Mondmitte orange, noch weiter Richtung Kernschattenmitte rostrot gefärbt. Mondmeere und helle Krater wie Aristarch waren eindeutig zu sehen. Sehr hübsch war der verfinsterte Mond im etwa 3 Grad grossen Feld mit mehreren helleren Sternen zu sehen! Eine Beobachtung der Antrittszeiten des Schattens an helle Krater gelang diesmal nicht: es war einfach durch die Wolkenschleier zu unscharf um mehr zu vergrössern.

Zu Beginn der Finsternis versuchte ich auch wieder die erste sichtbar Spur des Halbschattens mit freiem Auge zu erkennen. Auch da beobachtete ich durch dünne Wolken durch die die Mondmeere nur undeutlich erkennbar waren. Um 21h56 MEZ (3.März) war ich sicher dass links unten bereits ein wenig vom Halbschatten erkennbar war. Um 21h52 waren erst Andeutungen des Schattens zu erkennen. Ich glaube dass die dünnen Wolken in diesem Fall die Beobachtung eher begünstigt haben, da sie die Oberflächeneinzelheiten des Mondes undeutlicher werden liessen und ich die Helligkeitsverteilung auf der Mondscheibe besser beurteilen konnte als bei völlig klarem Himmel.