| Geogr. Länge: | 48° 10' 21,5" N |
| Geogr. Breite: | 16° 19' 08,5" E |
| Seehöhe: | 249 |
| System: | WGS84 |
| Durchsicht: | ausreichend (3) |
| Seeing: | schlecht (4) |
| Temperatur: | 29 °C |
| Wind: | kein aus N |
| Bemerkungen: | Cirren. |
Nachmittägliche Beobachteridylle
Doch der Himmel macht mir Sorgen. Noch ist die Stimmung gewittrig. Gegen 17 Uhr keine Spur mehr von Gewitterwolken, aber viele, viele Cirren.
Immer wieder Cirren, dazwischen der Mond
Ich stelle den Mond ein, sehr matt. Von Regulus keine Spur. Da muss eine stärkere Vergrößerung her, 21mm Pentax ist gut. Der Mondrand ist scharf. Ich fahre zur südlichen Hörnerspitze. Und da - da ist Regulus! Nicht undeutlich, nicht schwach, sondern wirklich hell, fast strahlend. Durch Cirren! Jetzt ist klar, das wird was.
Ich nehe die Zeit von einer Funkuhr und von GPS, die beiden Uhren unterscheiden sich um weniger als 0,1 Sekunden. Hoffentlich taugt diese Zeit etwas. Aber eine andere Zeitquelle habe ich nicht. Die Stoppuhr läuft. Ich verfolge Regulus. Mein stärkster Feind ist das Seeing, kein Wunder an so einem heißen Nachmittag. Und die Konzentration. Durchhalten. Regulus funkelt. Weg. Klick. Ich kann die Zeit auf etwa 0,2s genau ermitteln.
Bedeckungsanfang: 17:27:00,80 MESZ
Jetzt einmal durchatmen. Aber nicht lange. Die Bedeckung erfolgt sehr streifend nahe dem südlichen Mondrand, bald ist Bedeckungsende. Ich identifiziere die Stelle des Austritts ganz genau. Wie wird das aussehen? Ich warte. Die Stoppuhr läuft. Der Mondrand flimmert. Da! Klick. Regulus. Deutlich war das Aufblitzen am hellen Rand. Wie Thomas Weiland im Seminar gesagt hat. Austritte am hellen Rand sind bei Tag gut zu beobachten.
Bedeckungsende: 17:50:20,65 MESZ
Ich denke, ich habe den Austritt auf 0,3s genau erwischt.
jetzt, da die Pflicht getan ist, versuche ich ein Foto. Und es gelingt.
Regulus, ca. 3 Minuten nach der Bedeckung. Deutlich!
Nach vielen Jahren meine erste gemessene Sternbedeckung. Ein schönes Erlebnis!
Der Eintritt erfolgt bei mir deutlich später als im Himmelskalender angegeben, der Austritt früher. Ich bin auch deutlich südlicher als die Urania-Sternwarte, für die die Daten des HK gerechnet sind. Roland Graf am Bisamberg beobachtet den umgekehrten Effekt. Er ist nördlicher. Bei derart streifenden Bedeckungen machen ein paar Kilometer schon fast eine Minute aus!