Mond und Pleiaden im Sturm

Sofienalpe, 12. 03. 2008

20080312api19.html

Beobachter:Alexander Pikhard
Datum:12. 03. 2008
Zeit:19:00 MEZ
Ort:Sofienalpe
Instrument:Canon EOS 350D, 75-300mm Tele, später 18" Obsession Dobson
Bedingungen:
Durchsicht:sehr gut (1)
Grenzgröße:5.5
Aufhellung:ausreichend (3)
Seeing:ausreichend (3)
Wind:sehr stark aus NW
Temperatur:6°C
Sonstige Bedingungen:Anfangs stark bewölkt, in weiterer Folge immer klarer bis fast wolkenlos.
Bericht:

Heute steht eine Passage des Mondes bei den Pleiaden auf dem Programm; es wird, obwohl wir uns in einer Serie von Pleiadenbedeckungen durch den Mond befinden, keine Bedeckung. Der Mond zieht knapp nördlich an dem schönen Sternhaufen vorbei. Ein schönes Fotomotiv allemal, aber wird das Wetter mitspielen?


Das Panorama sieht zunächst bedrohlich aus.

Schon wieder ist eine Okklusion über uns hinweg gezogen und einmal mehr - wie schon am Vorabend - herrscht Rückseitenwetter mit einer Bewölkung, die sich mehr und mehr auflöst. Aber es ist stürmisch, mit Böen über 100 km/h.


Schon ist der Mond zu sehen

Die Wolken ziehen rasch und lösen sich immer mehr auf. Schon ist der Mond zu sehen und bald auch die Sterne der Pleiaden.


Mond und Pleiaden im Sturm hinter rasch ziehenden Wolken

Kaum haben sich die Wolken weit genug zurück gezogen, steht die erste und einzige Bedeckung eines helleren Sterns auf dem Programm, jene von 18 Tauri.


18.52 Uhr MEZ. 18 Tau ist noch zu sehen.


18.59 Uhr MEZ. 18 Tau ist bedeckt.

Der Mond zieht in einigem Respektabstand an den Pleiaden vorbei.


19.02 Uhr MEZ.

Immer wieder treibt der Sturm tiefe Wolkenfetzen über den Himmel, und ganz ehrlich, das sieht auch nicht so übel aus.


Mond knapp bei Pleiaden, links Hyaden, im Sturm

Zwischen den Wolken ist der Himmel sehr klar, die Durchsicht exzellent.


Sirius und Procyon


Mond, Hyaden (links oben) und Widder

Das langsame Vorbeiwandern des Mondes an den Pleiaden lässt sich in aller Muße und ohne großes Instrument verfolgen. Feldstecher bzw. Teleobjektiv reichen völlig aus. Amateurastronomie light sozusagen.


19.11 Uhr MEZ.


19.24 Uhr MEZ.

Immer wieder sorgen die von Wien beleuchteten Wolken für stimmungsvolle Motive, wie hier ...


Saturn und Regulus

... oder hier.


Großer Wagen

Wie gesagt, keine Hektik. Eine kleine, harte Gruppe, von anfänglich drei, später fünf Beobachterinnen und Beobachtern hat sich heute hier, bei wegen des Sturms ungastlichen Bedingungen, eingefunden.


19.38 Uhr MEZ. Knapp an zwei Sternen vorbei.


19.50 Uhr MEZ.

Der Mond zieht langsam ...


20.32 Uhr MEZ.


20.55 Uhr MEZ.

... an den Pleiaden vorbei. Toll, seine Bewegung so eindrucksvoll zu erkennen.

Weniger eindrucksvoll ist die Sache mit der Lichtverschmutzung hier auf der Sofienalpe. Das Hotel strahlt viel zu hell auf die Wiese, hier fehlen ein paar Bäume und Sträucher. Wir rätseln auch lange über einen hellen Lichtschein im Südwesten, bis wir zu unserem Entsetzen feststellen, dass dieser von der 70km entfernten Flutlichtpiste auf dem Hirschenkogel am Semmering stammt.

Fotos, die uns keine Freude machen.


Das Licht vom Hirschenkogel, als würde ein zweiter Mond aufgehen.


Der Lichtschein von St. Pölten im Westen.


Hotel Sofienalpe mit Festbeleuchtung.


Wien scheint durch immer weniger Bäume.

Müssen wir diesen Platz wirklich aufgeben?

Die Pleiadenpassage des Mondes ist praktisch gelaufen, die Wolken werden immer weniger. Auf dem Parkplatz, an einer etwas windgeschützteren Stelle, baut Roland den 18" Obsession für ein paar visuelle Beobachtungen auf. Der Himmel ist wirklich sehr klar, die Durchsicht sehr gut, die Grenzgröße trotz Mondlichts 5,5mag.


Der übliche Dobson-Aufbau

Zunächst einmal zum Mond. Fototechnik wie letzten Montag.


Mond. Schnappschuss am 18" Obsession durch 75mm Projektionsokular.

Es gibt auch noch jede Menge Sternbedeckungen.


Sternbedeckungen stehen bevor.

Wir beobachten visuell ein paar schöne Objekte wie M42, M35, M37, M81 und M82. Um den Abend ausklingen zu lassen. Noch immer sorgen Mond und ein paar wenige Wolken dann und wann für spektakuläre Fotomotive.


Mond und Wolkenfetzen

Alles in allem ein gelungener Abend mit vielen schönen Motiven, wenngleich unter etwas härteren Bedingungen. Immerhin: Es war nicht allzu kalt.