Geheimnisse des Südhimmels

La Dehesa, Chile, 25. und 26. 02. 2009

20090226api00.html

Beobachter:Alexander Pikhard
Datum:25. und 26. 02. 2009
Zeit:jeweils 07:00 bis 09:30 Uhr UT
Ort:La Dehesa, Chile
Instrument:Slooh Dome 1
Bedingungen:
Sonstige Bedingungen:Siehe Allsky-Fotos.
Bericht:

Der Himmel über Wien bleibt wolkenverhangen, also flüchte ich einmal mehr auf ein fernes Observatorium, um übers Internet ein paar Blicke zu den Sternen zu ergattern. Lange freut mich das auch nicht mehr, hoffentlich gibt es irgendwann wieder einmal klaren Himmel.

Eigentlich wollte ich noch ein paar Eindrücke des Kometen Lulin einsammeln, doch Slooh Chile zeigt ihn um diese Zeit leider nicht und die Reservierungssoftware ist auch noch nicht operativ. So mache ich an diesen beiden Tagen neben dem morgendlichen Bearbeiten meiner Emails Streifzüge durch den Südhimmel zu ein paar mehr oder weniger bekannten Objekten.

Ein Wort zum Imaging: Die Kamera am 500mm Apo ist immer noch defokussiert, ein Fix ist in Aussicht gestellt. Etwas dürfte locker sein, denn bei einem Objekt bekomme ich sogar halbwegs ein Bild zustande. Der Reducer am C14 erzeugt eine grausliche Bildfeldkrümmung und der Chip der Kamera dürfte auch nicht ganz axial sitzen, ausserdem gibt es noch dann und wann Nachführfehler und Probleme mit dem Filterrad. Einige dieser Probleme sind bekannt, andere werde ich beizeiten melden.

25. 2. 2009

An diesem Morgen präsentiert sich der Himmel durchaus klar.


Allsky-Aufname vom Morgen des 25. 2. Rechts unten der Lichtschein von Santiago

Neben Südhimmelobjekten werden auch bei uns sichtbare Objekte angesteuert, etwa aus dem Bereich des Virgo-Galaxienhaufens.


Die elliptische Galaxie M86, rechts am Rand M84


Die Spindelgalaxie NGC 4565, toll, obwohl sie hier tief im Norden steht

Doch jetzt zu Südhimmelobjekten, die man bei uns nie sehen kann.


Der offene Sternhaufen NGC 3247 in Carina hebt sich kaum von der Milchstraße ab


Der interessante Nebel NGC 3324 gehört zum Eta-Carinae-Komplex


NGC 3372 ist der Eta-Carinae-Nebel, der leider nicht ganz richtig zentriert ist und auch gar nicht auf
die Chipfläche passen würde. Der helle, rötliche Stern ist Eta Carinae, die Lobes sieht man in dieser
Auflösung allerdings nicht, sie würden eine höhere Vergrößerung erfordern.


NGC 3576 ist ein weiterer kleiner Nebel in der Eta-Carinae-Region

26. 2. 2009

Die Durchsicht an diesem Morgen ist etwas schlechter, aber immer noch gut.


Der Morgen des 26. 2. 2009

Auch heute werden einige nördliche, bekannte Objekte angesteuert.


Die schöne Spiralgalaxie M100 im Virgo-Galaxienhaufen, allerdings im Sternbild Coma Berenicis

Dann zwei bekannte Kugelsternhaufen, von denen einer, M68, schon schwierig bei uns zu beobachten ist.


M5 in der Schlange, Zentrum leider überbelichtet


M68 in der Wasserschlange, sehr locker

M5 entspricht in etwa dem bekannten M13 am Nordhimmel, das zum Vergleich mit dem Klassiker am Himmel schlechthin:


Omega Centauri. Worte erübrigen sich, selbst in dieser nicht so tollen Bildqualität ein Hammer.

Noch ein Kugelsternhaufen:


Der kleine Kugelsternhaufen NGC 6352 im Altar steht ganz im Schatten des großen NGC 6397


Der kleine Kugelsternhaufen NGC 6496, genau an der Grenze von Skorpion und Schütze, auch nahe
der Grenze zum Altar, steht im Schatten vieler größerer und hellerer Objekte.

Noch ein recht bekannter Nebel:


NGC 6334, die südliche Katzenpfote, etwas zu gross, doch zum Glück ...


... rutscht hier der Fokus des 500mm Apo in eine halbwegs brauchbare Position

Zum Schluss noch ein weiterer Klassiker:


NGC 4755, Kappa Crucis, das "Schatzkästchen" im Kreuz des Südens

Ganz nett, dieser Ausflug mit einem ferngesteuerten Teleskop. Live? Heuer in Namibia, für EinsteigerInnen vom 14. - 31. August mit Kuffner-Sternwarte/Loacker Tours!