| Durchsicht: | gut (2) |
| Aufhellung: | ausreichend (3) |
| Sonstige Bedingungen: | Anfangs Mondlicht. |
Nach einer weiteren verregneten Nacht ist der Frust wieder einmal gross und so gönne ich mir einmal mehr die nette Hintergrundbeschäftigung einer Fernbeobachtung des südlichen Sternenhimmels von Chile aus. In den nächsten zwei Wochen wird das ohnedies nur eingeschränkt möglich sein, denn jetzt zieht dann der abnehmende Mond über den Morgenhimmel.
Vom untergehenden Mond zu aufgehenden Planeten
7.34 Uhr UT. Der Mond geht unter, noch überstrahlt er die Milchstraße.
8.51 Uhr UT. Jetzt dominiert die Milchstraße den Himmel, Jupiter geht auf.
9.42 Uhr UT. Morgendämmerung, Merkur ist noch knapp zu erahnen.
Offener Sternhaufen
Gestern hatten wir mit M18 einen der am seltensten beobachteten Messier-Sternhaufen auf dem Programm, heute ein weiteres derartiges Objekt im Schützen, M21. Beide Haufen leiden unter der enormen Konkurrenz prachtvoller Objekte in ihrer unmittelbaren Umgebung (M21 steht in der Tat ganz nahe bei M20), so dass sie kaum beobachtet werden.
M21. Nicht unbedingt ein spektakuläres Objekt.
Nebel
An hellen Nebeln schwenkt das Slooh-Teleskop heute Morgen zu zwei Klassikern des (nördlichen) Sommer- bzw. südlichen Winterhimmels: M16 in der Schlange (Adlernebel) und M17 im Schützen (Omeganebel, Schwanennebel). Einmal mehr macht sich die gute Rotempfindlichkeit der Kamera bemerkbar, bedenkt man eine Belichtungszeit von nicht einmal einer Minute in diesem Kanal.
M16. C14 bei f/5,5
M17, ebenfalls C14 bei f/5,5
Planetarische Nebel
Zwei interessante Planetarische Nebel: Der bekannte NGC 3132 (Eightburst-Nebel im Segel an der Grenze zur Luftpumpe) und der Exote NGC 6164 im Lineal an der Grenze zum Altar.
NGC 3132. C14 bei f/5,5, Originalgröße, Bildausschnitt
NGC 6164, verkleinertes Vollbild
Kugelsternhaufen
Der südliche Sternenhimmel ist reich an prächtigen Kugelsternhaufen und auch einige Exoten sind darunter. Heute wieder vier Objekte.
NGC 6362 im südlichsten Bereich des Altars, nahe Pfau und Paradiesvogel, steht meist im Schatten von NGC 6397
NGC 6388 im Skorpion, südlich des bei uns nie sichtbaren theta Scorpii
NGC 6496 an der Grenze Skorpion und Südliche Krone, sehr locker
NGC 6541 in der Südlichen Krone
Es ist zwar kein wirkliches Beobachten mit echten Sternen in freier Natur, aber ein interessantes Studium von Objekten, die wir aus unseren Breiten nie zu Gesicht bekommen - eine gute Vorbereitung für Namibia etwa.