Venustransit

Wien 20, 06. 06. 2012

20120606gis04.html

Beobachter / Observer: Doris und Gabriel Istrate
Datum / Date: 06. 06. 2012
Uhrzeit / Time: 04:55 bis/until 06:30
Beobachtungsort / Location: Wien 20
Instrument: 8" Dobson, Canon EOS 40D, Olympus SP-510UZ
Bedingungen / Observing conditions:
Bericht / Report:

Das Himmelsereignis war diesmal gnädig mit uns und fand im Nordosten statt, so dass wir von unserer Terrasse aus freie Sicht hatten. So konnte ich mich bis unmittelbar vor Sonnenaufgang noch an den Polsterzipf klammern, während sich Gaby bereits mit Mondfotos auf den bevorstehenden Venustransit einstimmte.

Als ich noch schlaftrunken auf die Terrasse taumelte, stand Gaby bereits auf dem Rauchfangkehrersteg und hielt ungeduldig nach der Sonne Ausschau. Wo würde sie aufgehen? Hinter dem Donauturm, dem Millennium-Tower, oder gar der Brigittakirche?

Da, endlich, ein heller Punkt neben dem Millennium-Tower. Ist sie das?

Ja, sie ist es, und erhebt sich strahlend hell am blutroten Himmel. Aber wo ist die Venus?

Endlich ist unser Schwesterplanet auch da! Und weit und breit keine Wolke in Sicht! Hurraaaahhhh! Also schnell an die Fotoapparate, um die erste Sichtbarkeit festzuhalten. Zu unserem Erstaunen sind diese Aufnahmen trotz Folie farbig. Bei Gaby's freihändigen Aufnahmen mit der EOS 40D steht die Venus richtig, ...

... bei meinen Aufnahmen durch den Dobson natürlich auf dem Kopf!

Bei Kaffee und Kuchen verging die Zeit sehr schnell, und so näherte sich die Venus bald dem Sonnenrand. Aber was war das, warum stellte meine Kamera plötzlich nicht mehr richtig scharf? War der blöde Akku schon wieder leer, obwohl frisch aufgeladen? Ein Blick mit freiem Auge zeigte jedoch schnell, dass nicht die Kamera blöd war, sondern die Zirren, die ein paar Minuten zu früh auftauchten.

Ein letzter Blick über die Terrasse Richtung Leopoldsberg, wo eine der zahlreichen Beobachtungsstationen der WAA eingerichtet war, die garantiert viele venushungrige Frühaufsteher angelockt hatte.

Bald danach versteckte sich die Sonne hinter dichten Wolkenschleiern. Petrus hatte diesmal offensichtlich alle Astronomen in sein Herz geschlossen ... ;-)


Wiener Arbeitsgemeinschaft für Astronomie.
www.waa.at