Beobachtungsbericht, 25./26. 8. 2000

Name: Anneliese Haika, Alexander Pikhard, Albert Richter, Gabi Richter, Franz Zwanzger

Email: apikhard@eunet.at

Datum: 25. 8. 2000, 23.30 bis 26. 8. 2000, 01.45 MESZ

Ort: Unterberg

Instrument: 12" Meade LX-200, 6" Vixen Newton, Feldstecher

Bedingungen: Nicht gerade optimal, aber bitte. Eigentlich die ganze Zeit über zu mindestens 2/3 bewölkt, wobei es auch bessere Phasen gab. Zwischen den Wolken extrem gute Durchsicht (1+), keine Aufhellung (das südliche Wiener Becken im SE störte nicht sehr), aber recht schlechtes Seeing. Eigentlich beobachteten wir nur aus Prinzip. Beständig frei war eine Gegend von SW nach SE bis in eine Höhe von ca. 45°. In dieser konnten Beobachtungen in den Sternbildern Steinbock, Wassermann und Pegasus durchgeführt werden.

Nachdem es ab Abend noch komplett hoffnungslos ausgesehen hatte, besserte sich die Situation einigermaßen. Als gegen 23.15 Uhr praktisch der ganze Himmel frei war, beschlossen Gabi und ich, unsere Instrumente aufzubauen. Und auch wenn es zwischendurch immerwieder ziemlich stark bedekt war, lohnte es sich doch; vor allem, weil die Stimmung gut war!

Praktisch beständig in der großen Wolkenlücke standen die beiden Kugelsternhaufen M2 und M15. Der Vergleich zwischen dem 6" Newton und meinem 12" LX-200 war hier etwas unfair, aber die beiden Haufen waren auch im 6" sehr schön. Im LX-200 beobachtete ich zuerst mit dem 21mm, später mit dem 14mm Pentax-Okular. Trotz nicht ganz guten Seeings waren die beiden Haufen bis zur Mitte hin aufgelöst und nahmen einen erheblichen Teil des Gesichtsfeldes ein. M15 erschien kleiner und konzentrierter, M2 größer und weniger konzentriert. Beide Haufen waren jedenfalls ein wunderschöner Anblick -- auch wenn sie alte Bekannte waren.

Wir blieben im Wassermann. Die beiden bekannten planetarischen Nebel waren das Ziel. Zunächst NGC7009, der Saturn-Nebel; im 14mm Pentax erkannte ich eine sehr helle, ovale Scheibe, die bei indirektem Sehen auch einige Details zeigte. An der großen Achse erschienen kleine, spitzenartige Ausläufer. Bei indirektem Sehen erkannte man um die helle Scheibe eine größere, schwächere und runde, weniger ovale Scheibe, die auch ziemlich scharf begrenzt war. Der bekannte "Ring in Kantenstellung" war blickweise als hauchdünner Strich zu erkennen. NGC7293, der Hellix-Nebel, erforderte eine andere Konfiguration: 40mm Pentax-Okular und UHC-Filter. So erschien der Nebel immer noch sehr groß, aber deutlich. Die Innenkante des Ringes erschien eher homogen, die Außenkante aber reich strukturiert (daher wahrscheinlich der Name "Sonnenblume").

Zwischendurch zwei Doppelsterne: Der bekannte Zeta AqrB, er war im 21mm Pentax trotz knapp 2" Abstand deutlich getrennt, und 12 Aqr, er war trotz größerem Abstandes schwieriger zu trennen, da die beiden Komponenten sehr unterschiedliche Helligkeiten zeigten. Dafür bietet dieser Doppelstern einen sehr hübschen Farbunterschied.

In der beobachtbaren Region standen auch die beiden Planeten Uranus und Neptun. Wegen des schlechten Seeings war eine Beobachtung im 7mm Pentax fast sinnlos. Bei Uranus konnte bei indirektem Sehen blickweise ein Mond erkannt werden, bei Neptun war Triton recht deutlich.

Als sich die Wolken etwas weiter in Richtung Zenit zurückzogen, ergab sich auch ein Blick auf die recht schöne Galaxie NGC7331 im Pegasus. Im 21mm Pentax ein recht schöner Anblick, die Galaxie steht in N-S-Richtung im Gesichtsfeld und ist eine schöne Spindel.

Den Abschluß bildeten die beiden Planten Saturn und Jupiter, die wegen der geringen Höhe leider unter dem Seeing litten, dennoch viele Details zeigten. Vor allem bei Saturn, der etwas höher stand, war auch die Cassini-Teilung zu sehen (P21), weiters zahlreiche Monde. Jupiter zeigte nur ein Äquatorband (das muß bei nächster Gelegenheit untersucht werden), die vier hellen Monde waren klarerweise gut zu erkennen.

Alexander Pikhard