Beobachtungsbericht, 26./27. 8. 2000

Name: Gerhard Bachmayer, Anneliese Haika, Alexander Pikhard, Albert Richter, Gabi Richter, Franz Zwanzger

Email: apikhard@eunet.at

Datum: 26. 8. 2000, 20.30 bis 27. 8. 2000, 02.30

Ort: Unterberg

Instrument: 12" Meade LX-200. Weitere Instrumente (Berichte folgen noch): Gerhard Bachmayer mit 7" f/6 Intes Maksutov-Newton (mit einem umwerfenden 30mm/90° Okular!), Annelieses mit ihrem C8, Albert und Gabi Richter mit ihrem 6" Newton und Franz Zwanzger mit einem kräftigen Feldstecher (auf Körpermontierung - ein Traum zum Beobachten!) und einem 70mm Spektiv.

Bedingungen: Sehr gut. Wolkenlos (anfänglich Reste von Flugzeug-Kondensstreifen), leichter Wind (manchmal böig) aus E, Durchsicht 1+++, Aufhellung im SE 2, sonst 1 bis 1+, Seeing anfänglich 3, später gegen 1. Relativ kühl (ca. 6°C).


Abendstimmung. Während wir essen, temperieren die Instrumente
vor der kitschig-schönen Kulisse des Schneebergs in den letzten Sonnenstrahlen.

Beobachtungsbericht Alexander Pikhard:

Im Gegensatz zur vorangegangenen Nacht sehr gute Bedingungen, und wir begannen unsere Beobachtungen bereits in der Dämmerung. Ich hatte mein Instrument nach den Tagbeobachtungen schlichterhand vor der Hütte stehengelassen, nachdem die letzten Ausflügler gegen 17 Uhr abgestiegen und wir praktisch auf der Hütte allein waren.

Gegen 20.30 stiegen wir zu einem nahegelegenen Felsvorsprung auf. Es bot sich uns ein überwältigender Dämmerungshimmel: Schwarz und spitz erhoben sich die Silhouetten von Ötscher und Türnitzer Höger in einen dunkelroten Horizontstreifen, über dem bereits strahlend hell die Venus stand.


Das phantastische Bergpanorama Richtung Westen mit Kondensstreifen und Venus.

Wir bemerkten, daß es in dieser Nacht recht kalt werden würde, und wählten unsere Aufstellungsplätze auch nach der Windrichtung.

Ich beginne um 21.00 Uhr mit den schönsten Objekten und auch einer kurzen Sternführung für die Familie des Wirtes und deren Freunde und Verwandte (an der Führung beteiligten sich eigentlich alle Beobachter unserer Gruppe). Ich erzähle der interessierten Gruppe über die Entwicklung der Sterne und zeige der Reihe nach M17, M16, M11 (wegen des Roten Riesensterns darin - alle Sterne in diesem Haufen sind gleich alt, warum ist dann einer ganz anders?), M57, M27 sowie NGC6888 und Cirrus-N. als Supernova-Überreste. Ergänzend, weil so schön, M13. Anneliese hielt dann den kosmologischen Teil mit u. a. M31, Franz erklärte die Sternbilder. Tolle Stimmung. Stadt-Vortragende könnten angesichts M17, M16 und NGC6888 als "Führungsobjekte" schlichtweg vor Neid erblassen...

M17 [P40] steht zwar schon sehr tief, war aber trotzdem noch recht schön. Die Ausläufer haben sich aber im Horizontdunst verloren. M16 [P40] war da schon schwieriger, der Sternhaufen zwar deutlich, der Nebel aber nur andeutungsweise. Ist keine Saison mehr für diese Objekte. M11 [P21] ist prachtvoll und sehr plastisch. Um 21.07 eine kurze und recht schwache (2mag) ISS-Passage im Schützen. M57 [P17] sehr hell, deutlich mit Strukturen, prächtig. M27 [P40] sehr, sehr hell und am Rand strukturiert, die Mitte fast zu hell, sodaß Strukturen leiden. Die Milchstraße läuft von SW nach NE durch den Zenit, ist also optimal zu beobachten. Zwischendurch viele Satelliten und -- noch immer -- einige Perseiden! M13 ist ganz wunderbar, schön aufgelöst bis ins Zentrum, sehr feine Sterne.

Erster Schwerpunkt: Schwan

NGC6888 [P40, UHC] ist heute wirklich ganz toll: Ohne Schwierigkeit erkennt man die Gasblase, die ca. ein halbes Gesichtsfeld ausmacht. Sie ist liegend oval, nach Norden hin etwas ausgebuchtet. Der nördliche und der westliche Rand sind stärker als der südliche und der östliche. Im Inneren der Blase erkennt man einige schwache Filamente, ein deutlicheres Filament durchläuft die Blase fast in der Mitte. Wieso das "Kipferl" (Crescent-N.) heißt, möchte ich gerne wissen; sieht doch eher wie ein in der Mitte auseinandergeschnittener Bovist aus!

Cirrus-Nebel: [P40, UHC] NGC6960 (der Teil um 52 Cyg) füllt mehr als zwei Gesichtsfelder (à 54') und ich wandere entlang des Nebels von Norden nach Süden. Zunächst beginnt er "spitz" als zwei ineinandergeschlungene Filamente, denen sich bald ein drittes, diffuses hinzugesellt. In diesem Bereich ist der Nebel am hellsten. Südlich von 52 Cyg ist der Nebel zunächst dünner und schwächer, es folgt aber eine knotenartige Verdichtung. An dieser teilt sich der Nebel in drei Filamente, die breit gefächert und stumpf auslaufen. Ein wunderschöner Anblick. In Gerhards Intes mit dem "Wunderokular" paßt NGC6960 leicht ins Gesichtsfeld (2½°). NGC6992 wieder von Norden nach Süden, ca. 3 Gesichtisfelder à 54'. Zunächst ein sehr feines Filament, das sich dann verdoppelt. Ein drittes stößt seitlich hinzu. Die Filamente vereinigen sich in einem hellen Knoten (= NGC6995). Hier wird der Nebel nach S etwas dunkler, es folgt aber bald ein weiterer heller Knoten. Von hier laufen drei zopfartig verflochtene Filamente nach S und lösen sich in einem chatotischen Netzwerk von Knoten und Filamenten auf. Zentraler Teil ("Pickerings dreieckiges Büschel") zeigt ganz feine Filamente im Gesichtsfeld; von einem recht hellen Knoten führen drei Filamente nach Norden, eines nach Süden. Zwar schwierig in dieser sternreichen Gegend, aber deutlich. Eine bemerkenswerte Nacht! NGC6974 recht deutlich, ein knotenartiges Filament, länglich, in sehr sternreicher Umgebung. NGC6979 feine Nebelfilamente in sehr sternreicher Gegend, eher schwach. Macht Spaß, den Cirrus-Nebel so detailliert zu durchmustern.

NGC7000 (Nordamerikanebel) sehr schön, aber immer nur ein kleines Stück auf einmal im Gesichtsfeld [P40, UHC], in Gerhards Intes paßt fast der ganze Nebel ins Gesichtsfeld, auch der Pelinkannebel (IC5067-70) ist hier gut zu erkennen. Auch bemerkenswert, in Albert und Gabis Newton mit P21 Okular: M31 mit beiden Begleitern M32, M110 auf einmal im Gesichtsfeld. Dieses Okular ist in Verbindung mit einem f/6-Instrument eine tolle Sache.

Zweiter Schwerpunkt: Pegasus

M15 [P14] prächtiger Anblick, konzentriert, bis zur Mitte aufgelöst, ca. 1/3 Gesichtsfeld mit starker Konzentration, sehr feine Sterne. Das Seeing ist jetzt viel besser geworden.

NGC7094 (PlNeb) [P40, UHC] kreisrunde, diffuse Scheibe mit angedeutetem Zentralstern. Schwach, aber deutlich. [P21, UHC] sehr sehr schwach, Zentralstern deutlicher, Nebel sehr groß und nur mehr mit indir. Sehen gut zu erkennen. Sehr schwieriges, aber interessantes Objekt. [P21, OIII] der Kontrast steigt zwar, der Nebel bleibt aber sehr schwach.

NGC7331 [P21], sehr hell, ziemlich weite Ausläufer, Ansätze eines Staubbandes. Stephans Quintet [P21] auf Anhieb sind drei helle, diffuse Flecken zu erkennen, NGC7318A und NGC7318B als ein diffuser Fleck, NGC7319 und NGC7320. Bei längerer Betrachtung sehr deutlich. [P14] Auch hier sehr deutlich, aber das 21mm-Okular war besser. [P21] Bei noch genauerer Betrachtung kommt auch NGC7317 heraus, ist aber sehr klein und diffus. Zurück zu NGC7331; bei indirektem Sehen ist auch die kleine Galaxie NGC7335 (gleich daneben) gut zu erkennen.

NGC7332 und NGC7339 ist ein wunderschönes Paar von Kantengalaxien, die im [P21] beide ins Gesichtsfeld passen; 7332 ist hell und zeigt einen hellen Kern und spindelartig in N-S-Richtung, relativ klein, dicht daneben 7339, in Schräglage, ohne erkennbaren Kern. Ein wunderschöner und hochinteressanter Anblick.

NGC7619 und im gleichen Gesichtsfeld [P21] NGC7626, beide sehr hell und deutlich, rund, mit gut zu erkennendem Kern, etwas abseits NGC7631, die ist aber schwächer; eine waagrechte Kantengalaxie ohne deutlichen Kern. Irgendwie erinnert diese Gegend an den Virgo-Galaxienhaufen.

Eine weitere Galaxiengruppe, die auf einmal ins Gesichtsfeld des [P21] paßt: NGC7769 ist eine diffuse Galaxie mit einem deutlich sichtbaren Kern; darunter NGC7771, eine Kantengalaxie mit erkennbarem Kern, länglich, deutlich, knapp daneben NGC7770, eine sehr kleine Galaxie, die trotz 13,8mag auch noch gut zu erkennen ist.

NGC1 (ja, gibt's auch!) [P21] ist eher klein und diffus, daneben NGC2, die nur mit indirektem Sehen als sehr kleiner, diffuser Fleck zu erkennen ist (hat auch nur 14,2mag).

Nächster Schwerpunkt: Fische

M74 [P21] steht zwar noch tief, auf den ersten Blick auch nur diffus; wenn man länger beobachtet, kann man auch eine Spiralstruktur erkennen, allerdings keinen deutlichen Kern. Die Galaxie ist nicht wirklich beeindruckend, fast enttäuschend sogar.

NGC7541 [P21] ist eine schwache, längliche Galaxie ohne erkennbaren Kern. Interessanter ist da schon die Gruppe um NGC7782; sie enthält auch noch die helleren Galaxien NGC7778, NGC7779 und NGC7781; die vier Galaxien sind sehr deutlich im Gesichtsfeld des [P21] zu sehen, sie sind eher klein, diffus und rund und ohne erkennbare Kerne, also nicht sehr spektakulär. NGC128 ist eine längliche Galxie mit Kern, sehr deutlich.

Sehr interessante ist die Gruppe um NGC383; auf den ersten Blick erkennt man drei bis vier Galaxien im Gesichtsfeld (NGC379, NGC380, NGC382/383 als ein Objekt, NGC384/385 ebenfalls als ein Objekt) des [P21], je länger man beobachtet, desto mehr schwache Galaxien werden sichtbar. Ein kleiner Galaxienhaufen mit einem guten Dutzend sichtbarer Objekte; zu den kleineren Galaxien zählen NGC374, NGC399 und NGC403.

In der gleichen Region befindet sich ein weiterer kleiner Galaxienhaufen, die NGC507-Gruppe. Auch hier erkennt man ein gutes Dutzend Galaxien auf einmal im Gesichtsfeld des [P21], die hellsten sind NGC494, 495, 496, 499, 507 und 508.

Ich schwenke jetzt wieder mehr in Richtung Norden. Nächster Schwerpunkt: Cassiopeia und Perseus.


Cassiopeia mit den (roten) Emissionsnebeln IC1848 und IC 1805 (links oben), NGC 281 (Mitte), NGC7782 (rechts oben am Rand)
sowie zahlreichen offenen Sternhaufen wie z.B. h+Chi Per (links) oder NGC7789 (Mitte rechts, diffuser weißer Fleck).
5 Minuten auf Kodak Royal 1000, F=70mm f/5.6, huckepack nachgeführt auf C8 mit parallaktischer Montierung.


Perseus mit California-Nebel (links unten), h+Chi (rechts oben) und M34 (der helle, bläuliche,
diffuse Fleck rechts von Algol). 5 Minuten auf Kodak Royal 1000, F=70mm f/5.6, huckepack
nachgeführt auf C8 mit parallaktischer Montierung.

Auf dem Weg dorthin: M33 ist sehr groß, die Kernregion ist sehr hell, deutlich erkennt man die HII-Regionen NGC595 und NGC604. Spiralarme sind allerdings nicht zu erkennen.

NGC7789 [P40] ist phantastisch, fast das ganze Gesichtsfeld ist mit sehr vielen schwachen Sternen gefüllt, sodaß der Eindruck einer Aufhellung in der Mitte entsteht. Ein extrem reicher offener Sternhaufen. NGC7788 und NGC7790 sind zwei sehr kleine offene Haufen, die beide gut ins Gesichtsfeld des [P40] hineinpassen. Mit im Gesichtsfeld auch der kleine Haufen H21. NGC133 und NGC146 zwei weitere kleine, lockere Haufen, die auf einmal ins Gesichtsfeld passen. NGC103 ist ein kleiner, dichter, länglicher Haufen, sehr hübsch.

NGC40 (PlNeb, Cep) [P14] ist ein wunderschöner planetarischer Nebel mit sehr hellem Zentralstern, um diesen Zentralstern eine runde Hülle, die um den Zentralstern konzentiert ist, nach außen hin aber noch einmal dichter wird und daher bereits ansatzweise einen Ring zeigt. Ein reich strukturiertes, interessantes Objekt, sehr empfehlenswert!

NGC281 [P40, UHC] großer, strukturierter, diffuser Nebel, sehr groß (½ Gesichtsfeld), mit einer hellen Sterngruppe im Zentrum, zwei bis drei deutliche Ausläufer. M103 [P40] reich, hell, gut aufgelöst, locker, ein heller Stern. NGC663 sehr schöner, großer, lockerer Haufen, füllt im [P40] etwa 1/5 Gesichtsfeld, sehr unterschiedlich helle Sterne, hebt sich mäßig gut vom Milchstraßenhintergrund ab. NGC654 kleiner, recht dichter Sternhaufen mit einem auffällig hellen Stern. Hebt sich seht gut vom Hintergrund ab. Wirkt daher wirklich wie ein offener Sternhaufen.

Und weil's in der Nähe ist: h+Chi Per, im [P40] beide Haufen auf einmal im Gesichtsfeld, ein wundervoller Anblick.

NGC1333 [P40, UHC] sehr schwacher diffuser Nebel im Per, um einen helleren Stern, nicht sehr deutlich. NGC1491 (Neb, Per) [P14] heller Nebel in der Nähe eines Sterns, sehr deutlich, mit Struktur, mit UHC-Filter aber auch nicht viel deutlicher. NGC1579 (Neb, Per) [P21, UHC] eigentlich hell, diffus, klein, stukturiert, sehr deutlich.

Nächster Schwerpunkt: Der tiefere Süden (Cetus, Sculptor).

NGC246 (PlNeb, Cet) [P40, UHC] ist ein schwieriges, aber interessantes Objekt. Um eine Gruppe von einigen Sternen, von denen einer der Zentralstern ist, liegt der sehr große, runde Nebel. Er ist nach Norden und Westen schärfer begrenzt, die Außenkante ist nach Süden und Osten weniger deutlich. Bei indirektem Sehen erkennt man in dem sehr schwachen Nebel durchaus Details in Form mehrerer Bögen und Filamente.

NGC255 (Gx, Cet) ist recht schwach, rund, diffus [P40]. NGC253 (Gx, Scl) ist sehr groß (1 GesF [P21]), mit angedeutetem Kern, länglich, sehr hell, mit diffus auslaufenden Enden. Ein sehr interessanter, schöner Anblick. NGC288 (KStH, Scl) [P21] sehr tief, auf den ersten Blick nur ein großer, runder, diffuser Fleck, bei näherer Betrachtung zeigt sich, daß der Kugelsternhaufen nicht nur am Rand, sondern auch bis in die Mitte aufgelöst ist und sehr feine, schwache Sterne zeigt. Erstmals konnte ich diesen sehr südlichen Haufen auflösen! M77 ist ziemlich klein und sehr hell, deutlich, leicht oval.

Schlußetappe:

M31 [jetzt mit Gerhards Spezialokular an meinem Instrument]: Das gleiche Gesichtsfeld von fast einem Grad wie im [P40], das aber bei einer 100-fachen Vergrößerung! Die Kernregion ist sehr hell, deutlich erkennt man das erste und zweite Staubband oberhalb des Kerns, also zwei Spiralarme. Deutlich auch NGC206, die Aufhellung weit abseits des Kerns. M32 ist sehr hell, auch M110 kommt -- mit deutlich sichtbarem Kern -- sehr gut heraus. Die ganze Galaxie wäre mehrere Gesichtsfelder lang.

NGC7662 [P14, UHC] ist sehr hell, so hell, daß eigentlich keine Details erkennbar sind. Oval.


Jupiter und Saturn im Goldenen Tor. Drei Minuten lang belichtete Strichspuraufnahme, Kodak Royal 1000, F=70mm f/5.6.


Jupiter und Saturn im Goldenen Tor zwischen Hyaden (unten, mit Aldebaran) und Pleiaden.
3 Minuten auf Kodak Royal 1000, F=70mm f/5.6, huckepack nachgeführt auf C8 mit parallaktischer Montierung.

Saturn [P14] zunächst ohne Graufilter. Es sind die Monde Tethys (knapp oberhalb des Planeten), Dione, Rhea, Titan und Iapetus gut zu sehen. Dann mit Graufilter. Der Ring ist sehr hell und weiß, die Cassini-Teilung ist durchgehend zu erkennen. Deutlich der Schatten des Planeten auf dem Ring. Der Planet zeigt eine helle Äquatorzone, das NEB ist geteilt (also eigentlich zwei Bänder), die Polarregion ist dunkel gelblich.

Jupiter [P14, Graufilter] NEB und SEB sind gut zu erkennen, das NEB ist dabei dünkler als das SEB, die Bänder erscheinen rotbraun; im NEB sind einige dunkle Knoten und zwei längliche dunkle Flecken (BARs) zu erkennen und zwei deutliche Wellen Richtung EZ. Im SEB mehrere Störungen Richtung EZ. Die Südkalotte ist ohne Details. In der Nordkalotte ist das NTB angedeutet. Die EZ erscheint gelblich. Alle vier Monde zu erkennen.

Gesamteindruck:

Am Himmel hat sich im Lauf unserer Beobachtung ein großer Wandel eingestellt. Anfänglich waren noch Skorpion und Schütze im SW und S, die Ekliptik lag tief, die Milchstraße von SW nach NE durch den Zenit. Um 2 Uhr früh war von Schütze und Skorpion nichts mehr zu sehen, auch der Steinbock ging schon unter. Die Ekliptik stieg deutlich an und im Osten kamen die ersten Wintersternbilder hervor. Dominierender Anblick waren Jupiter und Saturn im "Goldenen Tor" der Ekliptik, zwischen Pleiaden und Hyaden. Auch der Fuhrmann stand deutlich über dem Wand, und Bellatrix und Beteigeuze kündigten schon den Orion an. Die Milchstraße lief von Ost nach West, nördlich am Zenit vorbei.

Franz Zwanzger harrte bis in die Morgendämmerung aus und beobachtete die dünne abnehmende Mondsichel mit aschgrauem Licht und Sirius bis fünf Minuten vor Sonnenaufgang!

Fazit: Auf den ersten Blick 87 Objekte in 6 Stunden, doch diese Zählung ist weder korrekt (wegen der vielen Gruppen von Objekten) noch sinnvoll. Es war ein tiefes Eintauchen in einen sehr schönen Himmel, mit vielen neuen und wunderschönen vertrauten Anblicken. Ein weiteres gelungenes Beobachtungswochenende auf dem Unterberg, ein erholsames Zusammenspiel von Natur erleben und gemütlich beobachten. Ein Wochenende auf dem Unterberg ist durchaus die etwas aufwendige Organisation wert.
 

Alexander Pikhard