Der Vollmond scheint aus einer Wolkenlücke
Name: Alexander Pikhard
Email: apikhard@eunet.at
Datum: 13. 10. 2000, gegen 22 Uhr MESZ
Ort: Wien Meidling
Instrument: Fotokamera, Zoom 35 - 135mm
Bedingungen: Wolkig, dunstig, starker Föhn.
Freitag der 13. und noch dazu Vollmond? Wieder einmal Gelegenheit für eine ganze Nation, angefeuert durch die Medien, kollektiv durchzudrehen. Der ganz und gar nicht fürs Beobachten geeignete Abend (Vollmond eben, starke Bewölkung, noch dazu Föhnsturm) hat mich aber zu ein paar Fotos inspiriert. Nach dem Motto, wenn eh schon alle in Panik sind, schaden ein paar gruselige Fotos auch nicht mehr...
Der Vollmond scheint aus einer Wolkenlücke
Ein knorriger Baum als Vordergrund wirkt immer Wunder...
Aber jetzt etwas mehr Ernst: Diese Panikmache um ganz natürliche Vorgänge am Himmel ist schon besorgniserregend. Vollmond tritt im Schnitt alle 29,530588 Tage ein, ist also bei weitem nichts sensationelles. Einen 13. gibt es in jedem Monat, zwangsläufig fällt er alle paar Monate auf einen Freitag. In unserem gregorianischen Kalender beträgt die mittlere Monartslänge 30,4369 Tage. Also kommt im Schnitt alle 32,6 Monate die gleiche Mondphase auf den gleichen Wochentag - im Juli 2003 ist Vollmond wieder am 13., leider ist das ein Samstag. Das alles sind natürlich nur Mittelwerte, ganz leicht geht es sich aus, daß in zwei aufeinanderfolgenden Monaten (wenn der erste Monat 30 Tage hat oder ein Februar mit 29 Tagen ist) der Vollmond auf den gleichen Wochentag fällt (Beispiele: 2. September und 2. Oktober 2001, 24. Juni und 24. Juli 2002, usw.). Ein Februar mit 28 Tagen führt fast immer dazu, daß der Vollmond im Jänner und März auf den gleichen Wochentag fällt.
Wenn aber im Radio, genauer im Verkehrsfunk, zu hören ist, daß wegen des Vollmonds am Freitag 13. schon mehrere Unfälle passiert sind, dann zeigt das die eigentliche Gefahr dieser Panikmache auf: Nur weil so ein Aufsehen um das Ereignis gemacht wird, werden beeinflußbare Menschen verunsichert und nervös! Wo bleibt eigentlich die Haftung für Panikmache? Wieso werden die falschen Propheten nicht zur Kasse für die Unfallopfer gebeten?
Alexander Pikhard