Beobachtungsbericht

10. Juni 2001

Uhrzeit: 20.00 - 23.00 UT

Beobachtungsort: Etosha Nationalpark, Camp Okaukuejo

Position: 19° 10' 52,1" S, 15° 55' 04,2" E, 1.103m (WGS84)

Instrumente: 3" Bresser Newton, 12,5" Potaball, diverse andere, diverse Feldstecher

Bedingungen: Durchsicht 1++, Aufhellung 1-2, Seeing 2, später Mondlicht

Vor dem Abendessen eine schnelle Runde mit dem Feldstecher: Omega Centauri eine helle, diffuse Scheibe; Eta Carinae extrem hell und deutlich; die offenen Sternhaufen IC 2602 (südliche Pleiaden), NGC 3532 (bei Eta Carinae) und NGC 2561 (südlich vom "falschen Kreuz") sind beeindruckend!

Dann vergeht einige Zeit beim Abendessen und dem Wasserloch ...

Es geht sich ja gerade vor dem Aufgang des Mondes auf, mit dem Beobachten zu beginnen, und wieder ist es Omega Centauri, der den Anfang macht. Ich stelle ihn in Doris' 3" Newton mit dem 14mm Pentax ein, und schon ist der Anblick beeindruckend. Selbst bei diesem recht bescheidenen Durchmesser ist der Haufen bis zur Mitte hin aufgelöst. Doch jetzt ein Blick durch Gerhards Portaball 12,5", jetzt bei dunklem Himmel. Ein Wahnsinn! Der Haufen ist bis zur Mitte hin aufgelöst, aber mit unzählig vielen schwachen Sternen, die die riesige Scheibe sehr gleichmäßig ausfüllen. Doch ein gewaltiger Unterschied zu allen anderen bekannten Haufen.

Wir beobachten dann als Kontrast den hellen Kugelsternhaufen NGC 6397 im Altar (Ara); er ist im 3" noch nicht sehr aufgelöst, doch im Portaball natürlich bis zur Mitte hin und durch seine hellen Sterne ein beeindruckendes Objekt.

Bei Nebeln macht sich der 3" Newton wieder sehr gut, vor allem in Kombination mit meinem 21mm Pentax-Okular. Eta Carinae ist beeindruckend, auch mit vielen Details wie dem "Schlüsselloch", leider steht er schon tief und der Mond kommt auch schon herauf. Der Lagunnennebel M8 aber, bei uns immer nur tief am Horizont, hier aber zenitnah, entfaltet seine volle Pracht. Beeindruckende Details und viele helle Sterne in dieser Region.

Mittlerweile hat sich ein richtiges kleines Teleskoptreffen gebildet, Rolands Refraktor kommt genauso zum Einsatz wie Roberts NextStar.

Mit steigendem Mond werden offene Sternhaufen zu beliebten Objekten, und ich kann der Versuchung nicht widerstehen, M6 und M7 in dieser Lage zu beobachten. Traumhaft. Beide sind übrigens ohne Probleme mit freiem Auge zu sehen.

Schließlich Mond und Mars. Doris findet, der Mond sieht aus "wie ein Champignon". Nun ja, die abnehmende Phase, waagrecht liegend und im Fernrohr umgekehrt, läßt die Ähnlichkeit mit einem weißen Pilzkopf mit unten schuppiger Haut naheliegend erscheinen. Warum nicht. Ich schlage einen Filter vor, kann aber nur eine gelb-rot-Kombination anbieten. "Dann wird's ein Eierschwammerl!" - Doris hat erneut die Sache auf den Punkt gebracht. Wolfgang hilft schließlich mit einem starken 12% Graufilter aus.

Mars ist so hell, daß man kaum Details erkennt. Immerhin ist er im Portaball riesig und deutlich erkennt man die Große Syrte.

Noch ein paar Blicke über den Himmel, und dann ab ins Zelt!

APi (ed.) u.v.a.

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