26. Oktober ESO

Der Tag begann recht gemächlich. Da wir nur etwa 5 Autominuten von der ESO entfernt waren, konnten wir uns mit dem Frühstück Zeit lassen. (Das war auch gut so, denn sonst hätten wir wohl den Ober etwas überfordert.) Um 9.30 brachen wir in mehreren Autos auf. Die einzige kleine Schwierigkeit bestand in der Suche nach dem zur ESO gehörenden Parkplatz. Da auf dem Gelände mehrere Forschungsinstitute beheimatet sind, ist die Anlage recht weitläufig. Doch pünktlich um 10.00 Uhr hatten es alle bis in die architektonisch interessante Eingangshalle des Hauptgebäudes des European Southern Observatory geschafft.

Dr. Albrecht erwartete uns bereits gemeinsam mit einem Kollegen im Auditorium. Nach einer kurzen Einleitung sahen wir einen Film über den Bau des VLT. Sehr beeindruckend, wie die riesigen Spiegel gebaut und transportiert wurden! Nach dem Film erzählte uns Dr. Albrecht und sein Kollege über den Forschungsbetrieb, über Erfolge und Probleme der ESO, aber auch über die ESA und den Betrieb des Hubble Weltraumteleskops. Insgesamt standen uns die beiden zwei Stunden lang für unsere Fragen zur Verfügung. Dr. Albrecht ist Wiener und kennt daher auch die österreichische Astronomieszene recht gut. Es entwickelte sich ein interessantes Gespräch über den Nutzen von Riesenprojekten, wie dem VLT, und über die Tatsache, daß österreich nicht bei der ESO Mitglied ist.

Als Abschiedsgeschenk erhielten wir Poster einer Hubble Aufnahme. Danach folgten wir - wie Dr. Albrecht geraten hatte - dem Strom der Hungrigen zur Kantine. Sie liegt auf dem Gebiet des benachbarten Max-Planck-Institutes. An der "Grenze" zum Areal des Institutes mussten wir Ausweise herzeigen. Die Kantine liegt an einem kleinen Bach in einer Parkanlage zwischen den Institutsgebäuden. Die "Speisekarte" besteht aus einem Tisch, auf dem die einzelnen Speisen des Tages ausgestellt sind. Ich nehme an, gegen Ende der Mittagszeit sieht die Speisekarte nicht mehr ganz so appetitlich aus, wie am Anfang. Da es ein warmer, sonniger Tag war, saßen einige von uns auf der Terrasse im Freien. (Nachdem wir zuvor die Tische und Sessel mit vielen Servietten trockengelegt hatten, hatten wir uns das Sonnenbad auch redlich verdient!)

Am Nachmittag unternahmen die verschiedenen Fahrgemeinschaften unterschiedliche Dinge. Einkauf beim Teleskophändler, Suche nach Fotogeschäften oder einfach eine Spazierfahrt, Sightseeing und Stadtbummel standen auf dem Programm. Wie einige andere auch, kletterte ich mit Markus Nagelholz auf den Turm der St. Peters Kirche. Eine aufbauende Meldung kam von einer älteren Dame, die - als sie uns die über 300 Stufen hinaufschnaufen hörte - meinte: "Bin ich froh, daß die Jüngeren hier auch keine Luft bekommen!" Oben wurden wir mit einem fantastischen Rundblick über München belohnt. Man konnte bis zu den schneebedeckten Alpen sehen.


Das unscheinbare "Türschild" einer der wichtigsten europäischen Forschungseinrichtungen


Im Inneren des architektonisch interessanten Gebäudes


Jetzt schon müde?


Unsere Gruppe im Auditorium; rechts Dr. Albrecht


Das virtuelle Observatorium: Alle Beobachtungsdaten sind hier auf DVD archiviert


Nach dem interessanten Vortrag genießen wir das Mittagessen
in der noch immer sehr warmen Herbstsonne.

Anneliese Haika