21. April 2002

 
 
Sonntag, 21. April 2001
Workshop
Mobile Astronomie

09.30 - 10.30
Schwerpunkt: Mobile Astronomie

Besonders für Amateurastronomen in den Ballungsräumen ist mobile Astronomie oft der einzige Weg zur Beobachtung des Sternenhimmels unter guten Bedingungen. Doch mobile Astronomie ist nicht nur auf "Einzelkämpfer" beschränkt, sondern gewinnt auch mehr und mehr an Bedeutung für die Vermittlung astronomischen Wissens.

  • Die mobile Volkssternwarte Mag. Anneliese Haika
  • Grenzen der CCD-Technik - MultiMega und SinglePhoton Dr. Frank Fleischmann
  • Moderne Amateurastronomie im Feld - ein kritischer Erfahrungsbericht Dipl.-Ing. Alexander Pikhard
Der erste Block am Sonntag steht im Zeichen der mobilen Astronomie. Zunächst entsteht der Bedarf nach mobiler Astronomie aus dem Bestreben, dem Licht und Dunst der Großstadt zu entkommen und den Himmel unter guten Bedingungen zu beobachten.

Doch Mag. Anneliese Haika demonstriert, daß man mit einer mobilen Station auch sehr gut Volksbildung betreiben kann. "Um der Bevölkerung Saturn im Fernrohr zu zeigen und so die Faszination für Astronomie zu wecken braucht man keine Sternwarte", so die Kernaussage ihres Vortrags.

Etwas weniger für mobile Astronomie ist Dr. Frank Fleischmann s neueste Schöpfung geeignet, eine Multimegapixel-CCD-Kamera mit einer Chipfläche größer als Mittelformatfilm, die es erlaubt, auf einem 180°-Weitwinkelbild des Sternenhimmels noch Details im Andromedanebel zu erkennen. Die wassergekühlte Kamera (30A Leistungsaufnahme) dürfte für Amateure aber doch noch nicht erschwinglich sein. Dr. Fleischmann strebt aber noch ein zweites Ziel an: 100% Quanteneffizienz - kein Photon geht mehr verloren!

Zuletzt präsentiere ich selbst meine Erfahrungen mit mobilem Equipment. Fazit: Sauber einpacken muß man selbst, aber die Hersteller von Teleskopen und vor allem CCD-Kameras sollten etwas mehr darauf achten, daß man in Dunkelheit und unter unwirtlichen Bedingungen hantieren können sollte. Und dann kommen oft noch andere unliebsame nächtliche Begegnungen ...

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Mag. Anneliese Haika


Dr. Frank Fleischmann


Dipl.-Ing. Alexander Pikhard

10.30 - 11.00

Pause und Film "Astrourlaub in Namibia" von Herbert Csadek

Mobile Astronomie kann einen auch weit in die Welt hinaus führen, an Plätze, an denen der Sternenhimmel noch wirklich klar ist. Zum Beispiel nach Namibia, wo Herbert Csadek einige Impressionen auf Film festgehalten hat.

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Herbert Csadek (l.)

  11.00 - 12.30 Schwerpunkt: Initiativen zum Thema Lichtverschmutzung

Egal ob große Stadt oder kleines Haus, künstliches Licht mindert den Blick auf den Sternenhimmel; in einem bahnbrechenden Projekt haben Astronomen im vergangenen Jahr im Rahmen der Science Week die dramatischen Ausmaße der mittlerweile als Form der Umweltverschmutzung anerkannten "Lichtverschmutzung" in Österreich aufgezeigt. Jetzt geht es um konkrete Maßnahmen, um zu verhindern, daß wir den Blick auf die Sterne verlieren.
  • Wieviele Sterne sehen wir noch? Die Science Week-Aktion 2001 Dr. Josef Hron
  • Fallstudie Michelbach: Es kann der frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt Gabriele Gegenbauer
  • Legistische Bestrebungen zum Thema Lichtverschmutzung 
Sie betrifft uns alle: Lichtverschmutzung. Immer weiter müssen wir uns auf einsame Plätze zurückziehen, um noch dunklen Himmel zu erleben.

Doch auch diese einsamen Flecken sind gefährdet, etwa von den berüchtigten Sky-Beamern bei Diskotheken oder gar von Flutlicht beleuchteten Schipisten im Winter.

In einem groß angekündigten Projekt im Rahmen der Science Week hat das Institut für Astronomie der Universität Wien zusammen mit dem Verein Kuffner-Sternwarte zum Sternezählen aufgerufen. "Wie viele Sterne sehen wir noch?" lautete die Frage, 473 die ernüchternde Antwort (im österreichweiten Durchschnitt). Dr. Josef Hron vom Institut für Astronomie der Universität Wien und Manfred Nehonksy vom Verein Kuffner-Sternwarte präsentieren die bisherigen Ergebnisse.

Doch Lichtverschmutzung kann auch dazu eingesetzt werden, Astronomen bewußt an der Ausübung ihrer Tätitgkeit zu hindern. Das erleben wir ja wiederholt auf unseren Beobachtungsplätzen, wenn Autos und Traktoren mit sinnlos viel Licht des Nächtens auf- und abfahren. Doch was, wenn ein Bauer eine ortsfeste Sternwarte mit einem Scheinwerfer bestrahlt? Davon weiß Gabi Gegenbauer ein Lied zu singen ...

Was kann man gegen Lichtverschmutzung tun? Kann man etwas gegen Lichtverschmutzung tun? Ja, aber es ist ein langsamer Prozeß. In manchen europäischen Ländern (Tschechien, Italien) gibt es sogar schon einschlägige Gesetze, auch Niederösterreich verbietet seit kurzem die Beleuchtung von Werbeflächen auf Heustapeln entlang der Autobahnen. Umweltschützer und Astronomen ziehen hier an einem Strang, aus unterschiedlicher Motivation, aber mit gleichen Zielen. Keine völlige Verdunkelung, aber Vermeiden von sinnloser und die Natur unnötig (zer)störender Beleuchtung.

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Dr. Josef Hron


Gabriele Gegenbauer


Mag. Thomas Posch *

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Text: Alexander Pikhard
Fotos: Verein Antares, ausgenommen (*) WAA

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