Beobachtungen und Impressionen

6. Niederösterr. Teleskoptreffen, 10. 05. 2002

20020510ewh.html

Beobachter: Alexander Pikhard
Datum: 10./11. 05. 2002
Zeit: 10.00 bis 02.00 Uhr MEZ
Ort: Ebenwaldhöhe, Gasthof Gaupmann
Instrument: 12" Meade LX-200, StarlightXpress MX916 mit 50mm und 135mm Objektiv und am LX-200. Olympus Camedia C-3000.
Bedingungen: Schon ab etwa 10 Uhr vormittags aufquellende Wolken, die mit etwas Bergerfahrung nichts gutes verheißen. Daher verzichten alle auf das Aufbauen der Instrumente und beobachten die Wolken. Am Nachmittag passiert das das unvermeidbare, eine Serie sehr heftiger Gewitter geht über der Gegend nieder. Strom, Handy fallen aus, Blitze überall, Donner in Dolby Surround Qualität.

Es sieht nicht nach Beobachten aus, als die Vorträge des Nachmittagsprogramms laufen. Doch am Abend wiederholt sich das Spiel des Vortags:  Mit Sonnenuntergang lösen sich die letzten Gewitterreste auf und die zweite strahlende Beobachtungsnacht beginnt. Anfänglich noch schlechtes Seeing, wird diese zweite Nacht die beste der drei an diesem verlängerten Wochenende. Weit weniger aufgehellt als die Nacht zuvor können wir in die Tiefen des Virgo-Galaxienhaufens vordringen.
Bericht:
Zunächst die dramatischen Szenen des Nachmittags:

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Wer die Berge kennt, weiß, daß es bald losgeht ...
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Heftige Gewitter fegen über die Ebenwaldhöhe.

Doch bald ist alles vorbei ...

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Die letzten Gewitterwolken ziehen ab, im Tal bleibt Nebel zurück, doch von Süden her klart der Himmel auf. Bald sehen wir Jupiter, dann Arcturus, Spica, Regulus. Leider läßt der Landschaftshorizont die Beobachtung der anderen Planeten nicht zu, im Westen hebt sich die Landschaft auf ca. 10°.

Wir bauen also die Instrumente auf. Es sit anfänglich sehr feucht, wer keine Taukappe hat, beobachtet nicht lange, und bald schwimmt alles. In der fortgeschrittenen Dämmerung sorgt ein sehr heller Iridium-Flare für Aufsehen.

Iridium-Flare
Jupiter in den Zwillingen mit Iridium-Flare über den rot beleuchteten Instrumenten

Viel beachtetes Objekt ist wieder einmal mehr der Komet Ikeya-Zhang, der wie in der Nacht zuvor freisichtig ist. Und dann die Kugelsternhaufen: Minutenlang werden M5, M92 und vor allem M13 beobachtet, bei gutem Seeing und transparenter Luft sind sie wirklich ein Traum. Ich kann noch zwei Aufnahmen vom Kometen und M13 machen, da auch heute relativ wenig los ist.

Ikeya-Zhang, 13mm  M13
Links Ikeya-Zhang, 60 Sekunden bei 135mm. Rechts M13, 3000mm am LX-200, 20 Sekunden

Dann geht es in den Virgo-Galaxienhaufen. Man kann unter den tausenden Objekten, die in der Reichweite der Instrumente liegen, richtiggehend stöbern, eher ist das Identifizieren als das Auffinden das Problem.

Ich mache zwei Aufnahmen als Mosaik um die beiden Galaxien M84 und M88 mit 135mm Tele. Mit einer Sternkarte kann man Dutzende Galaxien in dieser Region identifizieren. Wie viele sind es?

Im Virgo-Galaxienhaufen
Im Virgo-Galaxienhaufen