Namibia-Bericht

Gudrun und Robert Edelmaier


Donnerstag, 4.Juli 2002

18 Personen mit mehr oder weniger großen Erwartungen treffen einander um 17 Uhr am Flughafen in Wien. Nachdem wir das "normale" Gepäck als Gruppe aufgegeben haben, treffen wir uns beim Schalter für Großgepäck. Die Dame am AUA-Schalter weiß jedoch nichts von den Vereinbarungen unseres Reisebüros mit der AUA bezüglich Gewicht und will uns Übergepäck verrechnen. Vorerst bespricht nur Robert mit ihr, dann kommen immer mehr Leute aus unserer Gruppe hinzu, auch die E-mails auf Gerhards Laptop nützt nichts. Um den Flieger nicht zu versäumen, zahlen wir dann ca. 400 Euro an Übergepäck und suchen unser Gate. Eigentlich wollte ich für Cornelia noch eine Sonnenbrille kaufen, da wir ihre zu Hause nicht gefunden haben. Aber das ist jetzt zeitlich nicht mehr möglich.

Die Kinder sind schon sehr aufgeregt, da es ja ihr erster Flug sein wird, aber auch schon müde aufgrund der Aufregungen am Schalter und wegen der Schwere ihres Rucksacks.

Der erste Flug nach München ist ja nur ein "Hupfer". In München kaufen wir dann auch die Sonnenbrille. Eigentlich ist es jetzt schon 21.05 (Boarding-time) und wir sichern uns unsere Plätze im Flugzeug (Abflug:21.45). Kurz nach dem Abflug schlafen zuerst die Kinder ein, nicht einmal das Essen ca. 1 Stunde später kann sie aus ihrem Schlaf wecken, und danach auch alle anderen. Da das Flugzeug nicht ausgebucht ist, kann man sich mehr als einen Sitzplatz zum Schlafen suchen, manche versuchen es in der Mitte über 4 Sitze hinweg.

Freitag, 5. Juli 2002, Ankunft

Um ca. 5 Uhr werden wir für das Frühstück geweckt, und um ca. 6.30 landen wir sicher in Windhoek. Der erste Eindruck von Afrika, denn die Sonne ist gerade aufgegangen. Wir müssen noch durch die Passkontrolle. Sie dauert endlos am Touristenschalter, die Kinder jammern deswegen auch schon. Einige von uns reisen bei den beiden anderen Schaltern ein, was viel rascher geht. Ja, beim nächsten Mal wissen wir das dann schon!

Als wir dann doch eingereist sind, haben die anderen unser Gepäck schon zusammengesucht, aber - 4 Großgepäckstücke fehlen!!! Bei Nachfragen am Lost-and-found-Schalter stellt sich heraus: Das Gepäck ist in Wien liegengeblieben!! Am Sonntag sollte es kommen! Roberts Teleskop kam als einziges großes Teleskop wahrscheinlich deshalb mit, weil es im Koffer war, und dieser in Wien noch eingeladen wurde.

Nach dem Zoll erwarten uns Walter Straube, sein Schwiegersohn Friedhelm und Alfred Topf, um uns und unser Gepäck zur Hakosfarm zu bringen. Bis kurz nach Windhoek ist die Straße asphaltiert, dann gibt es nur mehr , teilweise hügelige, Schotterstraße, auf der aber auch so um die 80-100 km/h gefahren wird. Wir sehen die Steppenlandschaft mit ihren Tieren wie Oryx, Paviane, Vögel und deren große Webernester, meist auf den Stehern der Telefonleitung.

Nach ca. 3 Stunden Fahrt treffen wir auf der Farm ein und werden von Waltraud, Walters Tochter, sehr herzlich begrüßt. Nach kurzem Ausladen gibt es ein Mittagessen (hierzu siehe Essensplan von Markus Feiwickl).. Danach findet Auspacken und Ausrasten statt.

Zum Abendessen nehmen wir unsere Jacken und auch die Taschenlampen mit, denn innerhalb einer Stunde (18-19h) wird es von taghell zu stockdunkel, und natürlich auch kühler.

Schon während der Nachspeise verlassen einige fluchtartig den Speiseraum, um sich dem Südhimmel hinzugeben. Waltraud beschließt deshalb, das nächste Abendessen schon um 17.30 anzusetzen.

Den Kindern gefällt der Himmel und natürlich auch das Leuchten mit den Taschenlampen. Deshalb dürfen sie nach der Gutenachtgeschichte im Zimmer (hier wird ja niemand gestört!!!) mit der Taschenlampe leuchten.

Samstag, 6. Juli 2002, Köcherbaumwald

Nach dem Frühstück brechen wir um ca. 9.30 in den Köcherbaumwald, der auf dem Gelände der Farm liegt, mit 2 Fahrzeugen auf (die komplette Mannschaft). Nach kurzer Strecke biegen wir von der Hauptstraße ab ins Gelände - aber hier ist doch keine Straße!!! Steil bergauf und bergab über viele Steine geht bzw. fährt es durchs Gelände, man glaubt kaum, was die Fahrzeuge alles schaffen, ohne umzukippen (laut Friedhelm ca. 35° Steigungen, mit dem Allrad aber kein Problem!). Nach ca. einer halben Stunde bleiben wir stehen und setzen unseren Weg zu Fuß fort, zuerst einen ausgewaschenen Weg entlang, dann klettern wir den Hang zu den Köcherbäumen hinauf. Laut Otto klettern unsere Kinder wie zwei kleine Berggämsen.

Die Köcherbäume heißen deshalb so, weil die Eingeborenen aus ihren Ästen die Köcher für ihre Pfeile machten. Dazwischen wachsen auch Dornenbüsche, an denen man lieber nicht hängen bleiben sollte, denn man braucht doch viel Geduld, um sich daraus wieder zu befreien.

Unter einem großen Köcherbaum machen wir kurze Rast, denn es ist trotz des Winters dennoch heiß genug.

Als wir dann auf dem Rückweg sind, entsteht das einzige "Drama" unserer Kinder, als Carina entdeckt, dass sie ihr Sackerl mit den Steinen (die aber nicht nur Kinder sammeln) an unserem Rastplatz vergessen hat. Als wir jedoch die Autos erreicht haben, gibt es nach einer kurzen Fahrt eine Jause (Brote, Obst, Wasser). Das Problem ist nun kein Problem mehr. Gut zu wissen , dass man das Wasser von der Farm ohne Probleme trinken kann.

Auf der Farm zurück gibt es dann zuerst mal Körperpflege, denn ab 17.00 gibt es sicher heißes Wasser und auch Strom, um sich die Haare zu fönen. Nach dem Abendessen hören die Kinder wieder eine Gutenachtgeschichte, und nach dem Leuchten im Zimmer geht es für sie zur Ruhe. Ich lasse mir noch einige Sterne zeigen und gehe auch bald zu Bett, denn morgen ist frühes Aufstehen angesagt.

Sonntag, 7. Juli 2002, Sossusvlei

Aufstehen um 4.30, dann sitzen 11 Leute unserer Gruppe mit Walter, Waltraud und Friedhelm beim Frühstück. Es ist noch stockdunkel und bitterkalt. Kurz nach 6.00 brechen wir mit dicken Jacken, Turnschuhen und Fotoausrüstungen bewaffnet nach Sossusvlei auf.

Die Fahrt insgesamt dauert ca. 4 Stunden. Auf dem Weg dorthin schlafen einige noch ein wenig, aber wir erleben auch den Sonnenaufgang, der sich innerhalb von 2 min abspielt. Sobald die Sonne scheint, wird es auch warm, und wir brauchen die Jacken nicht mehr. Wir fahren über den Spreetshoogte-Pass, den steilsten Pass in Namibia, und genießen bei einer kurzen Rast die wundervolle Aussicht .

Dann geht es weiter und wir genießen die Aussicht auf wunderschöne rote Sanddünen. Bei Düne Nr. 45 machen wir Stop und versuchen uns als Dünenkletterer.

Obwohl die Sonne scheint, ist es sehr windig und relativ kühl (Pullover, lange Hose und Turnschuhe - ausgenommen sind ein paar Hartgesottene). Cornelia und ich schaffen es nur ca. bis zur Hälfte (es macht mir nichts aus, denn ich habe leichte Ohrenschmerzen), und wir genießen am Fuß der Düne den feinen Sand. Carina erklimmt die Spitze der Düne und ist natürlich ganz stolz darauf. Während Cornelia und ich unten sitzen, Sand einfassen und auf die anderen warten, kommt eine Gruppe von Kindern, die die Düne mit Holzbrettern und sogar mit einem Snowboard herunterrutschen. Wie bei uns im Schnee!!! Nachdem der Morgensport beendet ist, setzen wir unsere Reise fort.

Nach insgesamt ca. 4 Stunden Fahrzeit kommen wir beim Eingang des Sossusvlei an und halten an, um aus den Reifen des VW-Busses Luft herauszulassen, denn die Weiterfahrt ist nur mit 4x4_Autos gestattet. Nachdem diese Aktion beendet ist, unsere beiden Fahrer die Fahrzeuge gewechselt haben und Walter den VW-Bus starten will, tut sich nichts mehr. Die Batterie ist aus.

Was tun wir jetzt???

Unsere Techniker bauen eine der beiden Batterien aus dem 4x4 in den VW-Bus ein und die leere Batterie zurück, um sie wieder aufzuladen. Neuerlicher Startversuch - juchuuu!!! - wir können alle gleichzeitig weiterfahren.

Wir fahren im VW-Bus durch den tiefen Sand , der Fahrer muss am Gas bleiben, denn sobald das Auto steht, fährt es nicht mehr weiter (wie bei uns im tiefen Schnee). An der gefährlichsten Stelle jedoch kommt uns ein Auto entgegen. Walter fährt zwar weiter, aber nach eigenen Worten doch ein wenig zu vorsichtig, und wir stecken schon fest. Der Bus wird nun an den 4x4 angehängt und Friedhelm versucht (mit Ottos Hilfe) ihn aus dem Sand zu ziehen. Da es nicht funktioniert, müssen wir mal aussteigen, und auch da noch plagt sich Friedhelm. Hier bekommen auch unsere Kinder ein bisschen Angst, aber die ist laut Walter unbegründet, denn er hat diese Aktion schon oft durchgeführt.

Als dann beide Autos wieder an den Ausgangspunkt zurückgekehrt sind, geht es von neuem los. Und was sehen wir an der gefährlichen Stelle - es kommt uns schon wieder ein Auto entgegen!!!!!

Aber diesmal bleibt Walter mehr am Gas, es schleudert uns ein bisschen, und wir schaffen diesmal die Stelle ohne steckenzubleiben. Nach einer kurzen Fahrt kommen wir an unserem Ziel an, genießen die Umgebung und unsere Jause, die wir mitbekommen haben.

Nachdem wir die Allradstrecke hinter uns gebracht haben, müssen die Reifen wieder aufgefüllt werden. Eigentlich sind wir nicht mehr im Zeitplan.

Unser Rückweg führt über die Sesriem-Canyons, die im Winter fast ganz trocken sind. Alle außer Thomas und Herrmann sind bald wieder zurück, und als die beiden nach längerem Warten noch immer nicht bei den Autos sind, beginnt man sie zu suchen. Nach insgesamt einer Stunde kommen sie dann mit den sie Suchenden zu den Autos zurück. Diese Verspätung ist aber abends einen guten Schluck wert!!!

Anschließend fahren wir in schnellem Tempo zu einer Tankstelle in Solitaire . Dort werden noch Filme u.a. gekauft, und auch der Kuchen von Waltraud wird bis aufs letzte Stück gegessen. Walter und Friedhelm beschließen auch, dass der VW-Bus nun vorne fahren sollte, da er aufgrund des Abenteuers mit der Batterie das schwächere Auto ist. Also geht es dann los.

Bald nach der Abfahrt wird es dämmrig und dann dunkel. Auf der kurvenreichen Straße sieht man nicht immer das nachfolgende Auto, aber nach einiger Zeit tauchen weit hinter uns zwei Scheinwerfer auf. Gut - Walter ist hinter uns. Nach einem weiteren Stück treffen wir auf Autos, die eine Panne haben, uns aber weiterwinken. Plötzlich werden wir jedoch von dem Auto, das uns seit längerer Zeit schon folgt, überholt!

Wo ist Walter????

Bald darauf biegen wir in Richtung Hakosfarm (über den Gamsbergpass) ab. Dort warten wir ca. 20 min und überlegen, wo denn Walter sein könnte bzw. was wir jetzt machen sollten. Wir sehen auch den Autobus, der nur in den Nachtstunden fährt. Friedhelm macht eine Runde ums Auto und beschließt dann, mit uns einmal nach Hause zu fahren. Cornelia und Carina sind voller Sorge um Otto, der mit Walter im Auto ist. Wir beruhigen sie, indem wir ihnen erklären, dass Otto sicher auch nach Hause kommen wird, nur etwas später. Kurz darauf schlafen sie ein. Die Strecke über den Gamsbergpass ist im Finstern wirklich recht abenteuerlich, und um ca. 20.15 erreichen wir die Hakosfarm.

Obwohl Waltraud weiß, dass wir Verspätung haben, ist sie doch nervös, da das andere Auto noch fehlt. Während wir erschöpft und nachdenklich beim Abendessen sitzen, kommt Markus Feiwickl in den Speiseraum und erzählt, dass auf der Straße zur Hakosfarm ein Auto mit Warnblinkanlage fährt bzw. steht. Wir eilen hinaus, um dessen Ankunft zu erwarten. Völlig erschöpft steigen die Insassen aus und wir betrachten die Außenbeleuchtung - Ottos Taschenlampe, die mit dem Abschleppseil fachkundig befestigt wurde!!!!

Als dann alle beim Abendessen sitzen, erzählen sie ihre Geschichte:

Schon bald nach der Tankstelle ist die gesamte Außenbeleuchtung ausgefallen. So mussten sie zuerst einmal das Armaturenbrett abdecken, da sie durch die Armaturenbeleuchtung geblendet wurden. Schließlich fuhren sie mit den "Pannenfahrern" parallel, mussten jedoch bei Gegenverkehr hinten bleiben. Aufgrund des Staubes war es dann schwierig, wieder auf gleiche Höhe mit dem anderen Auto zu kommen. Schlimm wurde die Fahrt jedoch dann, als an der Kreuzung bei Solitaire diese Autos in die andere Richtung abbogen . Von nun an ging es mit Ottos Taschenlampe und der Warnblinkanlage ca. 1,5 Stunden lang über den abenteuerlichen Gamsbergpass nach Hause. Otto war ein sehr hilfreicher Beifahrer, der auch selbst ein Stück fahren wollte, dann aber Walter mit Streckenbeschreibungen wie "Achtung Kurve rechts!" u.ä. zur Seite stand bzw. saß.

Die Zurückgebliebenen waren enttäuscht, da sie eigentlich damit rechneten, die Fernrohre zu bekommen und aufbauen zu können. Aber es sollte nicht so sein!!!!

Montag, 8. Juli 2002, Farmrundfahrt und Leistenbruch

Waltraud erzählt uns, dass am Vorabend eine holländische Familie mit zwei kleinen Mädchen gekommen sei. Beim Frühstück sehen wir sie schon.

Am Vormittag versuche ich mit allen Mädchen "UNO" zu spielen, wobei die Schwierigkeit darin besteht, dass die holländischen Mädchen weder das Spiel an sich noch die deutschen Sprache beherrschen. So hilft ihre Mutter, die deutsch versteht, aber lieber englisch spricht, mit

Nach dem Mittagessen unternehmen unsere Familien mit Friedhelm eine Farmrundfahrt. Die Mädchen sitzen ganz hinten, dort , wo der Wagen am meisten schaukelt, und sind quietschvergnügt.

Friedhelm führt uns auf unwegsamen Straßen (die wir nun schon gewöhnt sind) zur Pumpstation und erklärt uns den Lauf des Wassers auf Hakos. Da wir kurz nach Mittag unterwegs sind, können wir kaum Tiere sehen, denn diese halten sich nun auch eher im Schatten auf. Doch plötzlich sehen wir auf einem Berghang sechs Bergzebras, die wir natürlich gleich fotografieren. Weiters sehen wir noch einen Gemsbock.

Nach der Rückfahrt spielen die Kinder noch gemeinsam im Schwimmbecken.

Während die Kinder noch die Haare in der Sonne trocknen lassen, wird im offenen Kamin Feuer gemacht. Zum Abendessen wird gegrillt, Walter bereitet sich (auch optisch) schon darauf vor. Es gibt Kudu und Gemsbock gegrillt, schmeckt wirklich recht gut.

Während des Essens aber taucht Thomas auf und erklärt uns, dass Otto einen Leistenbruch habe und noch heute nach Windhoek ins Spital gebracht werden müsse. Da schmeckt uns das Essen gleich gar nicht mehr. Waltraud benachrichtigt einen Arzt im Spital, und Walter bereitet sich und sein Auto (VW-Bus, was sonst?) auf die Fahrt vor. Thomas und Hermann (wegen des Großgepäcks, das am nächsten Morgen endlich kommen soll) begleiten ihn. Im VW-Bus werden die hinteren Sitze umgeklappt, sodass Otto liegen kann. Wir hoffen, dass es Otto bald wieder besser geht. Cornelia und Carina sind sehr besorgt um ihren Freund. Um sie ein bisschen abzulenken und auch Waltraud zu unterstützen, servieren wir noch die anschließende Nachspeise.

Nachdem der Krankentransport abgefahren ist, die Kinder im Bett sind und die anderen bei den Sternen sind, sitzen Markus Feiwickl und ich im Speisesaal bei etwas düsterer Beleuchtung und schreiben die Berichte von den ersten Tagen und erzählen uns dies und das.

Um ca. 21.30 hören wir das Telefon und Waltrauds Stimme und vernehmen, dass unsere Leute gut im Krankenhaus angekommen sind.

Dienstag, 9. Juli 2002, Für die Zukunft: Therapeutische Fahrten

Die erste Frage , die wir Waltraud beim Frühstück stellen, lautet: "Wie geht es Otto?"

Nachdem sie ihren Vater erst anrufen muss, kommt sie dann und lächelt übers ganze Gesicht: "Ihr werdet mir wohl kaum glauben, aber Otto war nur kurz im Spital und hat die ganze Nacht in unserem Haus verbracht.!" Aufgrund der langen Fahrt nach Windhoek wurde Ottos Leistenbruch wieder zusammengeschüttelt , und er war nur kurz zur Kontrolle im Spital.

Kurz nach dem Frühstück stürzen alle mit Fotoapparaten und Kameras bewaffnet, aber sehr leise, zum Hofeingang. Vor der Hofeinfahrt sitzen die Paviane, die uns in der Nacht schon gestört haben, weil sie die Hunde aufgescheucht haben, und spielen dort gemütlich.

Nach dem Mittagessen warten schon alle ungeduldig auf Walter. Die einen, um einen wieder gesunden Otto zu empfangen, die anderen auf ihr Gepäck. Otto steigt lachend aus dem Auto, so, als wäre er nur zu einem Ausflug fortgewesen.

Am Nachmittag herrscht reges Treiben im Hof und draußen, denn nun sind alle optischen Geräte endlich angekommen und alle wollen die beiden Nächte, die wir noch hier sind, optimal ausnützen.

Zum Nachmittagskaffee gibt es einen Eierlikörkuchen, den uns Ludwig gebacken hat Er hatte zwar Probleme mit dem Gasherd, aber der Kuchen schmeckt wirklich sehr gut, denn er ist schnell weg.

Cornelia und Carina versuchen sich als Steinehändler und bekommen einmal einen namibischen Rand und einmal sogar Schokolade für ihre tollen Steine.

Da es draußen noch gemütlich ist und sich die Kinder selbst beschäftigen, setze ich mich noch ein bisschen raus, dort , wo Georg sein Fernrohr aufgestellt hat, und genieße die Sonne.

Vor dem Abendessen versuchen wir ein Gruppenfoto mit zwei Kameras mit Selbstauslöser. Es dauerte schon einige Male, um bei beiden Kameras ein Foto zu schaffen.

Mittwoch, 10. Juli 2002, Sonnenstich? und Wasserfall

Der Vormittag vergeht fast wie von selbst, mir ist manchmal ein bisschen schwindlig. Nach dem Mittagessen spüre ich auch etwas meinen Magen, aber es ist nicht schlimm. So entschließe ich mich doch, an der Fahrt zum Wasserfall teilzunehmen.

Mit Walter geht es im Geländewagen dorthin, ich sitze jedoch im Wageninneren, da mir die Ohren auch weh tun. Cornelia und Carina gefällt es auf dem offenen Wagen recht gut.

Der Weg dorthin ist zwar abenteuerlich, aber nicht so steil wie der in den Köcherbaumwald. Außerdem sein wir schon einiges gewohnt. Also halb so schlimm!!!

Nach einer kurzen Fahrt klettern wir das Flussbett entlang hinunter bis zum Wasserfall, von dem außer einer kleinen Wasserstelle jetzt im Winter nichts zu sehen ist. Im Sommer benützen die Straubes diese Stelle, um manchmal einen Urlaubstag einzulegen, denn dann hat es oft 35°-42°! Da ist Abkühlung schon nötig. Sie klettern auf der gegenüberliegenden Seite bis hinunter und verbringen dort einen schönen Tag.

Natürlich werden auch hier wieder Steine gesammelt, jeder überlegt aber jetzt schon, ob er lieber einen großen oder doch lieber einen kleineren mitnehmen soll.

Nachdem wir wieder zur Farm zurückgekehrt sind (rechtzeitig zu Kaffee und Kuchen),

versucht Ludwig aus einer schwarzen Folie einen Heißluftballon zu machen. Hergestellt ist er zwar bald, aber er mag nicht so richtig aufsteigen. Markus Feiwickl rettet ihn des öfteren vor dem Absturz in die Dornenbüsche. Letztendlich ist die Luft im Ballon doch heiß genug, dass der Ballon aufsteigt und davonfährt.

Anneliese und Georg borgen sich von Walter einen Hammer aus, um die etwas großen Steine ein bisschen zu zerkleinern und somit doch ohne Gewichtsprobleme nach Hause bringen zu können.

Anschließend lege ich mich ins Bett und schlafe bis zum Abendessen. Scheinbar hatte ich einen leichten Sonnenstich, da ich leichtsinnigerweise am Tag davor zwar mit Sonnenbrille, aber ohne Kopfbedeckung in der Sonne gesessen bin. Aber es ist nicht so schlimm, denn zum Abendessen genieße ich ein Windhoek-Lager!

Da dieses Abendessen das letzte für die gesamte Gruppe auf der Farm ist, grillt Walter wieder im Kamin. Er holt auch sein altes Grammophon hervor und spielt dort (ur)alte Platten ab. Darunter auch "This old house " , das Cornelia und Carina, im Kindergarten etwas umgetextet, leise mitsingen.

Donnerstag, 11. Juli 2002, Abschied von der Farm

Nach dem Frühstück machen wir (außer Anneliese und Alex) uns zum Kofferpacken auf. Da ich nicht die gesamte Kleidung (Reserve) waschen möchte (vor allem nicht bügeln), sortiere ich die ungebrauchte in die Reisetasche und den Rest in den Koffer. Relativ rasch ist alles eingepackt.

Nach dem Mittagessen befinden sich alle in hektischer Aufbruchstimmung. Alfred Topf ist auch hier, er soll uns und Markus und Tahir ins Hotel bringen. Die anderen werden in Walters Haus schlafen.

Nachdem nun alles richtig eingepackt ist, verabschieden wir uns von Anneliese, Alex und Friedhelm, und dann geht es um ca. 13 Uhr los nach Windhoek. Dort laden wir unser Gepäck ab, die Gastwirtin verspricht uns noch Lunchpakete für morgen, da wir schon um 6.00 aus dem Hotel müssen, und dann fahren wir ins Zentrum von Windhoek zu einem kleinen Stadtbummel mit Souvenirkauf.

Um 18 Uhr treffen wir uns dann im Gasthaus "Zum Wirt", um gemeinsam unseren Abschied zu feiern. Wir genießen hier noch einmal die Köstlichkeiten vom heimischen Wild, die Kinder freuen sich über Wiener Schnitzel, Pommes frites und Ketchup, und dann über ein Eis.

Nachdem Carina dann um ca. 20.00 eingeschlafen ist, bringt Walter die Bewohner des Hotels dorthin. Da wir alle sehr müde sind und morgen früh aufstehen müssen, schlafen wir alle bald.

Plötzlich werde ich in der Nacht wach. Carina steht neben mir und kennt sich überhaupt nicht aus. Ich lege sie wieder nieder und versuche weiterzuschlafen, aber es ist plötzlich so laut im Zimmer. Nach einer halben Stunde Schäfchenzählen wecke ich Robert. Er musste unbedingt die Technik ausprobieren und programmierte die Heizung per Fernbedienung, nur wusste ich nichts davon. Die Augen halb geöffnet meinte er: "Drück auf den großen dunklen Knopf!" und schon schlief er weiter.

Freitag, 12. Juli 2002, Rückflug

Um 5.30 läutet der Wecker, kurz darauf bekommen wir unsere Lunchpakete und auch das Taxi kommt.

Um ca. 7.00 erreichen wir dann den Flughafen, die anderen kommen gleichzeitig mit uns an.

Nachdem wir unser Gepäck eingecheckt haben, verabschieden wir uns von Waltraud und Walter mit dem Vorsatz: "Wir kommen wieder!"

Di e Passkontrolle ist wieder etwas lang, wobei wir diesmal den Anfang von unserer Gruppe bilden. Das Warten auf die anderen dauert und dauert. Endlich sind dann alle da und wir besteigen das Flugzeug nach München. Ohne Probleme fliegen wir dann auch nach Wien weiter.

Was dort geschehen muss, ist für Robert nun schon Routine. Von unserem Gepäck ist nur das Fernrohr angekommen, die beiden anderen Gepäckstücke fehlen (mitsamt unserer gesamten Wäsche, dabei habe ich sie ja noch getrennt!). Also auf zum Lost-and -Found-Schalter. Angeblich ist das Gepäck in München und wir werden verständigt, sobald es da ist.

Nach einer etwas müden Verabschiedung fährt jeder von uns dann nach Hause und freut sich schon auf ein Wiedersehen, um alle Fotos, Dias, Berichte u.ä. sehen zu können.

Bis bald!!!!

P.S.: Unser Gepäck wurde am Samstagvormittag zu uns nach Hause gebracht.