Merkurtransit 7.5.2003

Gemeinde Pattigham, Feldweg neben d.Gutenshamer Bezirksstraße, Bezirk Ried im Innkreis, OÖ, 07. 05. 2003

20030507msc06.html

Beobachter:Dr.M.Schurz
 
e-Mail:mike.sierra@aon.at
 
Datum:07. 05. 2003
 
Zeit:06.58 bis 12.33 MESZ
 
Ort:Gemeinde Pattigham, Feldweg neben d.Gutenshamer Bezirksstraße, Bezirk Ried im Innkreis, OÖ
Geogr. Länge:E13,50982°
Geogr. Breite:N48,15000°
Seehöhe:602.20
System:

 
Instrument:Newton 8°, 800mm / 25mm und 9mm Okukare, Baader Solarfilter
 
Bedingungen:

Durchsicht:keine Angabe Freis. vis. Grenzgröße:keine Angabe
Aufhellung:keine Angabe Seeing:keine Angabe
Wind:leicht aus keine Angabe  
Temperatur:16-32 °C Luftfeuchtigkeit:zuviel %
Sonstige Bemerkungen:


 
Bericht:

6:58 Uhr: (t -13 Minuten) "First light" für heute. An der Sonnenscheibe ein großer zentraler Sonnenfleck (Nr. 351), rundlich mit etwa insgesamt 3x so großer Penumbra-Zone zu erkennen. Ebenso am westlichen Rand noch Reste des vor einigen Tagen riesigen Sonnenflecks Nr. 349 zu erkennen. In der derzeitigen Beobachtunsposition ist der Merkur-Eintritt bei "4 Uhr" der Sonnenscheibe zu erwarten 7:07 Uhr (t +4 Minuten): Am Südrand der Sonne ziehen ganz leichte Zirren vorbei, die Sicht auf die Sonnenscheibe ist aber nicht getrübt. 7:09 Uhr (t +2 Minuten): Sicht wieder völlig klar auf die Sonnenscheibe. 7:13 Uhr (t +2 Minuten): Probleme mit Notebook und Astro-Software - 1.Kontakt verpaßt. 7:14 Uhr: Auf der Position "4 Uhr" eine deutliche Kerbe am Sonnenscheiben-Rand! Optimale Sichtbedingungen aber für den 2.Kontakt. 7:17 Uhr: Sicherer 2.Kontakt, der Sonnenscheibenrand jetzt wieder sicher geschlossen. Davor doch Zweifel, da zeitweilig scheinbarer "Tropfen-Effekt" (?), der Sonnenrand mal geschlossen erscheinend, dann doch wieder noch offen. Also auch der Zeitpunkt des zweiten Kontaktes nur ungenau anzugeben. Die Merkurscheibe hat + im Vergleich zum zentralen, großen Sonnenfleck etwa 1/2 so groß. 7:40 Uhr: In der Zwischenzeit mit einem ansässigen Jäger in dessen Jagdrevier ich mich aufgebaut habe, der um einen Blick durchs Rohr bittet, ein kurzes Gespräch geführt, erzählt von einem Bekannten, der auch "so einen Apparat" besitzt und in Neuhofen wohne. Ob er wirklich was gesehen hat, bin ich mir bis zum Schluß nicht sicher, aber er ist immerhin über die Sonnenfinsternis am 31.5. und die davor stattfindende Mondfinsternis am 17. informiert! Merkurscheibe mittlerweile klar vom Sonnenrand abgesetzt, geschätzte 5-6 Merkurdurchmesser vom Sonnenscheibenrand entfernt. Sicht: Nach wie vor für den Zweck perfekt, allerdings deutlich dunstig + die Höhenzüge vom Kobernaußerwald mit dem Windkraftwerk bei der Steiglbergwarte sind im Dunst verschwunden. 7:50 Uhr: Merkur hat die im Baaderfilter etwas dünkler erscheinende Randzone der Sonnenscheibe verlassen. 7:59 Uhr: Langsam beginnt man in der Sonne zu schwitzen, dabei zeigt das Thermometer im Schatten nur 17°C! Merkur ca. 10 Durchmesser vom Sonnenrand entfernt.

8:01 Uhr: Ende der Beobachtungs-Session bei Pattigham, Nach einer kurzer Überlegung zur etwa 50km entfernten Sternwarte des Astro-Arbeitskreises Salzkammergut zu fahren, um dort fortzusetzen, ziehe ich die 10 Minuten Fahrzeit nach Hause der knappen Stunde Fahrzeit auf den Gahberg vor. Fortsetzen der Beobachtung dann im eigenen Garten (südsüdöstliche Blickrichtung, Ortsgebiet Ried im Innkreis, OÖ. GPS: N48°13', E13°30', Höhe: 484m)

8:54 Uhr: Aufbau des Teleskops im Garten. Sichtverhältnisse immer noch 1a für den Zweck, allerdings doch deutliche Zunahme des Dunstes. Rund um die Sonne ca. 20° weißer Himmel, ebenso der Horizont im Südosten. Wolkenlos, kaum eine Brise, windstill. Nur noch mit dem 25mm-Okular abzuschätzen ist Merkur ca. 1/4 Sonnenradius vom Rand der Sonnenscheibe entfernt. Weit und breit in seiner Umgebung keine Sonnenflecken. 10:00 Uhr: Sichtverhältnisse nach wie vor perfekt. Keine Zunahme des Dunstes, aber dafür der Hitze in der Sonne! Merkur hat sic hmittlerweile von der Position "4 Uhr", wo er eingetreten ist, auf die Position "5 Uhr" weiterbewegt. Nach wie vor 1/4 Sonnendurchmesser vom Sonnenrand entfernt. 11:00 Uhr: Merkurposition wieder "eine Spur" näher beim Sonnenrand, in der Position "6 Uhr", scharfrandig auszumachen. Verhältnisse heiß, aber optisch perfekt. 11:52 Uhr: Mittlerweile ist Merkur an die Position "halb sieben" gerückt, etwa 7-8 Merkurdurchmesser vom Sonnenrand entfernt. Gering weniger Dunst, dafür ganz leichter Wind. Eine Affenhitze in der Sonne (32°C im Schatten!) 12:00 Uhr: Die Merkurscheibe noch etwa 5 Merkurdurchmesser vom Sonnenrand entfernt. Zwischenzeitlich ein Blick durch den Solarfilter ohne Teleskop: Merkur ist trotz jeder Menge Phantasie NICHT mit freiem Auge auszumachen. 12:08 Uhr: Noch etwa 3-4 Merkurdurchmesser bis zum 3.Kontakt. In der Zwischenzeit hat man den Eindruck, daß sich der zentrale Sonnenfleck im Aussehen geändert hat: War er Anfangs noch fast komplett rund und etwa 1,5 bis 2 Merkurdurchmesser groß, so ist er jetzt längsoval, fast linsenförmig mit einer Ausdehnung von 1 x 2 Merkurscheibendurchmesser. Der Penumbra-Bereich nocheinmal so groß, sodaß der gesamte Bereich inklusive Penumbra fast kreisrund und etwa 3 Merkurdurchmesser mißt. 12:17 Uhr: Noch zwei Merkurscheibendurchmesser bis zum 3.Kontakt. 12:23 Uhr: Noch ein Merkurscheibendurchmesser bis zum 3.Kontakt. 12:24:46 Uhr: Noch etwa 1/2 Merkurscheiben-durchmesser... 12:27:31 Uhr: Es entsteht kurzfristig + optische Täuschung? + eine Art Doppelkontur der Merkurscheibe zum Sonnenrand hin, der 3.Kontakt unmittelbar bevorstehend, allerdings kein Tropfenphänomen, der Sonnenrand noch deutlich auszumachen. 12:28:01 Uhr: sicherer 3.Kontakt 12:29:46 Uhr: Etwa die Hälfte der Merkurscheibe hat die Sonnenscheibe bereits wieder verlassen, Merkur nur noch als Delle am Sonnenrand zu erkennen. 12:32:04 Uhr: 4.Kontakt. 12:33:00 Uhr: Keinerlei Spur von Merkur mehr an der Sonnensilhouette zu erkennen. Ende der Beobachtung, Abbau des Gerätes. Sonnenbrand pflegen gehen....