Ferienspiel: Vom Mond zum Mars

Donaupark, 11. Juli 2003

Bedingungen: Abgesehen von einigen harmlosen hohen Wolken klar. Windstill und mild.

Was für ein Unterschied zur Vorwoche. Heute herrscht wunderschönes Sommerwetter, und daher beschliessen wir, in ungewohnt starker Besetzung aufzutreten: Gleich vier leistungsstarke Teleskope stehen zur Verfügung! Freilich, aus unserer Erfahrung konnten wir erahnen, wie gross der Andrang an so einem Abend sein würde.

Vorspiel mit Stern

Es ist heute windstill und wir können unsere Station daher wie geplant und ohne Probleme aufbauen. Nur eine Sache schafft Kopfzerbrechen: Der Mond geht tief im Südosten auf und wir müssen zwischen den nahen Kirschbäumen und den weiter entfernten Hochhäusern geeignete Blickschneisen finden. Das erfordert das Umsetzen so manch schweren Teleskops.


Mit so vielen Fernrohren sind wir noch nie beim Ferienspiel gewesen.
Doch es sollte sich lohnen ...

Fast eine Stunde vor Beginn des Programms - zum Glück steht unsere Station schon - kommen die ersten interessierten Familien. Es wird ein reges Treiben heute werden!


Noch vor Beginn des Programms lockt der helle
Stern Arcturus jung und alt ans Fernrohr - und
das bei hellblauem Himmel und Sonnenschein!

Und auch andere Ziele sind lohnenswert, wie etwa
die Baukräne nahe dem Konferenzzentrum.

Für viele ist es mehr als erstaunlich, dass man Sterne auch bei Tag sehen kann. Doch sie sind da, und mit einem Fernrohr kann man sie auch sehen. Allerdings muss es sehr genau aufgestellt sein - und heute hat unser Bordcomputer die Arbeit des Einstellens erledigt.

Der grosse Ansturm

Zum Glück ist der Donaupark so gross; die Wiesen rund um unsere mobile Volkssternwarte füllen sich - über 160 Kinder und Erwachsene sind heute gekommen, um mehr über Mond und Mars zu erfahren und den einen oder anderen Blick durch ein Fernrohr werfen zu dürfen.


Unser Raumflug-Spiel. Die Kinder im Kreis um die Planetenbahnen bilden
einen richtigen Fixsternhimmel. Die "Spieler" sind die Planeten Erde und
Mars sowie eine Rakete, die von der Erde zum Mars fliegt.

Alle warten auf den Mond. Doch der spielt mit uns Verstecken. Zunächst taucht er über dem Austria Center auf, um kurze Zeit später wieder hinter der UNO-City zu verschwinden. Nach seinem erneuten Auftauchen kann er endlich beobachtet werden, auch wenn leichte Wolken etwas stören.


Mondaufgang vor neuzeitlichem Vordergrund

Jetzt ist der Andrang an den Fernrohren gross!


Der Mond im Fernrohr begeistert Gross und Klein.

Doch noch einmal verabschiedet sich der Mond für eine halbe Stunde; der hohe Mischek-Tower bildet das nächste Hindernis. Während der "Bedeckung" beobachten wir einen Doppelstern - Izar im Bootes, der helle gelbliche Stern hat einen kleineren, blauen Begleiter. Nett!


Der Mond verschwindet hinter dem Mischek-Tower ...

... und taucht über ihm wieder auf. Die Erddrehung!

Sternstunden

Jetzt ist der Mond das begehrteste Beobachtungsobjekt; keine Wolke trübt ihn mehr, und obwohl er schon sehr voll ist und daher die Krater und Berge nicht mehr so gut zur Geltung kommen, ist der Anblick im Fernrohr prachtvoll.

Noch lange wird an unseren Fernrohren beobachtet. Nach dem Mond und dem Doppelstern Izar wagen wir uns an schwache Himmelsobjekte wie den Kugelsternhaufen M13 im Herkules und den Ringnebel M57 in der Leier - die Spur eines sterbenden Sterns. Trotz des Lichts des nahen Donauturms sind diese Objekte gut zu sehen.


Noch lange wird an unserer mobilen Sternwarte beobachtet.

Leider wird es noch immer sehr spät dunkel. Als die letzten Besucher gegen 23 Uhr unsere Station verlassen und wir abbauen, ist noch immer eine Spur der Dämmerung zu bemerken.


Unsere Station im Licht des Mondes - und vor allem des Donauturms ...

Zufrieden gehen oder fahren alle nach Hause. Andere bleiben offenbar auch zufrieden zurück: Die Gelsen. Sie wissen, wann ihr Moment gekommen ist: Wenn Sterngucker gerade keine Hand frei haben und konzentriert ins Fernrohr schauen wollen. Es sei ihnen vergönnt!

Alexander Pikhard