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- WAA-Beobachtungsexpedition nach Hakos/Namibia, 13.-25. Mai 2004
- Texte und Fotos, wenn nicht anders angegeben: Alexander Pikhard
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- Im Jahr 2001 waren wir das erste Mal gemeinsam zum Schwarzen Kontinent
aufgebrochen, um die Wunder des südlichen Sternenhimmels und die totale
Sonnenfinsternis zu beobachten.
- Schon 2002 folgte die zweite Afrika-Expedition nach Namibia, um den
südlichen Sternenhimmel genau kennen zu lernen.
- Seither waren zwei Jahre vergangen, und die Erscheinung zweier heller
Kometen am südlichen Sternenhimmel war für uns Anlass zur dritten
Afrika-Expedition der WAA.
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- Gebrannt von den unangenehmen Erfahrungen bei der letzten
Namibia-Expedition verzichteten
wir heuer auf den Anschlussflug von Wien nach München und reisten
individuell dorthin. Dank perfekter Vorbereitung war der Check In trotz
jeder Menge Expeditionsgepäck kein Problem und es folgte ein ruhiger
Nachtflug, an dessen Ende Merkur und die Sonne in dem fernen Land
willkommen hießen.
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- Wenn man nach dem langen Nachtflug bei Sonnenaufgang in Namibia ankommt,
dann umfängt einen ein seltsames Gefühl, eine Kombination von
Erschöpfung und Kraft spendender Neugier.
- Doch bald bemerkt man die subtile Rauheit dieser fernen Welt, in der
schon ein kleiner, vergleichsweise harmloser Fehler viel dramatischere
Auswirkungen hat, als in unserer gewohnten Umgebung. Und man versteht:
Hier ist niemand wirklich zu Hause, in diesem Land regiert die Natur mit
aller Strenge.
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- Wenn aber dann am Horizont zuerst der markante Gamsberg und dann die
Hakos-Berge auftauchen, dann weichen die Erschöpfung nach der langen
Reise und die Beklemmung angesichts der leeren Weite einem anderen,
wohligeren Gefühl: Dem Gefühl der Heimat.
- Jeder, der schon einmal hier auf Hakos war, empfindet es wohl so.
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- Nur das Notwendigste konnte aus Gewichtsgründen mitgenommen werden. Und
was nicht mitgenommen wurde und auch nicht vor Ort vorhanden ist, muss
improvisiert werden. Da kommt Pioniergeist auf! Vor allem Strom ist
Mangelware, und den brauchen die modernen Geräte jede Menge …
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- Das Leben wird auf Hakos von der Natur bestimmt, auch das der
Amateurastronomen. So schnell, wie die Sonne unter den Horizont sinkt
und nach kurzer Dämmerung dem atemberaubenden Himmel Platz macht, so
rasch geht die nachmittägliche Gemütlichkeit in die rege Geschäftigkeit
einer Beobachtungsnacht über.
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- Einmal im Tag kommt unsere Gruppe zusammen, beim gemeinsamen Abendessen.
Während die einen die Eindrücke der letzten Nacht und des Tages Revue
passieren lassen, sind die anderen im Gedanken schon wieder hinter dem
Fernrohr. Bei nicht so gutem Wetter bleiben die Bar und der Salon zum
Trösten …
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- Worte und Bilder reichen hier nicht. Nur wer den Namibischen Himmel mit
eigenen Augen gesehen hat, hat eine Vorstellung von seiner
überwältigenden Mächtigkeit und Brillanz.
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- Nach den langen Beobachtungsnächten ist Ruhe angesagt; mit der Seele
baumeln, ein kleiner Spaziergang oder schon die Vorbereitung auf die
kommende Nacht.
- Die Zeit auf Hakos vergeht seltsam; einerseits rasen während der klaren
Nächte die Sterne förmlich dahin, die Zeit wird viel zu kurz, um alles
zu sehen. Andererseits scheint die Zeit stillzustehen, und schon nach
wenigen Tagen vermeint man, schon eine Ewigkeit auf Hakos zu sein, muss
rechnen, wie lange man schon hier ist.
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- Beim Anblick der riesigen Sanddünen von Sossous Vlei glaubt man nicht
mehr, sich auf der Erde zu befinden. Kann ein Planet wirklich so
vielfältig sein oder biegt doch ein Mars Rover hinter der nächsten Düne
hervor?
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- Namibia am Meer. Geradezu anachronistisch treffen hier Nordsee und
Afrika zusammen, das Resultat ist wohl eine der seltsamsten Gegenden
unserer Erde.
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- WAA haben wir schon vor zwei Jahren scherzhaft als "Wiener
Abeneteuerastronomen" bezeichnet. Abenteuerliche und nicht ganz
ungefährliche Ausfahrten ins Gelände sind aber nicht nur spannend,
sondern sie stärken auch den Teamgeist.
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- Man denkt an eine außerirdische Konstruktion, wenn mitten im Buschland
die vier riesigen Teleskope des HESS-Projekts auftauchen.
Wissenschaftler vom Max Planck Institut haben hier jenen Ort gefunden,
an dem atmosphärische Cherenkov-Strahlung, verursacht durch kosmische
Teilchen, am besten beobachtet werden kann.
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- Wenn dann doch jener Tag hereinbricht, den man die ganze Zeit über
verdrängt hat, der Tag der Abreise, dann beschäftigen einen eigentlich
nur zwei Gedanken: Erstens, wann komme ich wieder hier her? Und
zweitens: Hoffentlich bleibt uns dieses Hakos noch lange erhalten!
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- Über Etoscha, Angola, die Urwälder des Kongo, die endlose Sahara, das
Mittelmeer, das schon vertraute Italien und die mächtigen, verschneiten
Alpen geht es zurück nach München. Seltsam ist es hier: Grün, feucht; um
21 Uhr noch hell; ist das die Heimat? Mal sehen …
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- Es war ein bunt zusammen gewürfelter Haufen von fast überall her:
Anfänger und quasi Profis; Amateure und Berufsastronomen; WAA, Antares,
Astroteam; Wien, Niederösterreich, Steiermark; u.s.w. In Namibia wurden
wir ein Team. Wieder einmal.
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- Viel wurde auf dieser zweiten Hakos-Tour beobachtet und fotografiert.
Die beiden Kometen C/2001 Q4 (NEAT) und C/2002 T7 (LINEAR) standen dabei
im Vordergrund, doch es blieb auch viel Zeit für die Beobachtung von
Deep Sky Objekten.
- Hier geht es zu den einzelnen Berichten
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- Was wäre ein Namibia-Aufenthalt ohne die Straubes? Vielen Dank, Walter,
Waltraud und Friedhelm, für Eure Gastfreundschaft!
- Und was wäre eine WAA-Reise ohne die perfekte Organisation unseres
Reiseleiters Robert Edelmaier? Vielen Dank, Robert, für die tolle
Arbeit!
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- Afrika ist herb.
- Aber wenn die Funken
- des wärmenden
- Lagerfeuers
- zum Kreuz des Südens
- aufsteigen,
- kann sich niemand
- seinem Reiz entziehen.
- So werden wir uns
- wohl wieder einmal
- hier einfinden,
- beim Feuer,
- unter dem Kreuz des Südens.
- © 2004 WAA
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