Dobson-Fotografie

Wien 20, 26. 06. 2004

20040626dis21.html

Beobachter:Doris Istrate
Datum:26. 06. 2004
Zeit:21.45 bis 22.00 MESZ
Ort:Wien 20
Instrument:8"-Dobson, Olympus 2040
Bedingungen:

Bericht:

Nachdem meine ersten Fotos mit der Olympus 2040 beim Venustransit recht gut gelungen waren, wobei die Aufnahmen jedoch durch fremde Teleskope geschossen wurden, wollte ich es auch einmal mit meinem Dobson wagen. Na ja, Dobson und Fotografieren, das ist so eine Sache, bei der jeder gestandene Astronom die Augen verdreht, aber einen Versuch war es wert.

Natürlich ist der Mond das beste Testobjekt, nur seit ich die Kamera und einen Adapter ergattert hatte, ließ sich der Mond nicht mehr blicken, versteckte sich unter dem Horizont oder hinter Wolken. Aber gestern war es endlich soweit, ein strahlend schöner Himmel und ein leuchtender Mond präsentierten sich, also auf in's Abenteuer.

Die Voraussetzungen waren jedoch nicht so optimal, vergnügten wir uns doch bei einer sehr netten Weinverkostung samt herrlichem Buffet, von der wir uns nur schwer trennen konnten. Als wir endlich zu Hause anlangten, blieben nur 15 Minuten bis zum Feuerwerk auf der Donauinsel, das wir auch von der Terrasse aus bewundern wollten. Hektisch holte ich den Dobson aus dem noch immer heissen Dachboden, der Spiegel war alles andere als ausgekühlt, baute den Adapter in die Kamera ein und los gings.

Mit dem Adapater konnte ich herrlich zentrieren, war echt ein Kinderspiel, nur vergaß ich in der Eile auf das Zoom, das von Mariazell noch auf Landschaftsaufnahmen eingestellt war, daher wurde der Mond ziemlich klein. Die Schärfe auf dem kleinen Monitor einzustellen war nicht einfach, da half auch die beste Brille nicht wirklich. Mit der Automatik wurde er auch überbelichtet, also muss entweder mit Filter oder händischer Belichtung gearbeitet werden.

Dann versuchte ich noch schnell mein Glück ohne Adapter, mit dem 21mm Pentax. Die erste Aufnahme war zwar schön zentriert, aber verwackelt, bei der zweiten entfleuchte der Mond bereits mit einem Zipfel aus dem Gesichtsfeld, weil ich auf's Nachführen vergessen hatte.

Dann war Ende mit dem Mond, weil das Feuerwerk begonnen hatte. Ich versuchte auch dort ein paar Bilder zu schießen, aber bewegte Objekte und eine Digicam sind fast so eine Herausforderung wie durch einen Dobson zu fotografieren, da die Leuchtraketen bereits immer verblasst waren, bis die Kamera endlich auslöste.

Das Ergebnis nach dem ersten, hektischen 15-Minuten-Versuch war nicht gerade überwältigend, aber durchaus nicht hoffnungslos. Mit mehr Zeit, Geduld und Ausprobieren kann man sicher auch mit einem Dobson recht gute Resultate erzielen.