| Beobachter: | Martin Rathmayer | ||||||||||||||||
| e-Mail: | rathmayer@zid.tuwien.ac.at | ||||||||||||||||
| Datum: | 17. 07. 2004 | ||||||||||||||||
| Zeit: | 22.00 bis 01.00 MESZ | ||||||||||||||||
| Ort: | Wien 19, Sommerhaide | ||||||||||||||||
| Instrument: | Meade LXD55 SC-8 (200mm f/10 Schmidt Cassegrain) | ||||||||||||||||
| Bedingungen: |
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| Bericht: | Nachdem der Freitag Abend schon recht schön war, bot sich am Samstag nach Langem wieder einmal eine herrlich sternenklare Nacht. Ich startete meine Beobachtungen um ca. 22h und war überrascht, dass sich die Aufhellung diesmal ziemlich in Grenzen hielt. Lediglich die lokale Lichtverschmutzung (in der Agnesgasse und in der Siedlung Hackenberg wurde vor einiger Zeit die Strassenbeleuchtung durch aberwitzig helle Lampen erneuert) war störend und musste von mir durch eine etwas tieferliegenden Beobachtungsposition kompensiert werden. Leider sind mir dadurch horizontnahe Objekte (z.B. im Sternbild des Schützen) verwehrt. Ein Umstand, mit dem ich eigentlich nicht so stark gerechnet hatte, war die Bildung von Kondenswasser durch die nächtliche Abkühlung (es ist halt doch noch nicht wirklich Sommer). Um ca. 23h war alles "waschelnass". Ohne Taukappe ging da überhaupt nichts. Der Effekt wurde wahrscheinlich noch dadurch verstärkt, dass die Wiese vorher gegossen wurde. Da ich mir diesmal ziemlich viele Deep Sky Objekte angesehen hatte, ist eine Aufzählung warscheinlich am sinnvollsten:
M13 war wirklich herrlich aufgelöst. Es dauerte zwar einige Zeit bis ich mit der Hauptspiegelfokusierung die richtige Scharfstellung fand, dann wurde ich aber wirklich mit stecknadelfeinen Sternen belohnt. M57 war auch sehr schön zu sehen. Bei M51 waren ganz leicht Spiralarme zu erkennen. M106 zum Beispiel war nur ganz schwach sichtbar. Bei M31 waren auch die Begleitgalaxien M32 und M110 sichtbar. Leider konnte ich M8,M10,M11,M12,M20,M63 und M64 nicht beobachten, da mir die Sicht entweder durch Haus oder Bäume verstellt war bzw. der Horizont durch Hügelketten zu tief lag. Den Zirrus Nebel (NGC6969/6992) konnte ich wieder nicht erkennen, wahrscheinlich ist es dafür hier aber zu hell. Auch den "blaue Schneeball" (NGC7662) im Sternbild Andromeda konnte ich nicht finden. An dieser Stelle möchte ich ein paar Worte zu Meade Autostar und LXD55 sagen. Obwohl es sicher recht lustig ist ohne Computerhilfe Objekte am Himmel zu finden, ist es schon recht praktisch die Objekte nahezu direkt anzufahren und dann auch längere Zeit im Okular zu behalten. Voraussetzung ist, dass man das Teleskop einigermassen korrekt ausgerichtet hat. Damit das Ganze auch ohne viel Aufwand schnell aber trotzdem genau durchgeführt werden kann, hier noch ein paar Tips, welche die Sache erheblich erleichtern:
Ich bin mit dieser Methode bis jetzt sehr gut gefahren, auch längere Belichtungen bis zu drei Minuten sollten damit kein Problem sein. Bei lichtschwachen und schwer auffindbaren Objekten ist es übrigens sehr von Vorteil den "Hochpräzisions Modus" zu verwenden. Bei Objekten im Zenit kann das aber manchmal zu langwierigen rundum Schwenks führen. Praktisch ist auch die Spiralsuche. Falls es einmal gröbere Probleme mit der Positionierung gibt, die sich nicht mit Kalibrierung oder Achsentrainig beheben lassen, kann es auch an einer lockeren Wurmschraube bei den Zahnrädern liegen. Ich hoffe solche Beobachtungsnächte wie diese kommen in den nächsten Wochen öfters vor. Viele Deep Sky Objekte warten noch auf mich, vielleicht starte ich auch noch einmal einige Versuche mit der DigiCam. |