Deep Sky in Wien

Wien 13, 21. 07. 2004

20040721aha22.html

Beobachter:Anneliese Haika
Datum:21. 07. 2004
Zeit:22.30 MESZ
Ort:Wien 13
Instrument:C 8
Bedingungen:

Bemerkungen:Für Wien eine erstaunlich klare Nacht. Am Horizont allerdings Dunst und daher keine freisichtigen Sterne. Im Zenit war um Mitternacht im Schwan andeutungsweise die Milchstraße zu sehen. Schön warm!

Bericht:

Nach einem heißen Sommertag (wir haben uns ja lange genug über zu kaltes Wetter beschwert!) war schon in der Dämmerung zu sehen, dass es eine klare Nacht werden würde.

Ich hatte am Vormittag den tollen Sonnenfleck beobachtet und das Teleskop dann gleich auf der Terrasse stehen gelassen.

Als erste Zielübung nahm ich mir Albireo vor, dessen Farben heute wieder besonders gut zu unterscheiden waren. Dann stellte ich M 57, den Ringnebel ein. Im 26 mm Plössl mit O3 Filter ein sehr deutliches, leicht längliches Ringerl. Der Hantelnebel (M 27) war mit gleichem Okular und Filter bereits mit den beiden "Ohren" zu sehen.

M 11, der offene Sternhaufen im Schild, war leicht zu finden, obwohl in dieser Gegend bereits kaum mehr Sterne mit freiem Auge zu sehen waren. Tiefer im Süden war es, wie gesagt, leider zu dunstig.

Nachdem die Objekte im Schützen also ausfielen, suchte ich nach weiteren Objekten in der Nähe von M 11. Da gab es tatsächlich zwei, die ich noch nicht selbst eingestellt hatte. (Ich mache mir im Karkoschka Atlas immer eine Notiz, wann ich welches Objekt zu erstem Mal selbst einstelle.) Also begab ich mich auf die Suche nach dem Kugelsternhaufen NGC 6712, gleich unter M 11. Laut Beschreibung im Karkoschka Atlas ist dieses Objekt "unauffällig". Das kann ich nur bestätigen. Der Kugelsternhaufen war im 26 mm Plössl gerade noch zu sehen, am besten indirekt. Dabei ist er relativ großflächig, etwas kleiner als der Hantelnebel.

Noch ein kleines Stückchen weiter fand ich dann den offenen Sternhaufen M 26, ebenfalls ein "First Found" für mich. Drei kleine Sterne bilden zusammen mit einem vierten, schwächeren ein Deltoid, ähnlich wie das Kreuz des Südens im Miniformat. Dahinter konnte ich den eigentlichen Sternhaufen nur als zarten Nebel erkennen. Ein hübsches Objekt, das ich gerne unter besserem Himmel beobachten möchte.

Zum Abschluss suchte ich noch M 29 im Schwan. Hier ist die Suche lustiger als das Beobachten, denn dieser offene Sternhaufen besteht nur aus wenigen Sternen.

Ich ließ den Abend mit ein bisschen Sterngucken mit freiem Auge ausklingen.