Zum dritten Mal innerhalb kurzer Zeit finden wir uns zu morgendlicher Stunde vor dem Wiener Planetarium ein. Nach Astronomietag und Venustransit steht heute das Eröffnungsfest des heurigen Sommerferienspiels auf dem Programm. Für die Wiener Astronomie ist es teilweise ein "Heimspiel": Das Planetarium braucht nicht hierher in den Prater gebracht werden, es steht seit 1964 hier. Alles andere aber schon, und so bringen Kuffner-Sternwarte, ÖWF und WAA ihre mobilen Stationen und Aktionen hierher.
Erstmals bauen also die Partner der voriges Jahr unter dem Arbeitstitel "Sterne über Wien" informell gegründeten, freiwilligen Ferienspiel-Kooperation am gleichen Ort auf, verstärkt durch die spektakuläre Präsentation des Österreichischen Weltraumforums und der Österreichischen Astronomie- und Raumfahrtvereinigung.
Der Aufbau einer mobilen Station ist ja schon fast Routine. Neu ist heuer bestenfalls der Umstand, dass gleich zwei mobile Stationen (Kuffner-Sternwarte und WAA) mit insgesamt vier Partyzelten aufgebaut werden. Auch gut. Durch eine kleine organisatorische Panne waren wir in dieser Phase zwar nur zu viert (Claudia und Doris von der Kuffi, eine Mitarbeiterin von WienXtra und meine Wenigkeit), doch das reicht ja zum Zeltaufbau, und von Mal zu Mal wurden wir schneller. Dann noch die Dekoration in Form unserer bewährten Astroposter und Ferienspielplakaten, drei Fernrohre für Sonne und Venus, die Mal- und Spielstation der Kuffner-Sternwarte - wir werden pünktlich fertig. Was sonst?
![]() So fängt es an, ... |
![]() ... doch bald "steht" die Sache |
![]() Fernrohre sind auch schon da |
![]() Briefing für die Aktion |
Gut, dass wir unsere Instrumente schon einige Tage zuvor ins Planetarium gebracht hatten. Bei dem geschäftigen Treiben hier - Dutzende Veranstalter bauen hier um das Planetarium auf, zum Teil entstehen auch riesige Showbühnen, wäre die Zufahrt nicht mehr so leicht geworden.

Buntes Treiben rund ums Planetarium
Unser Konzept für das beachtliche acht Stunden lange Eröffnungsfest sieht vor:
Nach einem kurzen Briefing, wie wir die Zählkarten in Form bunter Klebepunkte ausgeben, geht es pünklich um 11 Uhr los und rechtzeitig vor der ersten Show im Planetarium gibt's auch die passende Lautsprecherdurchsage.

Es geht los!
Am Vormittag und frühen Nachmittag ist es noch kein Thema; der Himmel gibt sich wolkenverhangen. Doch am Nachmittag bricht der Sommer mit unglaublicher Vehemenz durch, die Sonne brennt vom Himmel und das klimatisierte Planetarium wird mehr und mehr zum begehrten Zufluchtsort. Eifriges Verteilen von Zählkarten sorgt für so manche voll besetzte Show. Und das Marsrover-Modell ist ein Hit!
![]() Volle Shows, ... |
![]() ... kühne Piloten, die den ... |
![]() ... Rover über den Mars steuern |
Wir haben drei Fernrohre hierher gebracht, und fast sieht es wie ein Messestand der Firma Meade aus: Ein 8" Meade LX200GPS dient der Sonnenbeobachtung im H-Alpha-Licht, und in der Tat sind einige Protuberanzen zu sehen. Ein 10" Meade LX200GPS ist für die Beobachtung der Venus bei Tag vorgesehen; solange Wolken den Blick vereiteln bzw. nach Untergang der Venus betrachten wir damit kleinste Details am Riesenrad. Und ein 12" LX200 zeigt die Sonne im Weisslicht.
![]() Ein Blick durchs Fernrohr fasziniert Gross und Klein |
![]() Das interessiert auch die Medien |
![]() Sonne, ... |
![]() ... Riesenrad ... |
![]() ... und Venus bei Tag! |
![]() Als es endlich wirklich schön wird ... |
![]() ... herrscht an den Instrumenten ziemliches Gedränge |
Ein lustiges und lehrreiches Planetenspiel, Malen von Sternbildern und Ausmalen von astronomischen Motiven bilden den Schwerpunkt unter den Zelten der Kuffner-Sternwarte, die unseren "Astronomie-Platz" nach Norden hin abschliessen.
![]() Hier gibt es Astronomie ... |
![]() ... auch für die Kleinsten |
Es war ein Astronomiefest, aber auch recht anstrengend. Vielleicht sollten die Veranstalter die frühe Beginnzeit überdenken, denn der richtige Ansturm begann erst etwas nach 13 Uhr. Wir freuen uns, dass das Wetter wieder einmal punktgenau mitgespielt hat - wie schon am Astronomietag, bei der Mondfinsternis, beim Venustransit und beim letzten Sternabend - und vor allem, dass die Kooperation mit unseren Partnern wieder so perfekt und auch herzlich funktioniert hat. In diesem Sinn: Bis zum nächsten Mal!
Text und Fotos: Alexander Pikhard