Beobachter: | Thomas Schröfl | ||||||||||||||
Datum: | 01. 09. 2004 | ||||||||||||||
Zeit: | 22.00 MESZ | ||||||||||||||
Ort: | Edlach/Rax
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Instrument: | NexStar 11GPS, Pentax 75 SDHF, Olympus Camedia C-4040Z | ||||||||||||||
Bedingungen: |
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Bericht: | Computer können einem böse Streiche spielen. Nachmittags plane ich mit Starry Night den bevorstehenden Beobachtungsabend und bemerke dabei, daß die Pleiaden heute ca. 2 Grad entfernt beim Mond stehen. Das spornt mich an, beides zugleich im Fernrohr zu sehen, doch alle Versuche scheitern, wie z.B. den Mond aus dem Blickfeld zu stellen, um die Überstrahlung zu verhindern. Die Lösung vorweggenommen: Als ich beim Verfassen dieses Berichtes wieder Starry Night starte, bemerke ich, daß die Computeruhr verstellt war. Diese Konstellation gibt es erst am 2.10. -)). Das hat wenigstens den Vorteil es am dann nochmals probieren zu können. Heute möchte ich einmal etwas professioneller als bisher den Mond beobachten, denn in der Vergangenheit habe ich zwar immer wieder auch unserem unmittelbaren Nachbarn einen Blick gegönnt, mir aber nie die Zeit genommen einzelne Regionen Detail für Detail zu betrachten. Das C11 habe ich mit dem Bino und 35mm Okularen bestückt (=80x) und den huckepack montierten Pentax-Refraktor mit dem 10,5mm Pentax (=48x). Das Bino gibt, wie immer beim Mond, das klassische +Apollo-Feeling+, gleichsam ein Schweben über der Mondoberfläche. Sofort sticht mir die Region um das Mare Crisium, das vom Terminator richtiggehend halbiert wird, ins Auge. Am Computer habe ich den Virtual Moon Atlas und den Rückl gestartet, sodaß es mir anhand dieses Kartenmaterials leicht gelingt mich zu orientieren und die einzelnen Formationen zu identifizieren. Beeindruckend ist das nordwestlich gelegene Gebirgsmassiv mit der anschließenden Kraterkette Cleomedes, Burckhardt, Bernoulli, Geminus und Messala. Aus dem Mare Crisium erheben sich deutlich die Krater Picard, Peirce und Swift sowie ein eng beieinander liegendes Kraterpaar mit der Bezeichnung +F+ im Rückl, unmittelbar am Gebirgsmassiv, das das Mare Crisium vom Krater Cleomedes trennt. In guten Seeingmomenten läßt sich auch der Meeresrücken Dorsum Oppel erkennen. Danach verbringe ich noch einige Zeit damit mit der Camedia einige Aufnahmen zu machen. Wenn Deep Sky durch den Mond nicht möglich ist, ist er selbst ein dankbares und interessantes Beobachtungsobjekt. Da anhaltendes Schönwetter bevorsteht, werde ich mich auch morgen wieder unserem Nachbarn widmen und dann auch mit der Webcam meine ersten Mondaufnahmen versuchen. |