Beobachter: | Alexander Pikhard, Natalie Ebner | ||||||
Datum: | 04. 09. 2004 | ||||||
Zeit: | 22.30 bis 01.00 MESZ | ||||||
Ort: | Wien 12 | ||||||
Instrument: | 12" Meade LX200, StarlightXpress MX916, Minolta Dimage Z1 | ||||||
Bedingungen: |
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Bericht: | Entgegen meinen Erwartungen wird es heute wieder ein sehr klarer Abend. Allerdings bin ich für eine Ausfahrt viel zu müde - siehe Bericht vom Vorabend. Ein kurzer Blick auf das Seeing zeigt aber, es würde sich lohnen. Also werde ich mein Uranusmond-Programm fortsetzen. Starry Night zeigt eine recht ungünstige Stellung der Monde - alle bis auf einen stehen sehr knapp beim Planeten -, also eine Herausforderung. Doch zuvor noch rasch eine visuelle Tour. Einige Doppelsterne werden angepeilt:
Auch die Kugelsternhaufen M2 und M15 sind heute wieder sehr schön, also auf zu Uranus. Ich mache mich mit einer 2x-Barlowlinse ans Werk und nehme eine Serie von 30 Aufnahmen zu je 7 Sekunden Belichtungszeit auf. 7 Sekunden? Noch vor wenigen Tagen habe ich über so "unrunde" Zeiten gelächelt, doch Tests haben ergeben: 5 Sekunden ist zu kurz, um die schwachen Monde gut vom Hintergrund zu lösen, und 10 Sekunden ist schon zu lang, Uranus überstrahlt dann bereits einen sehr weiten Bereich. Also 7 Sekunden. Aus den 30 Aufnahmen scheide ich 11 aus, 2 wegen Nachführproblemen und 9 wegen schlechtem Seeings (ich spiele mit Astroart also manuelles Registax, bei so wenigen Bildern verlasse ich mich lieber auf meine Augen und meine Erfahrung als auf irgendwelche Programmparameter). Hier nun das Ergebnis:
Ich bin recht stolz darauf, Titania (in nur 8" Distanz zu Uranus) doch deutlich auf der Aufnahme erkennen zu können. Jetzt ist auch der Mond in den mir zugänglichen Bereich des Himmels gerückt und ich mache einen Schnappschuss vom abnehmenden Mond. Visuell beobachte ich länger und finde es faszinierend, wie die Gegend des Oceanus Procellarum, jetzt wirklich senkrecht beleuchtet, geradezu "glüht" und Aristarch wirklich seinem Ruf als hellste Stelle der erdzugewandten Seite des Mondes gerecht wird. Erstaunlich aber auch der sehr helle Strahlenkrater Byrgius A, er ist vor allem Mondfinsternisbeobachtern ein Begriff.
Eine lange Serie von Beobachtungsabenden findet leider ein Ende. Nicht, weil der Wetterbericht so schlecht wäre - im Gegenteil -, sondern weil mich morgen wieder die Pflicht einer Dienstreise ins Ausland ruft. |