Foto-Zwischenbericht

Wien 20, 14. 09. 2004

20040914dis03.html

Beobachter:Doris Istrate
e-Mail:doris.istrate@gmx.at
Datum:14. 09. 2004
Zeit:03.50 bis 05.10 MESZ
Ort:Wien 20
Instrument:8"-Dobson, Olympus C 760
Bedingungen:

Durchsicht:ausreichend (3)
Aufhellung:ausreichend (3)
Temperatur:20 °C
Bemerkungen:Sehr dunstig

Bericht:

Endlich war es soweit. Der Adapterring für meine Olympus C 760 war da und Ludwig Grandy von astro experts stellte mir freundlicherweise den 2"-Fotoadapter samt Zubehör für Tests zur Verfügung. So hoppste ich frühmorgens gespannt auf die Terrasse um zu sehen, wie sich die kleine Kamera bei Venus und Saturn bewähren würde.

Hatten wir am vergangenen Wochenende einmal einen Traumhimmel in Wien, wie ich ihn nur von der Jagdütte oder Tirol kenne, war er diesmal sehr dunstig und alles andere als optimal. Aber gut, für einen Test spielte das kaum eine Rolle.

Neugierig peilte ich Saturn an, das erste Mal in diesem Jahr. Er was sehr klein und fast weiss, Strukturen nicht sehr ausgeprägt. Na, ob das die Kleine schaffen würde? Ich montierte die Kamera samt Adapter am Dobson und hielt nach Saturn Ausschau. Er war am Monitor ein ganz winziges Pünktchen, kaum noch erkennbar, also nicht sehr ermutigend. Aber als ich ihn heranzoomte traute ich meinen Augen kaum, er wurde enorm groß, fast bildfüllend, und der Ring war wunderschön zu sehen - das hatte ich wirklich nicht erwartet. Die Automatik funktionierte also perfekt! Hell begeistert drückte ich auf den Auslöser, aber oh Schreck! Die Kamera begann völlig verwirrt zu summen, stellte vor und zurück, Saturn war einmal scharf, dann glich er eher einer fliegenden Untertasse, dann wieder scharf ... ! Endlich machte es "Klick", aber das ausgerechnet bei der unschärfsten Einstellung. Ich wiederholte den Vorgang ein paar Mal, aber umsonst, die Kamera löste immer in der ungünstigsten Phase aus.

Na gut, bei Saturn streikte die Automatik, also auf zur Venus, vielleicht würde es dort besser funktionieren. Die gute Venus war auch sehr gut als Planet zu sehen, schön groß, aber das gleich Spiel, die Automatik packte die Scharfstellung beim Auslösen der Kamera nicht.

Dazu kommt natürlich, dass bei dieser Vergrößerung das Zentrierthalten eines Objektes bei einem Dobson eine Herausforderung ist, da dieses die fatale Eigenschaft hat auszureissen. Sobald Venus auch nur knapp aus dem Zentrum gehüpft war, wurde sie zu einem strahlenden Stern.

So war mein erster Test mit der C 760 hinsichtlich Vergrößerung eine sehr positive Überraschung, hinsichtlich Scharfstellung mit Automatik jedoch ein totaler Flopp. Die Olympus 2040 schafft es mit der Automatik perfekt, nur ist ihr Zomm mehr als mager, sie packt gerade noch den Mond.

Bleibt nur zu hoffen, dass die manuelle Scharfstellung funktioniert und somit die C 760 doch noch astrotauglich macht. Letzte Nacht war ich schon zu müde dafür, und heute Nacht kam der große Regen, aber beim nächsten Glanz der Sterne wird munter weitergebastelt ...