Beobachter: | Wolfgang Valentin | ||
Datum: | 25. 12. 2004 | ||
Zeit: | 10.00 bis 10.45 | ||
Ort: | Wohnzimmer | ||
Instrument: | GMK Justierhilfe | ||
Bedingungen: |
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Bericht: |
Die Weihnachtstage boten mir Gelegenheit, mich der Überprüfung des Justierzustandes meiner Fernrohroptiken zu widmen. Ich hatte dazu bislang lediglich einen Laserpointer und ein Chesire-Okular zur Verfügung. Wie man damit einen Refraktor justieren kann, läßt sich hier nachlesen: http://www.teleskop-service.de/Test/Teleskope/TestRefraktoren/testrefraktoren.htm Seit kurzem besitze ich eine neue Justierhilfe, die mit erhöhter Genauigkeit wirbt und außerdem für sämtliche gängige optische Systeme anwendbar sein soll: den GMK-Kollimator von Wolfgang Grzybowski. Er beruht auf nicht bloß einer Lichtquelle, sondern gleich derer vier in Form leuchtkräftiger Leuchtdioden. In den Okularauszug gesteckt, wird deren Licht an der Optik des Fernrohres reflektiert und mehrere Muster der Lichteranordnung in den Okularauszug zurückgeworfen. Durch Justierung der Optik sind diese nun in eine symmetrische Anordnung zu bringen. Die Vorteile gegenüber dem Chesire-Okular liegen darin, daß nicht bloß durch einen winzigen Sehspalt, sondern wesentlich entspannter durch ein Okular beobachtet wird, wobei das Testbild außerdem vergrößert wird, und zwar durch entsprechende Wahl der Okularbrennweite sogar in beliebiger Form. Näheres zu Gerät und Verfahren hier: http://www.bigdipper.de/Equipment-Tests/Grzy-Multi-Kolli/grzy-multi-kolli.html Erfahrungsbericht: Den GMK steckt man einfach mit seiner 1 1/4" Hülse in den Okularauszug. Die Lage des GMK zum Brennpunkt des Fernrohrs ist nicht kritisch, wohl aber die Anordnung des dem GMK nachgeordneten Okulars: die Scharfstellung des Testbilds erfolgt durch Variation dessen Abstandes zum GMK. Dazu wird vom Hersteller die Zwischenschaltung eines 1 1/4" Schiebefokussierers aus dem Baader-T2-System empfohlen, den ich glücklicher Weise schon besitze. Die Scharfstellung erfolgt in einem dermaßen engen Bereich, daß auch die Baulänge der abschließenden Okularklemme eine Rolle spielt. Mit der Baader Klick-Lock Klemme neuester Bauart konnte ich in dieser Anordnung kein scharfes Testbild erzeugen, ich mußte statt des Schiebefokussierers zur Verkürzung des Abstandes 2 Mikroschwalben/Ringe-Kombinationen einsetzen, und sodann mit der in der Klick-Lock Klemme eingebauten Fokussiervorrichtung scharfstellen. Mit der anschließend hervorgekramten Standard-Okularklemme funktionierte es dann wieder wie vorgesehen mit dem Schiebefokussierer. Link zur Baader-Seite mit den relevanten Bauteilen: http://www.baader-planetarium.de/zubehoer/mechadap/t2_01.htm Nachdem ich die richtige Okularauswahl (die besten Ergebnisse ließen sich an sämtlichen Fernrohren mit einem 6mm-Okular erzielen) getroffen und ein scharfes Testbild zu Wege gebracht hatte (beides ein 1x-iger Lernprozess), konnte ich binnen 45 Minuten einen Refraktor und ein Schmidt-Cassegrain justieren sowie den Justierzustand 2er weitere Refraktoren überprüfen - und zwar im warmen, taghellen Zimmer. Praktische Auswertung gibt es noch keine, ich hoffe diese bald nachliefern zu können; dafür heißt es allerdings einmal mehr auf besseres Wetter warten. Da ich keine zusätzlichen Elemente aus dem Baader-T2-System benötigte, ist mich die Anschaffung in der Grundausstattung des Gerätes (inkl. Batterie und -box) inkl. Versand auf + 126,00 gekommen, ansonsten müßte man bis zu rund + 200,00 rechnen. Das Gerät hat mittlerweile einen festen Platz in meinem Expeditionskoffer, sodaß ich es zum Beobachten in der Regel mitführen werde. Wer mich hinkünftig auf freier Wildbahn erwischt, kann es bei Interesse gerne am eigenen Gerät erproben. Wolfgang Valentin |