| Beobachter: | Alexander Pikhard | ||||||||||||||||
| Datum: | 02. 03. 2005 | ||||||||||||||||
| Zeit: | 21.30 bis 23.30 MEZ | ||||||||||||||||
| Ort: | Wien 12 | ||||||||||||||||
| Instrument: | 12" Meade LX-200, StarlightXpress MX916 | ||||||||||||||||
| Bedingungen: |
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| Bericht: |
Es ist wieder ein sehr klarer Abend heute; einige Wolken am späten Nachmittag haben mich allerdings zögern lassen. So baue ich recht spät auf, was sich in einem absolut nicht temperierten Tubus unangenehm bemerkbar macht. Oder auch nicht; denn die Bedingungen sind heute bei weitem nicht mehr so gut wie gestern, eingentlich müsste man sagen, wieder normal. Zugegeben, für einen Stadthimmel ist es immer noch sehr gut, aber es ist eben ein Stadthimmel. Dazu kommt Wind. Die Taukappe muss weg, das ist klar; zwar konnte STAR2000 die Ausreisser bravourös korrigieren, aber es waren eben Ausreisser. Also mache ich mit ohne Taukappe ans Werk, bei dem Wind kann sowieso nichts anlaufen. Wieder montiere ich die StarlightXpress MX916 mit zwei kaskadierten f/6.3 Reducern (ergibt so in etwa f/3.3) ans LX200. AstroArt und STAR2000 funktionieren wieder einwandfrei. (Für alle, die es genauer wissen wollen: Ich arbeite im ST-4 Modus und STAR2000 ist über Standard-Connector an die CCD-Buchse des Rohrs angeschlossen. Der LX-200 Mode hat noch nie funktioniert.) Nach einem kurzen Test am Orionnebel nehme ich mir, weil es bei dem Seeing eh schon egal ist, ein Objekt vor, das man unter normalen Umständen nicht von Wien aus fotografieren würde: Den (tief stehenden) offenen Sternhaufen M46 mit dem Planetarischen Nebel NGC 2438 (ein gutes Foto davon gibt's in meinem Namibia-Bericht vom Mai 2004). 10 Aufnahmen zu je 30 Sekunden sind sinnvoll und ausreichend. Die Sterne werden allerdings einfach nicht scharf. Grund: Seeing und Tubusseeing.
Jetzt zu Galaxien, angesichts des hoch stehenden Löwen. Die grossen Klassiker habe ich gestern aufgenommen, heute kommen die etwas weniger bekannten Objekte dran. Zunächst einmal die elliptische Galaxie M105, und erfreulicher Weise passen auch noch NGC 3384 und die schwächer NGC 3389 auf den Chip. NGC 3389 hat immerhin schon 12,4mag.
Ich erkenne, vor allem beim Ausarbeiten, dass heute mit 10 x 2 Minuten das Limit schon überschritten ist, der Hintergrund doch schon brutal durchkommt. Aus Zeit- und Bequemlichkeitsgründen verwende ich die Dunkelströme von gestern, und das darf man bei der StarlightXpress einfach nicht machen. Sie ist nicht temperaturgeregelt und daher sind die Dunkelströme immer gleich nach der Aufnahme zu machen. Ich mache allerdings neue Flatfields, was sich angesichts der nicht 100% genau gearbeiteten Steckhülsen als vorteilhaft erweist. Letztes Ziel ist M95, eine schöne Balkenspirale. Ich verkürze die Belichtungszeit auf 5 x 2 Minuten; die feinen Ausläufer gehen ja ohnedies im Hintergrund unter.
Mehr ist nicht drin. Ich bin wieder in der städtischen Realität und beschliesse, heute keine weiteren Aufnahmen mehr zu machen. Es kommen (hoffentlich) wieder gute (und vielleicht auch wärmere) Nächte. Und eins ist klar: Die mobile Stromversorgung muss überdacht werden. Für dieses Equipment sind die kleinen Einhell-Kisterln doch zu schwach. Zurück zur grossen Autobatterie? |