Mond

Wien 12, 15. 03. 2005

20050315api19.html

Beobachter:Alexander Pikhard
Datum:15. 03. 2005
Zeit:19.20 bis 21.30 MEZ
Ort:Wien 12
Instrument:12" Meade LX-200
Bedingungen:

Durchsicht:ausreichend (3)
Aufhellung:ausreichend (3)
Seeing:ausreichend (3)
Freis. vis. Grenzgroesse:4.5
Temperatur:+11 °C
Wind:kein
Bemerkungen:Zeitweise ganz feine Wolkenfetzen.

Bericht:

Wahrscheinlich ist es der erste milde Abend dieses Jahres, der mich zum Beobachten animiert; +11°C ist ja wirklich ein Traum nach den langen Wochen mit kaltem Wetter. Ansonsten ist es eher dunstig, doch der Mond dürfte ein lohnendes Objekt abgeben - zumal er mit deutlichem aschgrauen Licht ganz nahe bei den Pleiaden steht. Das gehört als erstes einmal im Bild festgehalten.


Mond und Pleiaden, Minolta Z3, 4s, 400 ISO, F=480mm äquivalent

Durch das 50mm Plössl am 12" ist der Mond wirklich traumhaft, das Seeing ist zunächst gut. Erst bei stärkerer Vergrößerung zeigt sich feines, rasches Zittern, das die feinsten Konturen doch verwischt und auch Planetenbeobachtung sinnlos macht.


Mond durch 50mm Plössl, Minolta Z3, 1/100s, 100 ISO

Ich montiere die Webcam, um ein paar Details aufzunehmen. Mit 3m Brennweite ist allerdings nichts mehr zu machen. Ich verkürze auf f/3.3 und finde zunächst einmal großen Gefallen an der südlichen Hörnerspitze mit einem markanten isolierten Berg. Dass ich jetzt sehr viel Mond auf den kleinen Kamerachip bekomme, animiert mich zu einem Projekt, das ich schon lange vorhatte: Ein Webcam-Mosaik. Es werden zwar 12 Bilder, aber es lohnt sich. Ich mache, weil das beim Mond ausreicht, kurze Sequenzen von 200 Frames mit 5 Frames/Sekunde. Das Stacken geht überraschend schnell und allzu hart darf ich die Konturen auch nicht verstärken, also ganz wenig Wavelet- Filter.

Dann geht's ans Zusammensetzen. Mangels besserer Software mache ich das mit Core Photopaint, aber da alle Bilder mit genau der gleichen manuellen Einstellung aufgenommen wurden, gibt es kaum Übergangsprobleme und auch die Bildrotation ist nicht wirklich ein Thema. Dann die übliche Schrecksekunde, die bei jedem Mondmosaik sein muss: Fehlt ein Stück? Nein, aber es war knapp, an der "engsten" Stelle genau 2 Pixel Überschneidung. Uff. Letztlich noch drehen und etwas verkleinern, fertig.


Mond. Mosaik aus 12 Webcamsequenzen zu je 200 Frames mit 1/25s.
5 Frames pro Sekunde, 12" LX-200 bei f/3.3. Auf ca. 60 Prozent Verkleinert.

Ein visueller Blick zu Saturn ist ganz reizvoll, aber fotogen macht ihn das Seeing heute nicht. Ebenso bei Jupiter, was schade ist, denn heute gäbe es interessante Details in der Atmosphäre. Nun ja, das nächste Mal vielleicht ...