Beobachter: | Alexander Pikhard | ||||||||||||||
Datum: | 27. 10. 2005 | ||||||||||||||
Zeit: | 19.00 bis 22.00 MESZ | ||||||||||||||
Ort: | Seminarhotel Springerschlössl | ||||||||||||||
Instrument: | 10" Meade LX200GPS, 18" Obsession Dobson | ||||||||||||||
Bedingungen: |
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Bericht: |
Endlich. Beim zweiten Abend unseres heurigen Kurses Erlebte Astronomie, Teil 1 spielt auch das Wetter mit. Ein herrlicher Nachmittag geht mit einem malerischen Sonnenuntergang in einen milden Abend über, und das Ende Oktober. Es geht heute um Orientierung am Himmel, und da ist der Blick zu den echten Gestirnen durch nichts zu ersetzen. Doch zunächst muss Theorie sein, und das in gemütlicher Seminaratmosphäre in ansprechendem Ambiente. Schon in der Pause identifizieren wir Cassiopeia und Polarstern sowie Capella, und schon jetzt zieht uns der strahlend helle Mars in seinen Bann. Nach dem Ende des Theorieteis wandern wir in den schönen Park, wo Kurt und Roland schon zwei starke Teleskope aufgebaut haben.
Zunächst steht natürlich die Erklärung der wichtigsten Sternbilder im Vordergrund: Cassiopeia, Andromeda, Pegasus, Perseus, Widder, Sommerdreieck. Im Lauf der Zeit wird uns erstmals so richtig die Erddrehung bewusst. Dann geht es an die Fernrohre, wo wir die schönsten Sehenswürdigkeiten bewundern dürfen: Den farbenprächtigen Doppelstern Albireo, den schönen Sternhaufen h+Chi im Perseus, den Andromedanebel, den Kugelsternhaufen M15. Was diese Objekte sind, werden wir in diesem Kurs noch lernen. Doch dann wartet Mars. Fast ehrfurchtsvoll blicken wir auf eine fremde Welt, leicht erkennen wir Oberflächenstrukturen im Fernrohr. Die Luft ist sehr ruhig und wir können hohe Vergrößerungen wählen. Zum Abschluss noch ein Blick durch das elektronische Auge der Webcam: Die Aufnahme, sie entsteht am 10" LX200 mit 3x-Barlowlinse, also 7,5m Brennweite, aus rund 700 Einzelbildern, zeigt schöne Details, bemerkenswert ist vor allem der helle, kleine Fleck rechts unten nahe dem Marsrand: Es ist Olympus Mons bzw. eine Dunstschicht über dem Riesenvulkan. Man kann unsere heutige Zeit verteufeln, ich liebe sie: Mit dieser Technik kann man Astronomie wirklich erleben und Neueinsteigern sogar einen Marsvulkan zeigen. |