Mars, Saturn und Mond

Bartonov/CZ, 29. 10. 2005

20051029fwo05.html

Beobachter:Florian Woborny
Datum:29. 10. 2005
Zeit:05.30 bis 06.30 MESZ
Ort:Bartonov/CZ
Instrument:Nexstar 8i, ToUCam Pro II, Sony Cybershot DSC-W5
Bedingungen:
Durchsicht:sehr gut (1)
Aufhellung:gut (2)
Seeing:ausreichend (3)
Temperatur:-3 °C
Wind:kein
Bemerkungen:Aufsteigender Nebel, Seeing 3-4
Bericht:

Wir sind, wie es häufig der Fall ist, zu nächtlicher Stunde Richtung Tschechei aufgebrochen, um ein verlängertes Wochenende bei der Familie zu verbringen. Dem Aussteigen aus dem Auto folgte der, für Amateurastronomen übliche, Blick nach Oben wenn er freien Himmel über sich hat. Wolkenlos, kein Nebel, die Milchstrasse die sich von einem dunklen Band durchzogen, über den Himmel legt. Andromeda deutlich freisichtig. Also Teleskop aufbauen und ein bißchen spechteln. Wer weiß wie lange das Wetter noch so schön bleibt.

Der Blick zu Mars wird durch unruhiges Seeing getrübt. Trotzdem versuche ich Aufnahmen in Okularprojektion, mit dem 12 mm Kasai Ortho bei 11m Brennweite. Die zweite Serie bringt folgendes Bild. Das einzige Foto dieser Opposition, auf dem ich die große Syrte ablichten konnte. Leider will die Luft nicht und nicht stillsitzen und bei diesen Bedingungen bringen 11m Brennweite nichts. Aber man kann ja auch verkleinern.



Schon beim Einstellen von Mars ist mir aufgefallen, dass Saturn auch am Himmel steht. Also die Computersteuerung ihre Arbeit tun lassen (das ist schon praktisch) und schon steht Saturn im Gesichtsfeld des Übersichtsokulars. In diese Richtung scheinen weniger Häuser zu sein. Jedenfalls weniger mit Holzofen. Das Bild ist etwas ruhiger und verzerrt nicht so, aber nicht wesentlich. Da Saturn aber bereits vor 24 Uhr aufgeht, finde ich mein Foto ist ein guter Hinweis darauf, dass sich der Herr der Ringe mit großen Schritten in Richtung erste Nachthälfte vorkämpft. Bald steht er wieder auf jederman/fraus Beobachtungsplan.



Bevor mich die Müdigkeit dann entgültig übermannt hat, hab ich noch die Mondsichel ins Visier genommen. Sehr schön war die "unbeleuchtete" Seite zu sehen. Ich habe ein Komposit produziert, dass sowohl die unbeleuchtete Seite mit den dunklen Maria, als auch die beleuchtete Seite mit den Kratern zeigt. Das war garnicht so leicht. Die Version die mir am Besten gefällt, ist hier zu sehen. Obwohl ich das Ergebnis noch nicht optimal finde.



Trotzdem hat sich das Aufbauen zu so später Stunde wieder einmal ausgezahlt. Auch wenn das Seeing nicht berauschend war, Saturn wieder zu sehen, war die mittlerweile deutlich spürbare Müdigkeit wert. Es dämmerte dann bereits heftig, als ich ins Bett kam.