Samstag, 12. August

Wer mittut bei der WAA zagt im Regen nie

Der Samstag empfängt uns wie vorhergesagt: Grau und verregnet. Heute wird unser Schlechtwetterprogramm zum Tragen kommen. Am frühen Nachmittag versammeln wir uns in der Sternwarte, Günther und Walter demonstrieren Spektrografie in der Praxis. Nach einem Einführungsvideo über Spektralanalyse wird es sehr experimentell.


Zunächst gibt es eine ...


... theoretische Einführung in das Thema


Bastelstunde!


Astrogymnastik im Saal


Der Spektrograf, etwas seltsam montiert


Der "Rest" ist Computerkram ...

Nachdem diverse Hürden vom Montieren des Spektrografen (auf einer dafür nicht wirklich vorgesehenen Montierung) bis zum Finden eines geeigneten Laptop (wer hat heute noch eine parallele Schnittstelle?) samt Installation der nötigen Software genommen sind, steht dem Aufnehmen eines echten Spektrums nichts mehr im Wege. Zunächst wollten wir auf chemischen Weg Emissionslinien erzeugen, doch die Halogenlampe des Videobeamers ist auch eine gute Lichtquelle mit Emissionsspektrum. Doch noch schöner ist doch das Sonnenspektrum - und wir können es aufnehmen! Denn was da diffus durch den Regen zu uns dringt, ist Sonnenlicht, mit all seinen Absorptionslinien. Eine kurze Testaufnahme - voila!


Das Sonnenspektum - ein echtes Astrofoto, aufgenommen bei strömendem Regen!

Dieses Schlechtwetterprogramm hat es in sich. Ein Astrofoto bei strömendem Regen zu gewinnen ist schon eine mehr als beeindruckende Sache.

Der Rest des Nachmittags wird zum Astro-Computerworkshop, bei dem diverse Probleme von StarryNight bis zur CCD-Kamera behandelt und auch gelöst werden.


Bei Schlechtwetter findet Astronomie eben ...


... am Computerbildschirm statt. Auch gut.

Zum Abendessen begeben wir uns wieder ins Haus Franziskus. Angelika hat die Tafel heute besonders festlich gedeckt.

Doch das Programm ist noch nicht vorbei; wir fahren noch einmal hinauf auf die Sternwarte.


An Beobachten ist heute nicht zu denken

Auch wenn es zum Regnen aufhört, an Beobachten ist nicht zu denken. Wir haben auch für heute Abend ein Ersatzprogramm. Zunächst geht es in die USA. Anneliese und Reinhard berichten detailliert vom Space Camp in Huntsville, Herbert Csadek vom Kennedy Space Center.


Interessante Bilder vom ...


... International Space Camp

Raumfahrt erinnert oft an Science Fiction; doch die Realität ist anders, härter, als sich SF-Autoren das so vorstellen. Der Weltraum mit seinen extrem lebensfeindlichen Bedingungen ist das gefährlichste Umfeld, in dem sich Menschen bewegen können. Kein Extremsport kann da mithalten. Die Schüler und Lehrer am International Space Camp bekamen davon eine ganz, ganz kleine Kostprobe.

Doch wie weit klaffen Science Fiction und die Wirklichkeit eigentlich auseinander? Das wollten wir anhand von ein paar echten Klassikern aus den 1960ern ergründen. Damals stellte man sich so manches etwas einfach vor. Eben schwarzweiß.


Unterhaltsam: SF-Studien

So dauert auch diese Nacht auf der Sternwarte lange; sie verläuft lehrreich und unterhaltsam. Dass draußen gar keine Bedingungen für Astronomie herrschen, dämpft die Stimmung praktisch gar nicht. Wir hatten eine ordentliche Portion Weltall.