Sonntag, 13. August

Fly me to the Stars

Der Sonntag beginnt noch ziemlich wolkenverhangen, aber es regnet wenigstens nicht mehr. Bei einem Spaziergang über den Hauptplatz haben wir dann ein seltsames Erlebnis.


Tiefflieger über Mariazell!

Luftschlacht über Mariazell!? Keineswegs, aber heute ist der Höhepunkt der Oldtimer Ralley und nicht nur auf der Straße, auch auf der Schiene und in der Luft bewegt sich so manch betagtes Gerät. Am Flugplatz herrscht Hochbetrieb - nichts wie hin!


Betagtes Gerät am Boden ...


... und in der Luft

Mutige können auch mitmachen. Passagiere sind an Bord eines alten Antonov-Doppeldeckers, eines Kunst-Segelfliegers und diverser Helikopter willkommen. Uns erscheinen letztere noch als die sichersten Fluggeräte, und vor allem jene mit der besten Aussicht. 40€ für einen 8-Minuten-Flug ist auch recht moderat.


Reger Flugbetrieb in Mariazell


Diverse kleine und große Helikopter


Letzte Instruktionen vor dem Start


Auf geht's! [mra]


Ready?


Take off!

Das Headset schützt auch vor dem beachtlichen Motorenlärm. So hebt der kleine Typ 269C Helikopter fast lautlos vom Boden ab und schwebt auf Mariazell zu. Ein tolles Gefühl, denn die Kanzel bietet einen fast uneingeschränkten Rundblick.


Mariazell mit Basilika und Sternwarte -- und im Sonnenschein!

Eine Runde über die Stehralm muss einfach sein; winzig liegt die Sternwarte da unten ...


Über der Stehralm ...


... und der Bürgeralpe

Das Erlebnis des Helikopterflugs ist so beeindruckend, dass wir uns nach dem Mittagessen zu einem zweiten Flug anmelden, diesmal über die Ötschergräben. Unvergesslich!


Grandios: Die Ötschergräben aus der Luft

Ein Rätsel bleibt nur, warum Anneliese den Segel-Kunstflug samt Schraube und Looping verweigert hat - bei ihrer Zero-G Erfahrung ... Nicht alle verbringen den Nachmittag in der Luft; doch unsere Wanderer betrachten das Mariazellerland auch von hoch oben.


Auch ihnen liegt das Land ... [kai]


... zu Füssen [kai]

Doch am Abend kommen alle auf die Sternwarte, und der Grund dafür ist ja nicht zu übersehen ...


Abgesehen von einem fernen Gewitterschirm ein strahlend blauer Himmel

Die Wolken haben sich fast restlos verzogen. Eine traumhafte Beobachtungsnacht zeichnet sich ab, mit toller Durchsicht. Wir öffnen die Kuppel und blicken in einen stahlblauen Himmel über den fernen Gipfeln des Hochschwab.

Zum Glück dauert die Dämmerung nicht mehr allzu lang. Bald strahlt über der Sternwarte die Milchstraße.


Die Sommermilchstraße über der Sternwarte. Ganz oben ein Reflex des roten Eingangslichts.

Einige Fernrohre werden vor der Sternwarte aufgebaut. Doch heute ist der Himmel ohne Fernrohr am schönsten. Die Milchstraße spannt sich über uns und immer wieder flitzen Perseiden über den Himmel.


Cassiopeia über der Kuppel. Links Lichtverschmutzung, verursacht von der Mariazeller Bergwelle.

Im Westen zucken Gewitterblitze über den Horizont und im Osten kündigt sich wieder der abnehmende Mond an.


Wetterleuchten im Westen


Vorboten des Mondes im Osten

Der Mond steht schon am Himmel, und immer noch sind Deep Sky Objekte beeindruckend. Als sich viele vor der Sternwarte versammeln, um Sternbilder und Perseiden zu beobachten, teste ich mit Günthers und Walters Hilfe meine EOS 350D einmal mit längerer Belichtungszeit auf. Am 5" f/9 Astrophysics-Refraktor mache ich einige Aufnahmen mit 5 Minuten Belichtungszeit bei 800 ISO. Die hier wiedergegebenen Bilder sind verkleinerte Bildausschnitte. Aus Zeitgründen habe ich auf ein Dunkelstrombild verzichtet!


M51, 2 x 5 Minuten


M101, 5 Minuten


M81 und M82, 5 Minuten


M27, 5 Minuten, leider mit Nachführfehler


Cirrus-Nebel NGC 6960, 5 Minuten. An der Grenze.


M17, 5 Minuten


M16, 5 Minuten, schon durch Cirren

Nicht schlecht, was eine "kommerzielle" Kamera so kann. Unsere Wettersituation ist einzigartig: Im Westen eine Gewitterzelle, im Osten ein Wolkenfeld, über uns ein breiter, wolkenfreier Streifen, den die Südwestströmung ziemlich ortsfest hält. Doch nach Mitternacht schlägt das Wetter um. Eine Warmfront von Westen bedeckt den Himmel. Der Mond, schon hoch am Himmel, ist das letzte Objekt.


Mond im Astrophysics-Refraktor

Es war eine wirklich tolle Beobachtungsnacht!