Abend mit vier Planeten

Hohe Wand, beim Gasthof Postl, 08. 06. 2007

20070608api20.html

Beobachter:Alexander Pikhard
Datum:08. 06. 2007
Zeit:20.00 bis 23.00 MESZ
Ort:Hohe Wand, beim Gasthof Postl
Instrument:12" Meade LX200 mit Philips SPC 900, Canon EOS 350D
Bedingungen:
Durchsicht:ausreichend (3)
Aufhellung:ausreichend (3)
Seeing:schlecht (4)
Temperatur:19 °C
Wind:kein
Bemerkungen:Cirren.
Bericht:

Sommerliches Schönwetter ohne Mond macht trotz kurzer Nächte Lust aufs Beobachten, und so ist heute die Hohe Wand das Ziel. Zwar sind noch jede Menge Cirren von sich auflösenden Gewittern am Himmel, doch sie sollten eigentlich abziehen oder sich auch noch auflösen.


Abend mit Gewitterresten


Aufbau unter rosa Cirren

Erstes Ziel ist Merkur, und dass ich ihn noch beobachten kann erfüllt mich mit Stolz. Ok, die Goto-Montierung meines LX-200 findet den Ort, aber den schwachen Planeten in der Dämmerung zu sehen ist schon eine Kunst.


Der untergehende Merkur. Gar nicht einfach! Canon EOS 350D, 300mm Tele.

Das Seeing ist lausig angesichts dieser Thermik, dennoch mache ich mich an Webcamaufnahmen von Merkur und Venus. Der sonnennahe Planet ist eine dünne Sichel, ein seltener Anblick. Und vom scheinbaren Durchmesser gar nicht so viel kleiner als die Venus als man erwarten würde, auch das ist erstaunlich.


Merkur. 12" LX-200 bei f/15 (F=4,5m), Philips SPC 900, IR Passfilter, ca. 150 von 300 Frames


Venus. 12" LX-200 bei f/15 (F=4,5m), Philips SPC 900, IR Passfilter, ca. 120 von 300 Frames

Im Westen gehen Venus und Saturn unter.


Im Untergang: Castor, Pollux, Venus, Saturn, Löwe

Im Osten geht Jupiter auf.


Im Aufgang: Jupiter, Skorpion, Schlangenträger

Die beiden Planeten Jupiter und Saturn kann ich wirklich nur mehr mit 3m Brennweite aufnehmen.

Saturn. 12" LX-200 bei f/10 (F=3m), Philips SPC 900, IR Sperrfilter, ca. 240 von 600 Frames

Jupiter. 12" LX-200 bei f/10 (F=3m), Philips SPC 900, IR Sperrfilter, ca. 360 von 600 Frames

Auch die ISS gibt mehrmals ein Gastspiel.


ISS hinter Cirren, rechts unten Vega

Doch schlechtes Seeing und Cirren werden bald sekundär. Eine handfeste Lebensmittelvergiftung macht sich unliebsam bemerkbar und ich baue rasch ab. Nach mehreren unerfreulichen Pausen erreiche ich Wien. Der Sternenhimmel ist mir jetzt ziemlich egal. Mist.