Venus-Bedeckung

1180 Wien, Inst. f. Astronomie, Ostkuppel , 18. 06. 2007

20070618bde16.html

Beobachter:Georg Zotti, Bernhard Dewath
Datum:18. 06. 2007
Zeit:16.00 bis 18.15
Ort:1180 Wien, Inst. f. Astronomie, Ostkuppel
Instrument:Refraktor ca. 3000mm, 8"; Canon EOS-5D
Bedingungen:
Durchsicht:schlecht (4)
Temperatur:25 °C
Bemerkungen:durchziehende Wolken
Bericht:

Am Vormittag scheint es noch aussichtslos, aber BOLAM verspricht ein Aufreißen des Himmels ab 14 Uhr. Probieren wir's!

Als ich zur Sternwarte komme, ist der Himmel endlich wirklich fast frei, insbesondere die schlanke Mondsichel ist schon fast im Süden gut zu sehen, und links davon eindeutig sichtbar die Venus!

Berufsastronomen und Astronomie-Studenten sind erstaunt, als ich sie darauf aufmerksam mache. Klar, mit einem fokussierbaren Objekt daneben ist das Venus-Pünktchen bei -4mag ganz einfach zu sehen.

Kaum hängt die Kamera am Teleskop, scheitere ich beim Fokussieren: Wolken, Mist! Also doch nicht ganz frei. Der recht enge Kuppelspalt behindert natürlich die Rundumsicht und Abschätzung der Wolkenbewegungen.

Aber wir haben Glück, und Minuten vor der Bedeckung sind Mond und Venus frei, und wir machen eine Bilderserie. Leider vergesse ich in der Hektik, freiäugig die Bedeckung am unsichtbaren Mondrand zu verfolgen, wo also Venus neben der Mondsichel langsam verschwinden mußte.

Während der Bedeckung geht die Wolkenschieberei mit Cirren wechselnder Dichte und anderen Wolken weiter, und wir zweifeln für den Austritt schon am Wetterglück und an der Zuverlässigkeit von BOLAM. Aber tatsächlich verzieht sich die entscheidende Wolke wieder einmal im richtigen Moment, und wir können den Austritt vollständig sehen, wenn auch noch durch schnell ziehende dünne Wolken behindert.

Als die Venussichel vollständig heraußen ist und sich vom Mond ablöst, ist endlich auch die Wolke ganz weg, und Venus ist unmittelbar wieder freisichtig! Den genauen Austrittsmoment bzw. das Kriterium für Freisichtigkeit (ob nämlich die Venus ganz frei und vom Mondrand abgelöst sein muß) kann ich wegen der Störung durch die Wolkenschleier nicht angeben, aber es war sicher in Minute 17:51.

Danke wieder an Thomas Posch für die Bereitstellung des Teleskops!